Thierry Vermeulen: „Ich bin ein großer Fan der Strecke in Zandvoort“.
Am Wochenende bestreitet die DTM zwei Saisonrennen in Zandvoort. Für Thierry Vermeulen sind dies keine ganz gewöhnlichen Rennen. Als einziger Niederländer im Starterfeld fährt der 20-jährige Venloer vom Team Emil Frey Racing vor heimischen Fans. Thierry Vermeulen über die Atmosphäre in Zandvoort, Tipps von Weltmeister Max Verstappen, sein Vater ist dessen Manager, und den Wechsel hin zu Ferrari.
Thierry, was hat der Dünenkurs in Zandvoort zu bieten?
Thierry Vermeulen: Durch die Renovierungsarbeiten für die Formel 1 vor einigen Jahren hat sich die Strecke recht stark verändert, trotzdem hat der Circuit Zandvoort seinen besonderen Charme behalten. Ich bin großer Fan der Strecke, vor allem die beiden Steilkurven machen richtig Spaß. In vielen Kurven funktioniert dort nur eine Linie richtig gut. Daher bin ich gespannt, wie sich das in den Rennen darstellt.
Der Stopp wird für Dich zum Heimspiel. Was für ein Gefühl löst das aus?
Thierry Vermeulen: Meine Vorfreude auf das Wochenende ist riesig. Mit der DTM in einem Ferrari in Zandvoort zu fahren, wird einfach großartig. Die Fans dürfen sich auf spektakuläre Rennen freuen, das hat der Auftakt in Oschersleben schon gezeigt.
Was ist Deine Zielsetzung vor den heimischen Fans?
Thierry Vermeulen: Als Rennfahrer möchte man immer gewinnen. Realistisch wäre ein Platz unter den erste Acht ein super Ergebnis. Dafür hoffe ich natürlich auf eine Extraportion Support von den niederländischen Fans. Dass ich in Zandvoort schnell bin, habe ich vergangenes Jahr gezeigt, als ich im ADAC GT Masters gemeinsam mit Mattia Drudi auf P2 landete. In der DTM gibt es aber viele, die eine unglaubliche Erfahrung mitbringen und mit der Strecke ebenfalls richtig gut vertraut sind.
Wie viele Tickets hast Du für Familie und Freunde organisieren müssen?
Thierry Vermeulen: Ich habe rund 80 Personen auf meiner Gästeliste stehen. Der Support und die Atmosphäre werden großartig. Es ist ein besonderes Gefühl, wenn man die Autos live zu sehen und zu hören bekommt. Dieses Erlebnis möchte ich meiner Familie, meinen Freunden und meinen Partnern bieten. Außerdem gibt es neben den Rennen auch coole Aktionen für die Fans, wie zum Beispiel den Pitwalk.
Mit Jos Verstappten, Vater von F1-Weltmeister Max Verstappen, hast Du einen prominenten Mentor an der Seite. Wie kam es dazu?
Thierry Vermeulen: Eine besondere Konstellation! Mein Vater ist der Manager von Max Verstappen, dadurch kenne ich ihn und seine Familie seit Jahren. Wir sind öfter im Austausch und Tipps von einem Formel 1-Weltmeister nimmt man natürlich gern an. Auch sein Vater Jos hat einen großen Anteil an meiner Entwicklung, weil er mit seiner Erfahrung auch immer Ratschläge für mich hat. Wenn es die Terminkalender von Max und Jos ermöglichen, besuchen die beiden mich oft an der Strecke.
Mit 20 Jahren bist Du der jüngste DTM-Fahrer. Wie fühlt sich das so an?
Thierry Vermeulen: Mit Oschersleben hat sich für mich ein Traum erfüllt. In einer so populären Serie wie der DTM zu fahren, war schon immer mein großes Ziel. Es war ein tolles Gefühl, die Fans zu erleben, die Atmosphäre zu genießen. Aus sportlicher Sicht lief der Auftakt gut für unser Team, vor allem durchs Podium von Jack Aitken. Und die Qualifyings haben gezeigt, wie unfassbar eng das Feld hier beieinander ist.
Warum vor der Saison der Wechsel hin zu Ferrari?
Thierry Vermeulen: Der neue Ferrari 296 GT3 sieht richtig gut aus und es macht auch großen Spaß, mit dem Auto zu fahren. Für mich bringt das Fahrzeug aber eine Besonderheit mit. In meiner noch jungen Karriere habe ich seit 2020 verschiedene Porsche und unter anderem im ADAC GT Masters einen Audi pilotiert. Alle waren in ihrer Entwicklung sehr ausgereift, wohingegen der Ferrari 296 GT3 noch am Anfang dieses Prozesses steht. Daran mitwirken zu können, macht mich recht stolz.
Es ist sowohl für Emil Frey Racing als auch Deinen Teamkollegen Jack Aitken und Dich die DTM-Debütsaison. Wie groß ist diese Herausforderung?
Thierry Vermeulen: Für uns ist es wichtig, ein Team zu sein. Wir kommunizieren offen, tauschen uns regelmäßig aus, um gemeinsam immer besser zu werden. Denn eins verbindet uns alle: Wir wollen Rennen gewinnen. Jack hat viele Erfahrungen in unterschiedlichen Fahrzeugen gesammelt. Daher bin ich froh, ihn als Teamkollegen zu haben. Doch sobald man in das Auto steigt, ist aber jeder voll auf sich fokussiert.
Welche Bedeutung hat Motorsport in den Niederlanden?
Thierry Vermeulen: Der Motorsport hat bei uns vor allem durch die Erfolge von Max Verstappen in der Formel 1 stark an Beliebtheit gewonnen. Auch das Interesse am GT-Sport wächst immer weiter an. Die DTM bietet große Starterfelder, Fahrzeuge von vielen verschiedenen Herstellern und spannende Rennen. Das sind doch wohl die besten Voraussetzungen für ein aufregendes Wochenende in Zandvoort. (DTM/SW)
Foto: DTM, 3. + 4. Rennen Zandvoort 2023 – Foto: Gruppe C Photography