Kevin Hansen: „Zurück im Wagen zu sein, fühlte sich sehr natürlich an“.
Beim „Crazy Race“, beim Auftaktrennen der Extreme E zur letzten Saison, verletzte sich Kevin Hansen am Steuer seines Wagens schwer am Rücken. Ein paar Monate nach dem Bruch des achten Wirbels sitzt der beliebte Schwede wieder hinter dem Steuer eines Rennwagens. In einem aufschlussreichen Interview spricht der JBXE-Fahrer über seine Erinnerungen an die schwere Verletzung und seine Genesung.
Kevin, zunächst einmal war es schön, Dich kürzlich wieder hinter dem Steuer eines Rennwagens zu sehen. Wie hat sich das angefühlt?
Kevin Hansen: Es war wirklich schön! Anfangs hatte ich gemischte Gefühle, weil ich ein bisschen nervös war, aber die Ärzte hatten mir grünes Licht gegeben, wieder in den Wagen zu steigen. Ich hatte viel Zeit, mich darauf vorzubereiten. Es war ein gutes Gefühl, wieder loszulegen und auf der Strecke zu gleiten … es fühlte sich sehr natürlich an. Danke noch einmal an das gesamte medizinische Personal!
Der Arzt sagte, dass ich eher stärker sein sollte als vorher, weil sich meine Wunde selbst geheilt hat … wie es der Körper immer macht. Es war unglaublich, wieder dort draußen zu sein. Es war, als müsste ich nicht viel nachdenken, als ich wieder in den Wagen stieg … es fühlte sich alles so natürlich an, obwohl ich ein paar Monate lang nicht gefahren war. Am Ende ging es darum, wie der Rücken so reagiert.
Das ist schön zu hören. Was hattest Du genau für eine Verletzung?
Kevin Hansen: Bei der erlittenen Verletzung handelte es sich um einen Riss im achten Wirbel. Ich verspürte sofort enorme Schmerzen und wusste, die Wirbelsäule ist gebrochen. Daran hatte ich keinen Zweifel … ich habe auch das Knacken gehört und es war wirklich laut! Ich konnte es direkt spüren.
Das erste, was ich im Wagen gemacht habe, war zu überprüfen, ob ich meine Beine noch spüren kann. Ich versuchte, sie zu bewegen, und war super erleichtert, als ich merkte, dass ich sie noch spüren konnte. Danach war ich vom Kopf her wieder voll im Rennen. Man darf nicht vergessen, dass wir zu diesem Zeitpunkt immer noch das „Crazy Race“ angeführt haben. Einfach nur verrückt!
Es ist erstaunlich, dass Du trotz des Aufpralls noch in der Lage warst, über das Rennen und die Siegchancen nachzudenken. Wie hast Du Dich gefühlt, als Du für den Wechsel aus dem Wagen gesprungen bist?
Kevin Hansen: Ich bin wohl nur wegen des Adrenalins herausgesprungen. Ich hatte wirklich Angst, denn ich weiß, dass diese Verletzungen sehr ernst sind. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, wie schlimm es war. Ich wusste nur, dass die Schmerzen verrückt waren! Ein stechender Schmerz, der bis hoch in die Brust ging.
Ich wurde zum Glück sehr schnell behandelt und bekam Medikamente.
Es muss eine Herausforderung gewesen sein, sich körperlich von solch einer Verletzung zu erholen. Aber wie war es für Dich aus mentaler Sicht?
Kevin Hansen: Ich hatte sehr viel Unterstützung von meinen Freunden und meiner Familie, was wirklich schön war. Ich glaube, sie hatten größere Sorgen als ich. Die Unterstützung, die ich erhielt, war einfach nur absolut großartig. Ich bekam so viele Nachrichten, was in den Tagen und sogar Wochen danach unglaublich war und mir sehr viel bedeutete. Viele Leute haben sich bei mir gemeldet, was mir wirklich sehr viel bedeutet hat … es war sehr motivierend für mich.
Es hört sich so an, als ob wir für den Rest dieser Saison einen noch besseren Kevin Hansen sehen werden, trotz allem, was Du bisher durchgemacht hast! Was sind die nächsten Schritte in Deiner Genesung?
Kevin Hansen: Der nächste Schritt besteht darin, mein komplettes Vertrauen in den Wagen wieder aufzubauen. Ich möchte mich zu 110 Prozent sicher fühlen und zu meinem früheren Leistungsniveau am Ende einfach wieder zurückkehren. Es geht darum, meine physische und mentale Stärke noch weiter auszubauen. (Extreme E/SW)
Foto:Kevin Hansen Copyright Extreme E