„Zak“ Brown, Günther Steiner und Otmar Szafnauer: „Der Weg ist noch lang“.
Von Baku ging es für die Formel 1 ohne Pause direkt nach Miami weiter. Auch wenn beide Strecken in der Stadt liegen, kann man beide Strecken nicht vergleichen. Von daher kommen auf die Teams neue Probleme und neue Lösungen zu. Doch diesmal haben Crews und Piloten wieder drei freie Trainings. An der virtuellen PK nahmen „Zak“ Brown (McLaren), Günther Steiner (Haas) und Otmar Szafnauer (Alpine) teil.
Günther, wie verkauft sich das Buch „Surviving to Drive“?
Günther Steiner: Recht gut. Letzte Woche war es die Eins in der „Sunday Times“, diese Woche ist es die Vier zurückgefallen, aber man sagt mir, dass das gar nicht so schlecht ist. Ich bin also ziemlich glücklich.
Hatten Sie an einen Bestseller geglaubt?
Günther Steiner: Nein, das hätte ich mir nicht träumen lassen.
Kommen wir zu Miami. Wie wichtig sind die Heimrennen?
Günther Steiner: Das Team kommt gerne her. Unser Titelsponsor ist Moneygram, unser Team ist Haas, dazu haben wir auch noch Chipotle als Partner … es ist also viel Amerika im Team. Es ist wichtig, aber jedes Rennen ist wichtig, denn schließlich ist die Formel 1 global. Aber es ist ziemlich cool hier. Die Jungs kommen gerne her, ich glaube, die Formel 1 kommt generell gerne in die Staaten. Die Fans sind richtig enthusiastisch, oder sind es in den letzten Jahren geworden. Das ist gut. Mein Plan ist ziemlich voll, das kann ich so sagen.
„Zak“, Sie sind in Los Angeles geboren, es ist also auch ein Heimrennen für Sie. Wir sitzen im Stadion der Miami Dolphins. Welchen Bezug haben Sie zu dem NFL-Team in dieser Großstadt?
„Zak“ Brown: Baseball, Eishockey und Autorennen sind meine drei Sportarten. Die NFL hat mich nie so richtig gepackt, aber als Amerikaner hat man ein Team. Und in meinem Fall sind es wirklich die Miami Dolphins. Der Grund sind die „Killer Bs“, ich glaube, so wurden sie genannt. Es kommt aus den 70ern, als die ganze Frontlinie Bs hieß, und ich war auch ein Fan von Dan Marino. Sie waren also mein Team. Aus sportlicher Sicht stand es aber nicht ganz oben auf der Liste.
Wie ordnen Sie diese Saison bisher für McLaren ein?
„Zak“ Brown: Es ist noch ein bisschen früh. Es ist aber nicht so schlecht, wie es aussieht, aber es ist auch nicht so gut, wie es sein sollte. Und in Bahrain waren wir definitiv nicht auf der Höhe. In Saudi-Arabien hätten wir zwei Wagen in Q3 gehabt. In Baku waren wir viel besser, und Australien war anständig. Wir sind also nicht da, wo wir sein wollen, aber es war nicht ganz so schlimm, wie die Leute nach einem schlechten Rennen schnell behaupten.
Wann kommt eigentlich Ihr Buch?
„Zak“ Brown: Ich denke, wenn man sich lange mit Motorsport beschäftigt, hat jeder von uns ein paar ziemlich coole Geschichten, die wir erzählen können, denn es ist ein faszinierender Sport. Man trifft eine Menge interessanter Charaktere. Es ist ein schnelllebiges Geschäft. Also steckt wahrscheinlich in jedem von uns ein Buch. Ich muss mich aber weiterhin auf den Motorsport konzentrieren, denn wir sind nicht da, wo wir hinwollen, und das werde ich erst mal weiter tun.
Otmar, sind Sie denn schon aktiv an einem Buch dran?
Otmar Szafnauer: Ich habe heute ein Exemplar von Günther bekommen, aber ich selber plane kein eigenes Buch über mich.
Baku war schwer. Wie ist die Stimmung?
Otmar Szafnauer: Nach dem Wochenende haben wir uns unterhalten, und man will die Dinge, die schief gelaufen sind, so schnell wie möglich beheben. Doch wir hatten in Baku zwei verschiedene Probleme und kamen nur auf drei schnelle Runden. Wir müssen sicherstellen, dass wir viele Runden drehen, lernen und damit den Wagen verbessern, so wie wir es an jedem Wochenende tun.
Und ws wissen Sie über die Updates für Baku bisher?
Otmar Szafnauer: Nicht sehr viel, dafür reichen drei Runden eben nicht aus. Aber es scheint so, dass die Erkenntnisse aus dem Windkanal stimmen sollten. Den Rest erfahren wir hoffentlich hier in Miami. (FIA/SW)
Foto: Otmar Szafnauer, Zak Brown, Günther Steiner Copyright FIA