Peter Niemeyer: „Wir werden uns so teuer wie möglich wieder verkaufen“.
Exklusives Interview mit Sportdirektor Peter Niemeyer, der mit Preußen Münster in dieser Runde des DFB-Pokals auf seinen alten Verein trifft, auf Hertha BSC Berlin. Der ehemalige Bundesliga-Profi spricht unter anderem über den ungewöhnlichen Einzug in diese Pokalrunde, die generellen Chancen im Duell gegen die Truppe aus der Hauptstadt und seine Erinnerungen an den Triumph 2009 mit Werder Bremen.
Herr Niemeyer, was bedeutete der Einzug in diese Runde des DFB-Pokals für den SC Preußen Münster?
Peter Niemeyer: Das ist für die Stadt, für die ganze Region etwas ganz besonderes … es ist schon etwas länger her das Preußen Münster überhaupt im Pokal vertreten war und das wir die 2. Runde erreicht haben ist umso schöner. Und alle freuen sich darauf, das Stadion wir gut gefüllt sein … wir haben in der jetzigen Situation mit dem Corona-Virus schon die Möglichkeit, dass mehr als 11.000 Zuschauern ins Stadion dürfen. Von daher, es ist angerichtet!
Wie haben Sie den Wechselfehler von Wolfsburg mitbekommen, der am Ende dafür gesorgt hat, dass der SC Preußen Münster eine weitere Runde spielt?
Peter Niemeyer: In dem Moment habe ich es natürlich nicht wahrgenommen, aber natürlich relativ schnell nach dem Abpfiff. Als die erste Enttäuschung verflogen war, haben wir uns damit befasst, also was wir machen wollen. Wir sind zum Endschluss gekommen, Einspruch einzulegen.
Eine echte Achterbahn der Gefühle … zu Beginn war die Enttäuschung groß, nach einem solch grandiosen Kampf irgendwo unglücklich das Spiel in der Verlängerung verloren zu haben … dann musste aber auch schnell der generelle Fokus geändert werden. Es gab den Wechselfehler und wir mussten schauen, wie wir dies bewerten werden und damit dann umgehen.
Nun geht es gegen Hertha BSC Berlin. Ein Verein, für welchen Sie selbst sehr lange aktiv auf dem Platz standen. Macht es diese Partie zusätzlich speziell für Sie als ehemaliger Berliner?
Peter Niemeyer: Das macht es definitiv spezieller. Ich kenne die Menschen um die Mannschaft noch sehr gut und oft sind es eben diese Menschen, die einen Verein ausmachen. Ich habe mit heutigen Funktionären dort noch zusammen gespielt, lag auf der Massagebank bei den Jungs … natürlich ist es etwas spezielles, daher habe ich mich über dieses Los sehr gefreut.
Ich habe dort Höhen und Tiefen erlebt, Auf- und Abstiege … Berlin und die Hertha haben für mich … ja, etwas spezielles.
Was trauen Sie Preußen Münster nun gegen Hertha BSC im DFB-Pokal zu?
Peter Niemeyer: Natürlich wissen wir, Ostern und Weihnachten müssen auf einen Tag zusammen fallen, aber wir werden uns so teuer wie möglich wieder verkaufen. Man sieht es bei jeder Runde im Pokal, dass der kleinere Verein auch den größeren Verein immer mal wieder schlagen kann. Wir werden uns mit Sicherheit nicht vorher schon geschlagen geben und alles in diese Partie investieren. Dann schauen wir am Ende ob es gereicht haben wird.
Was würde ein Sieg bedeuten?
Peter Niemeyer: Allein schon nach der 1. Runde hatten wir unglaublich viel positive Resonanz bekommen. Wenn wir es noch einmal wiederholen könnten, wäre es ein weiterer Multiplikator für unsere tolle Leistung und unsere ganze Arbeit, die wir hier Tag täglich für diesen Verein leisten.
2009 haben Sie den Pokal mit Bremen geholt. Wie frisch ist die Erinnerung?
Peter Niemeyer: Einer der größten Momente in meiner Karriere. Den DFB-Pokal zu gewinnen ist einfach unbeschreiblich. Die schönste Belohnung einer Saison … die Tage danach … wenn ich daran denke, bekomme ich immer noch Gänsehaut. Es war etwas sehr, sehr besonderes! (ERGO/TX)
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