Christian Kretschmann: „Als Team möchten wir aus den Playdown-Plätzen raus“.
„Christian ist im besten Eishockeyalter und hat sich schnell und gut eingefunden in Bayreuth. Seine Präsenz auf und neben der Eisfläche ist außerordentlich. Er gehört zu dem Spielertypus, der Erfolg will und braucht, dafür entsprechend alles tut. Er soll ein Eckpfeiler sein, um den wir das künftige Team bauen“, erklärt Matthias Wendel die Verpflichtung von Stürmer Christian Kretschmann für die nähere Zukunft.
Christian, drei Jahre Vertrag sind im deutschen Eishockey nicht alltäglich. Wie ist es zu dieser langfristigen Lösung gekommen?
Christian Kretschmann: Es gab zunächst über meinen Berater die Gespräche, bei welchen zwei andere Vereine ihr Interesse gezeigt hatten. Das war im Dezember, in der Zeit, als ich ausgefallen bin. Als ich nach der Infektion zurückgekommen bin und es schnell erstaunlich gut geklappt hat, hat es auch erste Gespräche mit den Tigers gegeben, nachdem sich herauskristallisiert hatte, dass ich gehalten werden soll. Ich habe mich dann mehrfach mit Matthias Wendel getroffen und sehr gute und lange Gespräche geführt. Hier ging es nicht ausschließlich um das rein sportliche, sondern auch über die Weiterentwicklung des Vereins. Was langfristig möglich ist und wo es Verbesserungspotential gibt. In Bayreuth ist schon heute alles vorhanden, um einen professionellen Verein führen zu können und langfristig eine sehr gute Mannschaft an den Start schicken zu können. Bayreuth geht allein meines Erachtens nach in die richtige Richtung und Matthias Wendel geht da perfekt voran.
Bayreuth gehört zu den „kleineren Organisationen“ in der Liga. Du hast lange in der DEL gespielt und hast in Dresden oder Frankfurt andere, wahrscheinlich bessere Infrastrukturen kennen gelernt?
Christian Kretschmann: Man kann und sollte die DEL eigentlich nicht mit der DEL2 vergleichen. Egal ob spielerisch oder von den Organisationen. Dort wird ein anderer Aufwand betrieben. Das geht schon damit los, dass meist ein oder zwei Co-Trainer, ein Goalie-Coach oder auch Fitness- und Video-Coaches zum Staff gehören.
Ihr hattet bis vor kurzem eine recht schwierige Phase mit einigen Niederlagen in Folge. Wie sah das Innenleben zu dieser Zeit aus?
Christian Kretschmann: Wir haben eine Mannschaft mit erfahrenen Spielern, sei es vom Alter her, oder dass sie höherklassig gespielt haben. Die haben solche oder ähnliche Situationen meist schon einmal erlebt. Es gab schlechtere Phasen, aber die Stimmung war nie richtig schlecht. Wir wussten aber, dass wir mit diesem Kader eigentlich nicht dort sein dürfen, wo wir zu der Zeit standen.
Und dann kam der Trainerwechsel …
Christian Kretschmann: Ja, uns war bewusst, dass jetzt der Reset Button gedrückt werden muss. Nachdem wir noch eine fette Klatsche kassiert haben, konnten wir uns dann Gott sei Dank fangen. Durch harte Arbeit und Disziplin konnten wir mit dem neuen Coach in die Spur zurückfinden und auch wieder Spiele gewinnen.
Wir spielen ein ganz anderes System, wesentlich aggressiver. In der Defensivzone sehr viel disziplinierter. Wir können die Ideen von Farkas bisher gut umsetzen.
Und ist auch das Training ist auch ein anderes?
Christian Kretschmann: Es hat mehr Intensität, mehr Feuer. Farkas legt viel Wert auf das Läuferische, auf gutes Körperspiel, aber gleichzeitig auch darauf, dass wir diszipliniert bleiben. Er ist ein harter Arbeiter mit gutem Hockey-IQ.
Die Frage nach Zielen ist immer schwierig. Trotzdem: Was stellst Du Dir für die nahe Zukunft für Dich und das Team vor?
Christian Kretschmann: Als Team möchten wir aus den Playdown-Plätzen raus. Aber man muss ehrlich sein. Das wird eine enge Kiste und wird vermutlich erst auf der Zielgeraden entschieden. Wenn wir das nicht schaffen, müssen wir geschlossen als Mannschaft durch die Playdowns marschieren. Persönlich möchte ich dem Team helfen, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen und dabei als Eckpfeiler agieren und Akzente setzen. Natürlich freut man sich auch über Tore und Vorlagen, vor allem als Stürmer, das ist mir persönlich nicht mehr wirklich das wichtigste. (Bayreuth Tigers/TX)
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