Nick Cassidy, Lucas di Grassi, Robin Frijns: „Es war die richtige Entscheidung“.
Die Formel E hat eines der dramatischten Finale seit Bestehen gesehen. Rund zehn Minuten vor Schluss regnete es an einigen Punkten auf dem Brooklyn Street Circuit, in der sechste Kurve glich es hingegen einem tropischen Regenschauer. Das viele Wasser blieb stehen und die Piloten schossen ungebremst in die Absperrung. Am wurde dann Nick Cassidy zum Sieger erklärt, vor Lucas di Grassi und Robin Frijns.
Nick, nach dem Abbruch wusste für eine längere Zeit niemand, wer gewonnen hat. Am Ende doch noch der Sieg für Dich. Wie war das Warten für Dich?
Nick Cassidy: Als ich in der Garage erfuhr, dass ich gewonnen habe, fragte ich nur: „Bist du sicher? Bist du sicher? Bist du sicher“ … es fällt mir schwer, doch zu viel zu sagen, aber ich bin überglücklich über diesen Sieg, und ich möchte nicht über den Entscheidungsprozess und all das sprechen!
Nach dem Abbruch bist Du zu Fuß in die Box gegangen. Was ging Dir auf dem Weg in die Box alles durch den Kopf?
Nick Cassidy: Es war eine Achterbahn der Gefühle. Ich war extrem ruhig, nachdem alles passiert war, aber anfangs war ich natürlich sehr enttäuscht. Es fühlte sich an, als hätte ich heute alles richtig gemacht, als hätte ich es zehn Minuten vor Schluss in der Tasche, dann begann es zu regnen.
Ich war zunächst sehr enttäuscht, aber, ich weiß, dass ich voreingenommen bin, ich denke, dies war die richtige Entscheidung!
Dein Team belegt P1 und P3. Wie hat sich der Bolide heute angefühlt?
Nick Cassidy: Was das Rennen selbst angeht, hat das Team einen fantastischen Job gemacht. Ich hatte heute einen absolut fantastischen Wagen auf der Strecke, und ich bin wirklich froh darüber, dass wir nach dem letzten Rennen nach New York kommen und den Rennsieg holen konnten.
Lucas, Du hattest schon weit vor dem Unfall auf die Gefahr durch den Regen verwiesen. Wie war diese Situation?
Lucas di Grassi: Der Crash heute war der härteste Crash in meiner ganzen Zeit in der Formel E … einer der stärksten Crashs, die ich im Motorsport generell hatte. Es waren weit über 15g. Ich habe mir alles geprellt, mein Nacken, meine Hände, meine Beine … aber ich bin mehr oder weniger okay. Es zeigt einfach, dass man nichts tun kann, wenn man sich nicht beschwert!
Ich bin froh, dass sie die rote Flagge gezeigt haben und das Ergebnis rückgängig gemacht haben. Ich bin glücklich über die Punkte, aber unglücklich darüber, dass der Wagen komplett zerlegt ist und die Mechaniker richtig hart arbeiten müssen, um den Wagen für Sonntag zu reparieren.
Robin, Du hast die Kurve geschafft. Wie hast Du den Schauer erlebt?
Robin Frijns: Es war sehr knifflig. Wir nutzen diese Reifen drei Viertel des Rennens lang, das Profil nimmt ab und dann kommt solch ein Regen … wir sind praktisch mit Slicks zu diesem Zeitpunkt gefahren. Ich habe etwas früher also sonst gebremst, aber wegen der Gischt von Lucas habe ich gar nichts gesehen, und als die Gischt verschwand, sah ich Lucas seitlich, 45 Grad vor mir. Zum Glück habe ich gebremst und die Kurve gerade noch geschafft. (Formel E/SW)