Nasser Al-Attiyah: „Mein Plan war eigentlich nicht die fünfte Etappe zu eröffnen“.
Mit 465 Kilometern war die vierte Etappe die längste der Rallye Dakar 2022, und die komplexeste. Jede Art von Sand, der die saudi-arabische Wüste ausmacht, musste diesmal gemeistert werden, bei Höchstgeschwindigkeit. Der schnellste war Yazeed Al-Rajhi, seinen insgesamt 44. Etappensieg feierte am Ende aber Nasser Al-Attiyah. Bei den Lkw siegte Eduard Nikolaev und bei den Motorrädern Joan Barreda Bort.
Wie hat sich die längste Etappe der diesjährigen Rallye Dakar angefühlt? Was war die primäre Aufgabe, die heute beachtet werden musste?
Nasser Al-Attiyah: Es war heute nicht ganz so einfach, weil wir gleich zu Beginn der Prüfung mehrere Fahrzeuge einholten und wir beschlossen, auf Nummer sicher zu gehen. Wir sind also ein gutes Tempo gefahren um das Risiko zu minimieren.
Das Finale war sehr schwierig, vor allem der Teil im Wadi, mit sehr viel Navigation. Aber Matthieu hat wieder einmal einen hervorragenden Job gemacht. Wir bewegen uns von Tag zu Tag in die richtige Richtung. Aber die Rallye ist noch am Anfang.
War es der Plan, auf dieser Etappe ein Zeichen zu setzen?
Nasser Al-Attiyah: Mein Plan war eigentlich nicht die fünfte Etappe zu eröffnen … jetzt muss ich es doch machen. Aber es ist immer schön eine Etappe zu gewinnen!
Eigentlich hätten Sie die Etappe gewonnen, doch dann gab es eine Strafe. War es Ihr Plan zu gewinnen, oder ist die Strafe sogar eine Hilfe?
Yazeed Al-Rajhi: Es war ein guter Tag, trotz der kniffligen Navigation. Gegen Ende der Wertungsprüfung beschlossen wir dann, nicht zu hart zu pushen, nachdem wir im mittleren Teil gut gefahren waren. Ich bin beeindruckt von den Reifen. Ich glaube, letztes Jahr hätten wir fünfmal anhalten müssen, um Reifenschäden zu beheben.
Wir haben versucht, nicht zu schnell zu fahren, um irgendwie zu vermeiden, dass wir die fünfte Etappe eröffnen müssen, weil keine Motorräder vor uns fahren werden.
Bei den Lkw dominierte natürlich Kamaz, diesmal durch Eduard Nikolaev. Der Russe konnte auf der Etappe verlorene Zeit aufholen …
Eduard Nikolaev: Ich muss mich heute vor allem bei Evgenii bedanken, der einen tollen Job gemacht hat, mich toll den gesamten Tag durch das Gelände navigiert hat.
Ich konnte mit meinem Team nicht nur die Etappe gewinnen, sondern Zeit einholen.
Bei den Motorrädern feierte Joan Barreda Bort seinen zweiten Etappensieg bei dieser Rallye Dakar. War der Angriff auf die Spitze gewollt?
Joan Barreda Bort: Es konnte heute nur das Ziel geben, möglichst viel Zeit auf die Spitze zu gewinnen. Daher musste ich volles Risiko gehen, was sich ausgezahlt hat. Ich habe es fast perfekt umgesetzt, hatte nur einen kleineren Fehler heute drin. Aber trotzdem ist die Etappe am Ende natürlich sehr, sehr gut für mich gelaufen. (Red Bull/SW)
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