Lisa Brennauer: „Die letzte Etappe könnte mir liegen“.
Lisa Brennauer hat die CERATIZIT Challenge by La Vuelta in den Jahren 2019 und 2020 gewonnen. Doch als Favoritin gilt die Allgäuerin in diesem Jahr nicht, weil die Berge nicht wirklich der mehrfachen Weltmeisterin liegen. Doch im Interview hat Lisa Brennauer angekündigt, überhaupt kein Problem damit zu haben, sich in den Dienst des Teams zu stellen. Mehr Informationen unter: www.challengebylavuelta.com.
Lisa, Du hast die Rundfahrt durch Spanien 2019 und 2020 gewonnen. Was fällt Dir, nicht sportlichen, zur CERATIZIT Challenge by La Vuelta ein?
Lisa Brennauer: Die herzlichen Glückwunsch von Primoz Roglic!
Natürlich hatten wir gemeinsam auf dem Podium, nach seinem Sieg bei der Vuelta a España, nicht viel Zeit für lange Gespräche. Er war sehr nett zu mir und ich erinnere mich an einen außergewöhnlichen Moment des Austauschs.
Auch für mich war es ein wichtiger Karriereerfolg. Natürlich steht die Krönung zur Weltmeisterin über allem, aber ich habe die große Medienaufmerksamkeit gesehen und geschätzt, die meine beiden Siege bei der CERATIZIT Challenge by La Vuelta ausgelöst hatten. Es war auch eine Besonderheit für das Team und für den Sponsor unseres Teams, der eng mit dieser Veranstaltung verbunden ist.
Was nimmst Du sportlich mit?
Lisa Brennauer: Das Rennen im letzten Jahr war wirklich außergewöhnlich. Es war ein intensiver Kampf um jede Bonussekunde. In der Gesamtwertung waren wir sehr eng beieinander. Mein Team hat mich so gut unterstützt, dass es mir gelungen ist, die für diesen Erfolg notwendigen Sekunden herauszufahren. Es bleibt für mich eine tolle Erinnerung an eine kollektive Leistung!
Wie war die Atmosphäre an der Strecke und am Ende in Madrid?
Lisa Brennauer: Wir befanden uns in einem Umfeld stärkerer Einschränkungen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus, und trotzdem gab es so viele Menschen, die uns anfeuerten, das war großartig! Wir hatten dieses Gefühl, dass wir voll und ganz Teil der Veranstaltung der Männer waren, die nach uns kamen. Durch diese mediale Präsenz und vor allem durch die absolute Herzlichkeit der Menschen an der Strecke und dann in Madrid haben wir ein fantastisches Publikum gehabt.
Dieses Jahr wird es völlig anders sein, denn die Vuelta a España endet nicht in Madrid, sondern in Santiago de Compostela. Was erwartest Du von Galicien? Kennst Du die Region schon?
Lisa Brennauer: Ich bin sehr gespannt darauf. Ich kenne Galicien nur aus Büchern und es macht Lust mehr, weil es so schön aussieht. Es ist nicht weit von Ponferrada entfernt, wo ich 2014 Weltmeisterin im Zeitfahren geworden bin. Ich weiß das, weil meine Eltern Santiago de Compostela besucht hatten, kurz bevor sie zum Rennen kamen. In die Gegend zurückzukehren, in der ich das Regenbogentrikot bekam, ist etwas Besonderes. Ich freue mich richtig!
Die letzte Etappe wird völlig anders sein als in 2020 in Madrid …
Lisa Brennauer: Ja, ganz anders als bei den letzten beiden Auflagen! Es wird sehr schwierig für mich sein, die CERATIZIT Challenge by La Vuelta zum dritten Mal zu gewinnen, weil ich bei den Bergankünften und dem Bergzeitfahren nicht wirklich die Favoritin bin, aber ich gehe trotzdem mit einer positiven Einstellung an die Etappen. Die letzte Etappe könnte mir liegen und wir werden ein sehr starkes Team haben. Es ist möglich, dass ich zur Unterstützung meiner Kolleginnen fahre …
Und trotzdem wirst Du starten?
Lisa Brennauer: Ich befinde mich in einer Saisonphase, die eher einer Achterbahn gleicht, weil ich nach den Olympischen Spielen in Tokio krank geworden bin. Daher mussten wir mein Programm ändern und haben uns entschieden, in Plouay nicht an den Start zu gehen und uns auf die CERATIZIT Challenge by La Vuelta konzentriert, weil es ein großartiges Rennen ist, weil ich dort in der Vergangenheit große Erfolge gefeiert habe und es für mich und mein Team großartig ist. (LB/TX)
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