Max Verstappen, Charles Leclerc und Carlos Sainz: „Es war einfach nur hart“.
Max Verstappen feiert in einem spannenden Finale beim Großen Preis von Saudi-Arabien seinen ersten Sieg in der Saison 2022. Der niederländische Weltmeister setzte spät ein Überholmanöver gegen den bis dahin führenden Charles Leclerc und konnte die Spitze in den letzten Runden gegen den Monegassen verteidigen. Mit dem Duo von Red Bull und Ferrari auf dem Podium, Carlos Sainz im zweiten Ferrari.
Max, was für ein Rennen! Wirklich ein enges und respektvolles Rennen mit Charles um den heutigen Sieg …
Max Verstappen: Es war wirklich hart, aber ein gutes Rennen. Ich meine, wir haben hart an der Spitze gekämpft, wir haben einfach versucht das lange Spiel zu spielen. Sie waren in den Kurven wirklich schnell, wir waren auf den Geraden schnell. Aber die Reifen bauten ziemlich schnell ab. Am Ende konnte man sehen, dass wir etwas mehr Pace hatten, also habe ich einfach versucht vorbeizukommen. Es war nicht einfach, in der letzten Kurve musste man clever agieren, aber schließlich gelang es mir. Aber auch danach war er ständig im DRS und dann mit den ganzen Flaggen in der letzten Runde … er wusste einfach wie viel man lupfen konnte, ob es erlaubt war oder nicht. Es war hart, aber ich bin wirklich froh, dass wir angekommen sind!
Ist die Strategie, die Sie anwenden mussten, eine neue Form des Rennsports?
Max Verstappen: Ja, es scheint so … ich glaube, wenn die neuen Wagen bis auf eine halbe Sekunde herankommen, dann kann man jetzt tatsächlich einen guten Ausgang haben. Und ich glaube, das macht das Überholen viel schwieriger als im letzten Jahr. Überholen ist möglich, aber schwieriger zu planen.
Wie waren die letzten Runden?
Max Verstappen: Qualifikationsrunden! Das war richtig hart … ich hatte ein gutes Gefühl für den Red Bull, die Reifen hielten auch bei hohen Geschwindigkeiten noch ganz gut. Und natürlich hatte ich dann ein paar gute Gelegenheiten, aber Charles hat es in der letzten Kurve wirklich clever gemacht. So war es für mich nicht einfach überhaupt vorbeizukommen. Und dann musste ich mich natürlich wieder aufstellen, um es noch einmal zu versuchen. Aber als ich dann vorne war, musste ich einfach vier Runden lang versuchen vorne zu bleiben, weil Charles ständig im DRS war.
Charles, eigentlich haben Sie sehr viel richtig gemacht. Wie war das Rennen?
Charles Leclerc: Ja, aber es war heute nicht genug. Aber oh mein Gott, ich habe das Rennen wirklich genossen. Es war wieder ein hartes, aber faires Rennen. Und jedes Rennen sollte so sein. Es hat also Spaß gemacht. Natürlich bin ich enttäuscht. Ich wollte heute gewinnen. Wir haben es einfach verpasst. Wir hatten zwei äußerst unterschiedliche Konfigurationen mit Max und „Checo“ sowie unseren Ferraris. Wir waren in den Kurven ziemlich schnell, aber auf den Geraden ziemlich langsam, weil wir mehr Abtrieb hatten. So war es extrem schwierig für mich, Max auf den Geraden zu überholen, aber so ist das eben. Er hat einen tollen Job gemacht, und es war ein lustiges Rennen. Gerne mehr davon!
Der Respekt ist also vorhanden?
Charles Leclerc: Der war schon immer da, vor allem, wenn man ein Rennen wie dieses gerade beendet, ganz ehrlich. Ich meine, wir sind auf einer Straßenstrecke, wir haben gepusht, wie ich es selten zuvor getan habe, bis ans absolute Limit, und wir sind am Ende viele Risiken eingegangen. Natürlich habe ich Respekt, aber ich bin ein bisschen enttäusch!
Carlos, vor dem Re-Start gab es Verwirrungen. Was war genau das Problem?
Carlos Sainz: Es war knapp mit „Checo“, aber am Ende hatte er wohl etwas Pech mit dem Safety-Car, aber so sind die Regeln. Ich glaube, ich lag an der Linie knapp vorne, das war meine Position und von da an ging es nur noch darum P3 zu halten. Die Red Bulls waren in den letzten zehn Runden super schnell, nachdem die Reifen während des Safety-Cars abgekühlt waren. Sie sind geflogen und haben Druck auf uns gemacht. Für mich war das Rennen ein kleiner Fortschritt gegenüber Bahrain. Ich glaube, ich konnte einen etwas besseren Rhythmus finden. Es fehlen noch ein paar Zehntel, aber ich denke, dass ich das am Ende schaffen werde.
Wie wollen Sie die Zeit gewinnen?
Carlos Sainz: Das müssen wir analysieren und dann hart arbeiten. (FIA/SW)
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