Malcolm Brown: „Man macht den Job als Trainer nicht für persönliche Ehrungen“.
Malcolm Brown hat britische Triathleten betreut, die insgesamt fünf Medaillen bei Olympischen Sommerspielen gewonnen haben. Auch Alistair Brownlee, der einzige Athlet mit zweimal Olympia-Gold im Triathlon. Für diese Arbeit wurde Malcom Brown vom IOC mit dem „Coaches Lifetime Achievement Award 2022“ geehrt. Mit diesem Preis werden Trainerinnen und Trainer für ihre sehr gute Ausbildung ausgezeichnet.
Herr Brown, wie fühlt sich solch eine Auszeichnung an?
Malcolm Brown: Es ist eine fantastische Ehre, mit diesem Preis geehrt zu werden. Es ist etwas ganz besonderes für mich und es erfüllt mich mit Stolz!
Man macht den Job als Trainer nicht für persönliche Ehrungen, sondern allein nur im Sinne der Athletinnen und Athleten, um deren vorhandenes Potenzial so gut es geht zur Entfaltung zu bringen. Schwimmen, Radfahren und Laufen müssen jedoch alle Sportlerinnen und Sportler ganz allein … von daher ist so ein Preis etwas ganz besonderes für mich. Es ist wirklich eine fantastische Ehre für mich!
Sie haben die britische Triathlon-Mannschaft zu einem Garanten auf Medaillen bei Olympischen Spielen entwickelt. Was macht diesen Erfolg aus?
Malcolm Brown: Um Erfolge bei Olympischen Spielen zu erzielen, braucht es mehr als Training, Können, Wissenschaft und Technik. Es bedarf des Glaubens und des Vertrauens. Es war ein großes Privileg, dieses Vertrauen von den Athletinnen und Athleten selbst zu erhalten. Diese wichtige Basis habe ich immer vermittelt.
Stimmt denn diese Basis auch mit Blick auf Paris 2024?
Malcolm Brown: Ich freue mich, berichten zu können, dass sich der Triathlonsport im Vereinigten Königreich immer noch weiter entwickelt und in bester Verfassung ist, während sich die Athletinnen und Athleten sich bereits auf das Treffen mit unseren internationalen Konkurrenten und Kollegen in Paris 2024 vorbereitet!
Als ehemaliger leitender Ausdauertrainer von UK Athletics war Ihr immenser Einfluss absolut entscheidend für die Gründung und die Revolutionierung des Leeds Triathlon Centre in Großbritannien. Es war der Ort, an dem die Brüder Brownlee unter anderem trainierten und langsam zur Weltklasse reiften. Es ist der Ort, an welchem Non Stanford nach ihrem Rücktritt nach den Triathlon-Europameisterschaften 2022 eine Rolle als Trainerin übernommen hat. Unter Ihnen wuchs das Zentrum von nicht einmal einer Handvoll Athleten auf beinah 100 Triathletinnen und Triathleten an. Wie fing alles bei Ihnen an?
Malcolm Brown: Von Beruf bin ich studierter Sportlehrer und ich habe schon immer meinen Fokus sowie mein Engagement auf die Verbesserung der Lebensumstände von Sportlerinnen und Sportler gelegt. Zunächst trainierte ich in meiner Freizeit und auf Ehrenamt erste Sportler, später dann professionell. Erst in der Leichtathletik und schließlich im Triathlon. Ganz wichtig ist, ich habe es immer nur genossen!
Gibt es Menschen in Ihrem Umfeld, denen Ihr Dank gilt?
Malcolm Brown: Mein aufrichtiger Dank gilt dem IOC für diese tolle Auszeichnung, Jonathan Brownlee für die Nominierung, meiner ganzen Familie für die jahrelange Unterstützung und natürlich zahlreichen Einzelpersonen sowie Organisationen, die mir das Coaching ermöglicht haben. Auch bei allen Athletinnen und Athleten will ich mich bedanken, die mir ihre sportlichen Karrieren anvertraut haben. (TX)