Klaus Zentgraf: „Statt beim Football, kann ich in der Motorrad-Abteilung helfen“.
Die Rhein-Main Rockets spielten eigentlich in der Oberliga American Football, doch es fehlt die Herren-Mannschaft. Der Rückzug wurde „von allen mitgetragen“, erklärte Vorstandmitglied Thorsten Kruppka. Beim Cheerleading und Flag-Football sowie in der Motorrad-Abteilung geht es aber weiter. Bei den Motorradfreunden gab es in der letzten Zeit nur einen Führungswechsel, Klaus Zentgraf ist neuer Abteilungsleiter.
Herr Zentgraf, zusammen mit Ihrem Bruder führen Sie das Unternehmen Neon Zentgraf in Frankfurt. Ihr Bruder ist Vorsitzender der Rhein-Main Rockets und Sie sind der neue Abteilungsleiter der Motorradfreunde im Verein. Die Liebe zu den Rhein-Main Rockets kommt durch Ihre Eltern, die bis heute im Verein aktiv sind. Aber woher kommt die Liebe zu den Motorrädern?
Klaus Zentgraf: Als kleiner Junge war ich in den Ferien oft bei meiner Großtante in Steinbach im Taunus. Ein alter Schulfreund von ihr fuhr mit einem BMW-Gespann. Ab und zu nahm er mich auf kleine Spritztour mit. Der Wunsch irgendwann selbst ein Motorrad zu haben und zu fahren war geboren. Moped und Kleinkraftrad waren zwar tabu, da hatte meine Mutter die Lufthoheit. Mit 18 Jahren brachen alle Dämme und ab da gab es kein Jahr mehr ohne Motorrad.
Diese gewachsene Leidenschaft erklärt aber nicht, warum Sie bei den Rhein-Main Rockets neuer Abteilungsleiter der Motorfreunde geworden sind?
Klaus Zentgraf: Durch meinen Bruder beobachte ich schon seit einigen Jahren das tolle Engagement des Vereins. Auch wenn American Football für mich immer noch ein Buch mit sieben Siegeln ist, wurde mit den Jahren langsam mein Interesse an der Sportart geweckt. Durch zahlreiche Treffen habe ich gespürt, wie alle im Umfeld meines Bruders für American Football und für den Verein brennen. Aber es sind viel zu viele Aufgaben auf zu wenigen Schultern verteilt. Und ich wollte helfen. Natürlich mit meinen Kenntnissen nicht direkt beim American Football, aber drum herum. Von daher konnte es doch nur um die Motorradabteilung gehen.
Böse Zungen behaupten, Ihr Zuhause und mittlerweile auch große Teile des Unternehmens Neon Zentgraf gleichen einer Werkstatt!
Klaus Zentgraf: Das stimmt so nicht ganz … meine Frau achtet schon sehr darauf, dass die Motorraddevotionalien nicht überhandnehmen. Und im Unternehmen ist es auch nur eine überschaubare Ecke. Ich habe aber bereits vor Jahren vorgesorgt und mich bei einem sehr guten Freund eingemietet. Ich habe dort eine Garage und eine komfortable Werkstatt, einen Lagerraum sowie ein kleines Büro. Ich bin also autark was die Wartung und Instandhaltung angeht.
American Football und Motorrad? Wie passt das eigentlich zusammen?
Klaus Zentgraf: American Football funktioniert nur im Team und nach festgelegten Regeln. Es erfordert sehr viel Disziplin. Aber eine gewisse geistige Frische, schnelle und intuitive Entscheidungen spielen für ein perfektes Spiel eine wichtige Rolle. Das trifft in fast allen Bereichen auch auf das Motorradfahren zu, ob in einer Gruppe oder alleine. Wer nur in der Gegend rumgondelt fährt am Ende keinen sauberen Strich. Und mein Ziel ist es möglichst jede Kurve perfekt zu treffen.
Und was haben Sie aktuell und zukünftig für Ideen?
Klaus Zentgraf: Für die schon laufende Saison möchte ich noch ein paar schöne Sonntagsausfahrten organisieren. Für den Winter könnte ich mir sehr gut vorstellen, in meiner Werkstatt ein paar Schrauber-Seminare anzubieten. Ich war ursprünglich im Motorradsport beheimatet und schraube seit mehr als 30 Jahren an Motorrädern herum. Zahlreiche Restaurierungsprojekte sind durch meine Hände gegangen. Und dieses Wissen würde ich gerne an wirklich interessierte Menschen weitergeben. Im Winter wäre sicherlich auch eine Produktschulung zu den Themen Motorradzubehör und Kleidung bei den Teampartnern eine interessante und hilfreiche Idee. Auch ein Stammtisch, alle vier Wochen, ist ein Thema.
Mit Start der neuen Saison würde sich ein Fahrtraining mit der Fahrschule Trenkler anbieten. Also Ideen habe ich genug … ob sich das alles umsetzen lässt? Schauen wir. Am Ende müssen sich die Leute dafür interessieren. Ohne Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergibt das alles gar keinen Sinn.
Wie können sich interessierte Bikerinnen und Biker bei Ihnen melden?
Klaus Zentgraf: Einfach per Mail an: vorstand@rockets-football.de. Und gerne auch über unsere Webseite: https://rockets-football.de/kontakt.
Was sollte man über Sie unbedingt noch wissen?
Klaus Zentgraf: Ich führe nicht nur mit meinem Bruder einen Handwerksbetrieb, ich bin zusätzlich in der Erwachsenenbildung tätig. Ich bin Dozent und zudem Prüfer im Berufsbildungszentrum in Weiterstadt und bilde dort die zukünftigen Meister für das Schilder sowie Lichtreklamehandwerk aus. Ich bin 25 Jahren glücklich verheiratet … ich hoffe Letzteres sieht meine Frau auch so! (SW)