Kevin Hansen: „Es war toll, wieder dabei zu sein“.
Beim „Crazy Race“, beim Auftaktrennen der Extreme E zu letzten Saison, verletzte sich Kevin Hansen am Steuer seines Wagens schwer am Rücken. Ein paar Monate nach dem Bruch des achten Wirbels saß der beliebte Schwede beim Doubleheader auf Sardinen wieder hinter dem Steuer. Im Interview spricht der JBXE-Fahrer über das Comeback mit Rennen am Samstag und Sonntag, und über seine Gesundheit.
Kevin, es war schön, Dich wieder im ODYSSEY 21 zu sehen. Wie war es denn?
Kevin Hansen: Es war toll, wieder dabei zu sein. Besonders auch mit den neuen Upgrades. Der Wagen war komfortabler und spaßiger zu fahren, nicht so rau über die Bodenwellen, was meinem Rücken geholfen hat. Wir haben vor dem Rennen sehr viel Zeit damit verbracht, den Sitz einzustellen, um sicherzustellen, dass meine Sicherheit erhöht wird, und ich war mit dem Gefühl, das ich hatte, sehr zufrieden!
Hand aufs Herz … warst Du wenigstens ein wenig nervös?
Kevin Hansen: Ein bisschen schon, aber das lag allein nur daran, dass ich ein paar Monate lang kein Rennen gefahren war. Das hat sich aber gelegt, sobald ich auf der Strecke war.
Als ich mich beim Shakedown das erste Mal ins Auto setzte, war ich etwas besorgt, da ich anfangs Schmerzen verspürte, aber auch das verschwand, als ich das zweite Mal losfuhr!
Stimmt es, dass Du den Wagen seit dem Unfall gar nicht mehr gefahren bist?
Kevin Hansen: Es lagen knappe 16 Wochen zwischen den Rennen, und die meiste Zeit davon habe ich mit meiner Rehabilitation verbracht. Die ersten acht Wochen waren hart, aber ich konnte große Schritte machen. In den letzten acht Wochen ging es darum, einen deutlich besseren Stand zu erreichen als vor dem Desert X Prix.
Durch die Tests der Rallycross-Fahrzeuge bei Hansen Motorsport konnte ich fahren, vor allem konnte ich über Sprünge fahren. Trotzdem hatte ich vor Sardinien keine Testfahrten mit dem ODYSSEY 21, also saß ich das erste Mal wieder im Wagen.
Im ersten Rennen warst Du nah am Podium dran. Im zweiten Rennen hast Du das Finale verpasst. Was waren Deine Gedanken vor Ort?
Kevin Hansen: Ich war enttäuscht, dass ich nicht noch mehr Punkte für das Team geholt habe, denn ich konnte den Speed spüren, den ich hatte. Aber das ist der Reiz der Serie. Es spielt keine Rolle, was einer der Fahrer macht, es liegt an uns beiden, es zu tun!
Trotzdem, wenn mir jemand gesagt hätte, dass wir ums Podium kämpfen werden, im ersten Rennen den vierten Platz belegen und im zweiten Rennen nur knapp das Finale verpassen, dann hätte ich dies akzeptiert … auch wenn es immer nur um den Sieg geht.
Und wie hat Dir der erste Doubleheader in der Extreme E generell so gefallen?
Kevin Hansen: Die Doppelveranstaltung hat mir sehr gut gefallen. Ich denke auch, dass es eine gute Möglichkeit ist, die Anzahl der Rennen in der Meisterschaft weiter zu erhöhen, ohne dabei unseren CO2-Fußabdruck massiv zu vergrößern. Es ist im Grunde ein zusätzlicher Reisetag für nur ein einziges Rennwochenende. (Extreme E/SW)
Foto: Photo by Sam Bagnall / LAT Images