Franz Tost und „Toto“ Wolff: „In Jeddah ist die Charakteristik völlig anders“.
Nach dem Auftakt in Bahrain fährt die Formel 1 an diesem Wochenende in Saudi-Arabien. Kein Kurs im Kalender hat mehr Kurven. Die direkte Lage am Wasser sorgt für ähnliche Probleme wie schon in Abu Dhabi, da der Sand auf die Strecke geweht wird und sich die Windrichtung ständig im Rennen verändern wird. An der virtuellen PK nahmen Franz Tost (AlphaTauri) und Torger „Toto“ Wolff (Mercedes) teil.
Franz, in Bahrain gab es keine Punkte. Liegt das am aktuellen Leistungsniveau des Wagens oder gab es irgendwelche Probleme?
Franz Tost: Unglücklicherweise denke ich, dass es derzeit das Leistungsniveau des Wagens ist, denn wir haben ein viel besseren Wagen erwartet. In Bahrain hatten wir dazu Probleme, hier sieht es ein bisschen anders aus. Ich hoffe, dass wir zumindest mit einem Wagen ins Q3 kommen. Aber wir müssen noch eine Menge tun, um den Wagen schneller zu machen. Vor allem im Bereich der Aerodynamik. Es laufen dazu verschiedene Programme.
Was sind denn die Probleme aktuell?
Franz Tost: Wir haben zu wenig Anpressdruck. Nicht genug Abtrieb, deshalb ist der Wagen beim Bremsen instabil, dazu überhitzen auch noch die Hinterreifen wegen zu schlechter Traktion. Eben alles, was man für eine gute Rundenzeit braucht.
Hier ist die Bremse, trotz der vielen Kurven. nicht so entscheidend. Glauben Sie, dass der AlphaTauri somit besser sein wird?
Franz Tost: Hier in Jeddah ist die Charakteristik völlig anders. Beide Piloten waren nicht zufrieden mit dem Wagen, sagten aber auch, dass er sich besser anfühlt als in Bahrain. Wir haben noch Probleme mit dem Untersteuern, die wir beheben müssen, den Rest werden wir sehen.
„Toto“, Red Bull scheint aktuell unangefochten das Maß der Dinge zu sein. Ist Mercedes denn hier dichter dran?
„Toto“ Wolff: Ich denke, im Motorsport kann alles passieren, und die Strecken sind nicht zu vergleichen. Aber es gibt leider keine Wunder. Ich hoffe, dass wir besser abschneiden können als in Bahrain. In der Phase der Saison und in unserer Position geht es vor allem darum, unsere eigene Leistung zu finden. Ich glaube nicht, dass wir die vor uns liegenden Teams schlagen können. Das ist die aktuelle Realität. Es geht darum, den Wagen hier auf die Strecke so gut wie möglich abzustimmen. Und dann sehen wir, wo wir im Qualifying und am Sonntag im Rennen so landen.
Kann der W14 überhaupt die Lücke schließen?
„Toto“ Wolff: Wir sind im Team sehr klar und transparent, wo und wie viel noch fehlt. Und wir müssen unermüdlich daran arbeiten, mehr Leistung zu finden. Was wir auf keinen Fall tun werden, ist aufzugeben, auch wenn man in diesem Stadium auf die Lücken blickt und sich fragt: „Wie sollen wir das jemals überbrücken“ … aber der Wille ist da, die Entschlossenheit ist da. Anders als vor Bahrain wissen wir ziemlich genau, wo die Defizite sind.
Bis wann muss der W14 laufen?
„Toto“ Wolff: Wir haben uns intern strenge Ziele gesetzt, weil wir wissen, wo das Defizit ist, aber ich möchte nicht öffentlich darüber sprechen, weil das nur unnötigen Druck ausüben würde, wo … wir uns doch schon selbst genug Druck machen. (FIA/SW)
Foto: Toto Wolff, Franz Tost, James Vowles, Alessandro Alunni Bravi Copyright FIA