Florian Modlinger: „In Rom wird noch keine Entscheidung fallen“.
Mit Rom beginnt die alles entscheidende Phase in der Formel E. Das TAG Heuer Porsche Formel E-Team kommt als Tabellenführer in die „ewige Stadt“ und will sich vor dem feierlichen Saisonfinale am 29./30. Juli in London von seinen Verfolgern absetzen. Im Porsche 99X Electric sollen Pascal Wehrlein, der noch Chancen auf den Fahrertitel hat, und António Félix da Costa die dafür nötigen Punkte einfahren.
Der Titelkampf in der Formel E spitzt sich weiter zu. Wie sind Aussichten für Porsche in der italienischen Hauptstadt?
Florian Modlinger: Für Rom gibt es nur eine Strategie, nämlich volle Attacke. Der Titelkampf ist mittlerweile so eng, da kann man nicht mehr großartig taktieren. Jeder Punkt ist wichtig und kann am Ende die Weltmeisterschaft entscheiden. In Portland konnten wir unseren Vorsprung vor Jaguar ausbauen, und in Rom werden wir alles versuchen, um uns vor den beiden Finalrennen in London auch von Envision Racing abzusetzen. Die Strecke in Rom sollte uns generell liegen, die Bedingungen, die wir erwarten, auch. Unser Ziel muss es sein, auch den Rückstand in der Fahrerwertung aufzuholen, den wir uns in Portland eingehandelt haben.
Könnte in Rom schon eine Vorentscheidung fallen?
Florian Modlinger: Nein, davon gehe ich nicht aus. Allein bei den Fahrern sind am Finalwochenende in London noch 58 Punkte zu vergeben. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass einer nach Rom mit so vielen Punkten vorne liegt. Umso wichtiger ist es für das Team, Pascal hier bestmöglich zu unterstützen. Vor allem müssen wir sehen, dass wir von deutlich weiter vorne starten. In Rom erwartet uns ein ganz anderer Kurs als zuletzt in Portland, ein echter Stadtkurs mit wenigen Auslaufzonen und vielen 90-Grad-Kurven. Das erfordert eine ganz andere Setup-Philosophie.
Pascal und António, Portland war ein untypischer Kurs für die Formel E. Wie groß ist die Vorfreude also nun auf Rom?
Pascal Wehrlein: Rom ist eine meiner Lieblingsstrecken in der Formel E. Dort habe ich vor zwei Jahren mein erstes Podium mit dem Team geholt. Ich freue mich sehr auf diese Strecke, die ganz anders ist als Portland. Es ist ein typischer Formel E-Kurs mit deutlich weniger Platz, vielen engen Kurven, harten Bremspunkten sowie zahlreichen Bodenwellen. Ich denke, dass uns die Strecke sehr gut liegt. Sie ist sehr anspruchsvoll und eine echte Herausforderung, in einer fantastischen Stadt und mit ganz tollen Fans. Ich habe ein gutes Gefühl für Rom.
António Félix da Costa: Wir hatten schon immer eine gute Pace, nur im Qualifying waren wir oft nicht gut genug. In Portland haben wir das alles zusammenbekommen. Das ist eine sehr gute Ausgangsposition für die letzten vier Rennen. In Rom braucht es eine ganz andere Abstimmung, um auf dieser echten Formel E-Strecke schnell zu sein. Mit unseren Ingenieuren arbeiten wir an einer perfekten Balance unseres Wagens. Danach konzentrieren wir uns allein auf das Qualifying. Das wird in Rom eine viel bedeutendere Rolle spielen als in Portland. (SW)
Foto: Florian Modlinger Copyright Porsche