Andrea Trinchieri: „Wir müssen definitiv lernen, Spiele zuzumachen“.
Am Ende steht auf der Anzeigentafel nur 74:83. Doch dieser Auswärtssieg des FC Bayern München bei den FRAPORT SKYLINERS in der easyCredit BBL war enger als es die nackten Zahlen aussagen. Dabei hatten die Gäste das Spiel eigentlich gut geführt, doch dann hörten die Bayern auf zu spielen und die Hessen kamen auf. Bei „MagentaSport“ prangerte Coach Andrea Trinchieri dieses Delle auch deutlich an.
Coach Trinchieri, ein verdienter Sieg, aber mit deutlichem Bruch im Spiel. Wie ordnen Sie die Leistungen Ihres Teams heute ein?
Andrea Trinchieri: Lasst uns am Ende anfangen: Wir gehen mit dem nach Hause, was wir haben wollten. Die zweite Überlegung ist: Ich bin sauer, weil wir gegen ein sehr gut gecoachtes Team, das schon in Bayreuth hätte gewinnen müssen, mit 24 Punkten in Führung lagen. Sie haben Dreier-Schützen, spielen Assists und ihr Big Man weiß, wie man spielt. Darauf haben wir uns zunächst eingestellt und gut rotiert. Doch dann sind wir lahm und oberflächlich geworden, arrogant, und mussten ganz plötzlich ein anderes Spiel spielen. Das ist völlig inakzeptabel, aber zugleich auch verständlich. Mein Team muss einfach nur verstehen, dass sie Frankfurt 40 Minuten respektieren müssen statt nur 27 Minuten. Das hat unser Leben verkompliziert.
Coach Hammink, nach der knappen Niederlage zum Saisonauftakt, nun auch eine Niederlage im ersten Heimspiel. Der FC Bayern München war zwar vor der Partie der Favorit, aber man hatte heute eine Chance. Oder?
Geert Hammink: Wir haben nicht das bekommen, was wir uns gewünscht haben, nämlich den Heimsieg. In den Spielvorbereitungen stellen wir uns nicht darauf ein, zu verlieren. Wir wollen unsere Spiele gewinnen! Fakt ist allerdings auch, dass wir, aber auch viele andere Teams, gegen München immer Defizite haben werden. Am Ende des Spiels haben wir Charakter gezeigt, indem wir gut gekämpft haben. Dieser Einsatz hat sich in etwas Positives gewandelt. Leider nicht positiv genug. Ich möchte München und Coach Trinchieri gratulieren. Sie sind hierhergekommen, um das Spiel zu gewinnen. Das haben wir auch getan, aber nicht den Sieg geholt. Dennoch habe ich gegen München sowie gegen Bayreuth viele positive Dinge gesehen. Am Ende bleibt aber, dass wir 0:2 in die Saison gestartet sind.
Joshua, wie war es gegen die alten Kameraden?
Joshua Obesie: Immer wenn man gegen München spielt, ist eine Extra-Motivation vorhanden. Auch wenn es noch einmal eng wurde, es hat aber nicht gereicht.
Corey, der Coach war trotz des Sieges nicht wirklich glücklich mit dem Auftritt des Teams. Kannst Du Coach Trinchieri hierbei verstehen?
Corey Walden: Ich denke, im letzten Viertel haben wir in der Defensive deutlich nachgelassen. Deshalb hat uns der Coach gesagt, dass wir das Spiel auch beenden und mit mehr Energie spielen müssen. Aber es ist auch erst das zweite Spiel der Saison. Wir müssen unsere Mentalität über 40 Minuten halten, aggressiv bleiben und in unseren Rhythmus kommen. Für mich persönlich ist es gut wieder zu spielen. Es wird noch etwas dauern, bis ich wirklich wieder zurück bin, aber ich bin glücklich nach der Pause wieder auf dem Court zu stehen.
Coach Trinchieri, was nehmen Sie aus der Partie mit?
Andrea Trinchieri: Wann auch immer du die Chance hast, ein Spiel zu beenden, musst du es auch machen. Das haben wir heute nicht gemacht und dadurch wurde es zum Schluss eng. Wir müssen definitiv lernen, Spiele zuzumachen! (MagentaSport/TX)