Andrea Stella, Otmar Szafnauer, Franz Tost: „Wir werden wieder alles geben“.
Vor der Sommerpause geht es für die Formel 1 noch nach Ungarn und im direkten Anschluss nach Belgien. Also pure Tradition für die „Königsklasse des Motorsports“. An diesem Wochenende steht der Hungaroring direkt vor den Toren von Budapest auf dem Programm. Seit 1986 gastiert die Formel 1 hier bereits. In der virtuellen PK dabei: Andrea Stella (McLaren), Otmar Szafnauer (Alpine), Franz Tost (AlphaTauri).
Franz, wie hat sich Daniel Ricciardo eingelebt?
Franz Tost: Sehr gut. Er kam am Freitag in die Fabrik. Wir hatten ein emotionales Comeback. Es war schön, ihn wieder im Team zu haben, denn er ist schon ja zum Start seiner Karriere zwei Jahre für uns gefahren, und wir sind sehr froh.
Wie hat er sich in diesen zehn Jahren allgemein verändert?
Franz Tost: Wie sehr er sich als Pilot verändert hat, kann ich erst nach ein paar Grands Prix sagen. Als Mensch ist er reifer geworden. Und ich muss sagen, dass er immer schon ein sehr freundlicher Mensch war. Wir hatten in der Vergangenheit ein sehr gutes Verhältnis. Ich denke, dass dies so bleiben wird. Er ist ein freundlicher Mensch, ein guter Charakter, und ich bin wirklich froh, dass wir ihn im Team haben.
Und wie geht Yuki Tsunoda damit jetzt um?
Franz Tost: Yuki ist offen dafür. Obwohl Yuki ein gutes Verhältnis zu Pierre Gasly und Nyck De Vries hatte, denke ich, dass es weiterhin keine Reibereien geben wird: Beide wollen die Schnellsten sein … das ist in der Formel 1 aber so üblich, und wir werden sehen, wie dieses interessante Spiel am Ende ausgehen wird.
Andrea, der McLaren hat in Silverstone richtig funktioniert!
Andrea Stella: Es ist ein kleiner Meilenstein auf unserem Weg. Es war wichtig für McLaren. Es ist wichtig für die Leute, die sehr hart an der Entwicklung arbeiten, und für unsere Fans, die endlich wieder ein gutes Ergebnis bejubeln konnten. Aber das ändert nicht wirklich etwas an dem, was wir tun. Wie ich immer wieder sage, geht es darum, härter an Verbesserungen zu tüfteln und die Ergebnisse auf sich zukommen zu lassen … zu versuchen, diese Ergebnisse so regelmäßig wie möglich zu erzielen.
Also waren die vollzogenen Veränderungen in den letzten Monaten innerhalb der Fabrik folglich absolut gerechtfertigt?
Andrea Stella: Ich würde das Wort „Rechtfertigung“ nicht nutzen. Ich würde sagen, dass wir die Entwicklung des Wagens definitiv beschleunigt haben, indem wir einige Bedingungen forciert haben, primär in Bezug auf die aerodynamische Entwicklung. Das hat es uns ermöglicht, genau diesen Leistungsschritt zu machen.
Und was wird an diesem Wochenende in Budapest folgen?
Andrea Stella: Das ist schwer zu sagen. Silverstone und der Hungaroring sind zwei völlig unterschiedliche Strecken. Aber natürlich würden wir uns freuen, wenn unsere Upgrades auch hier funktionieren würden. Wir geben und versuchen weiterhin alles.
Otmar, bei Alpine hat sich einiges getan. Bruno Famin ist neuer Vizepräsident für Motorsport, und es gibt einen neuen CEO für die Marke Alpine. Wie wirkt sich das alles auf das Formel 1-Team aus?
Otmar Szafnauer: Also, ich fange mal mit meinem Management an: Das sollte gar keine Auswirkungen haben. Ich bin jetzt seit anderthalb Jahren hier, und die Pläne, die ich bereits auf den Weg gebracht habe, laufen weiter. Die Infrastruktur, die wir in Angriff genommen haben, wird weiter umgesetzt. Wir sind im Prozess!
Bruno ist seit über einem Jahr bei uns in Viry dabei, für Langstreckenrennen und die Rallye Dakar. Jetzt kommt die Formel 1 dazu, aber Bruno war schon in der Formel 1. Keine große Veränderung. Und dann gibt es im Unternehmen einen neuen CEO, der sich auf Alpine Cars und nicht auf die Formel 1 konzentrieren wird.
Und Laurent Rossi ist zu speziellen Projekten gewechselt.
Otmar Szafnauer: Mehr weiß ich auch nicht. Es sind spezielle Projekte der Marke.
Liegt Budapest dem Alpine wieder mehr?
Otmar Szafnauer: ich denke schon. Es gibt Strecken, die unserem gesamten Paket etwas besser liegen. Und das ist eine dieser Strecken. Monaco ist eine andere. Aber es sollte wieder eine Strecke sein, die unserem Paket gut liegen sollte. (FIA/SW)
Foto: Otmar Szafnauer, Andrea Stella, Franz Tost Copyright FIA