Alessandro A. Bravi, Bruno Famin, Christian Horner, Mike Krack: „Es ist Spa“.
Bevor die Formel 1 in ihre einmonatige Sommerpause geht, steht am Wochenende viel Rennaction auf dem Programm. In Belgien wird es ein Sprintrennen sowie ein klassisches Rennen geben. Alles in Spa-Francorchamps, der längsten Strecke im Kalender. In der virtuellen PK antworteten: Alessandro Alunni Bravi (Alfa Romeo), Bruno Famin (Alpine), Christian Horner (Red Bull) und Mike Krack (Aston Martin).
Bruno, Alpine erlebt aktuell auf vielen Ebenen massive Veränderungen. Ist es möglich, diese Veränderungen kurz zu erläutern?
Bruno Famin: Wir haben bei Alpine ein faszinierendes Projekt, Alpine als Marke. Vor zwei Wochen haben wir die zweite Phase dieses Projekts mit einem äußerst ehrgeizigen Plan für neue Straßenfahrzeuge und die generelle Expansion gestartet. Was hochinteressant ist, ist, dass dieses Projekt primär auf dem Motorsport basiert, auf Motorsportprogrammen. Das Wichtigste ist natürlich die Formel 1, nicht nur, aber schon der wichtigste Bestandteil. Nach der zweiten Phase der Marke gehen wir also in die zweite Phase des Formel 1-Projekts. Darum haben wir einige Veränderungen vorgenommen, um das angestrebte Leistungsniveau schneller zu erreichen.
Nach Alan Permane musste auch Otmar Szafnauer seinen Posten räumen …
Bruno Famin: Es sind beides großartige Menschen und wir haben uns mit beiden darauf geeinigt, getrennte Weg zu gehen. Wir sind beiden dankbar für die großartige Arbeit, aber wir haben uns auf unterschiedlichen Zeitlinien befunden. Wir als Alpine sind nicht da, wo wir sein wollen. Aber wir trennen uns in Freundschaft.
Wie stufen Sie die bisherige Saison denn so ein?
Bruno Famin: Die Saison entspricht eindeutig nicht unseren Erwartungen.
Mike, welche Veränderungen gibt es derzeit bei Aston Martin zu vermelden?
Mike Krack: Keine wirklich großen Veränderungen. Es ist alles normal.
Aston Martin ist extrem stark in die Saison gestartet. War die zweite Kraft. Seit einigen Rennen läuft es nicht mehr so. Warum?
Mike Krack: Das stimmt. Wir sind richtig stark in diese Saison gestartet. Wir haben sehr gute Ergebnisse erzielt. Doch wir haben, wie die anderen Teams, den Wagen versucht zu entwickeln. In Verbindung mit den unterschiedlichen Charakteristiken der Strecken in der letzten Zeit durchlaufen wir gerade einen hohen Analysezyklus. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir bald bessere Abstimmungen treffen.
Fernando Alonso befindet, Red Bull, McLaren, Mercedes und Ferrari sind in dieser Phase der Saison schneller. Stimmen Sie Fernando Alonso hier zu?
Mike Krack: Ja! Aber wie gesagt, es gilt gewisse Daten zu verstehen.
Alessandro, Alfa Romeo war in Ungarn extrem stark im Qualifying. Hat diese Performance dem Team wieder Mut gemacht?
Alessandro Alunni Bravi: Natürlich ist so eine Leistung ein Ansporn. Aber es gilt dann auch, solche Ergebnisse für das Rennen zu nutzen. Ein starkes Qualifying ist sehr gut, aber im Rennen dann keine Punkte zu holen ist wirklich zu bitter.
Kann man trotzdem einge positive Erkenntnisse aus Ungarn mitnehmen?
Alessandro Alunni Bravi: Wir haben in der bisherigen Saison gesehen, dass unser Wagen auf einer Strecke mit niedrigem Wirkungsgrad viel besser funktioniert. Wenn mehr Grip da ist und die Temperaturen heißer sind, können wir mehr Leistung aus dem Wagen herausholen. Diese Elemente waren in Budapest vorhanden, das hat uns den Einzug in Q3 ermöglicht. Außerdem gab es die Reifenzuteilung. Wir haben uns das ganze Wochenende darauf vorbereitet, in Q1 fokussiert und bereit zu sein. Ich denke, dass wir in Q1 bereit waren, das Beste aus unserem Wagen zu holen, hat den Piloten in Bezug auf ihr Selbstvertrauen und uns selbst geholfen. Nur darauf haben wir dann im gesamten Qualifying aufgebaut. Es gab also diese Elemente, die eine wichtige Rolle für unsere Leistungen in Ungarn gespielt haben.
Langsam kommt Fahrt in die Neubesetzung der Cockpits. In der einmonatigen Sommerpause nimmt das Tempo in der Regel noch einmal zu. Wie sieht es bei Alfa Romeo mit Blick auf 2024 in dem Fall aus?
Alessandro Alunni Bravi: Unser Ziel ist es, beide Piloten auch im nächsten Jahr in unserem Team zu behalten. Aber natürlich müssen alle Voraussetzungen gegeben sein, um eine Win-Win-Situation zu schaffen. Wir haben aber noch Zeit.
Christian, in Ungarn hat Red Bull einen 35-jährigen Rekord gebrochen …
Christian Horner: Das war ein toller Moment, auch wenn wir ihn noch nicht richtig feiern und genießen konnten. Nach dem Rennen ging es um Spa.
Ist es schwierig, die Intensität hoch zu halten?
Christian Horner: Eigentlich gar nicht. Wir denken von Rennen zu Rennen und alle sind in den Sitzungen bei der Sache. Das gilt auch für alle in der Fabirk.
Als wichtiger Bestandteil der gesamten Red Bull-Familie. Wie war die Leistung von Daniel Ricciardo bei seinem Comeback am letzten Wochenende?
Christian Horner: Ich denke, es war eine äußerst schwere Situation. Er kannte den AlphaTauri überhaupt nicht und kam schließlich auf P13 ins Ziel. Wenn man sich die Rennpace vor allem in der zweiten Hälfte anschaut, so ist es stark. (FIA/SW)
Foto: Bruno Famin, Mike Krack, Alessandro Alunni Bravi, Christian Horner Copyright FIA