Lucas Auer: „Die DTM ist meine sportliche Heimat“.
Lucas Auer zählt mit rund 130 DTM-Rennen zu den erfahrensten Piloten im ganzen Feld. Nach schwierigem Auftakt stieg die Form an, unter anderem mit zwei Plätzen auf dem Podest am Nürburgring. Das DTM-Wochenende auf dem Red Bull Ring wird für den 29-jährigen Tiroler zum Heimspiel. Im Interview erzählt der Mercedes-AMG Performance-Fahrer auch von der Motorsport-Begeisterung in Österreich.
Lucas, Dein Heimspiel mit der DTM auf dem bekannten Red Bull Ring steht an. Was erwartest oder erhoffst Du Dir von Spielberg?
Lucas Auer: Meine Vorfreude auf den Red Bull Ring ist riesig! Das ist mein Saison-Highlight. Meistens hatte ich ziemlich coole Heimrennen und die österreichischen Fans feiern diese Events. Ich stehe aktuell bei neun DTM-Siegen. Den zehnten Sieg am Red Bull Ring zu holen, wäre natürlich überragend.
Was hat die Strecke in der Steiermark alles zu bieten?
Lucas Auer: Natürlich ist das Qualifying in der DTM sehr wichtig, aber es gibt auf dem Red Bull Ring auch im Rennen viele Überholmöglichkeiten. Was die Strecke von anderen unterscheidet, das Umfeld. Bei der tollen Kulisse mit den Bergen und der Naturlandschaft fühlt sich jeder wohl. Egal ob Fan, Ingenieur oder wir.
Welche Rolle spielt Motorsport in Deiner Heimat?
Lucas Auer: Die Österreicher sind ein Motorsport-verrücktes Volk. Lange Zeit war ich der einzige Österreicher in der DTM. Es freut mich, dass mit Thomas Preining und Clemens Schmid zwei weitere Österreicher in der DTM starten. Es ist schon ein wenig beeindruckend, wie viele super Piloten aus Österreich im GT-Sport weltweit unterwegs sind. In meiner Heimat ist man stolz auf uns.
Wie beurteilst Du bisher Deine aktuelle DTM-Saison?
Lucas Auer: Grundsätzlich sehe ich die Saison positiv. Nach dem Unfall in Daytona und der anschließenden Operation stand lange nicht fest, wann ich wieder fit sein würde. Ich bin froh, dass alles bis zum Saisonstart geklappt hat. Obwohl ich keine klassische Vorbereitung absolviert habe. An den ersten beiden Rennwochenenden in Oschersleben und in Zandvoort haben wir uns extrem schwer getan.
Und wie erklärst Du Dir die weitere Entwicklung?
Lucas Auer: Es gibt in diesem Jahr einige Neuerungen, unter anderem den Pirelli-Reifen, der eine wichtige Rolle spielt. Zu Beginn fehlte uns da einfach die Erfahrung, dazu haben wir am Setup einige Dinge getestet. Irgendwann hat es bei mir endlich Klick gemacht und uns ist ein richtiger Sprung gelungen.
Welche Verbindung hast Du mittlerweile zu der DTM?
Lucas Auer: Die DTM ist meine sportliche Heimat. Hier bin ich zum Profi gereift. Ich kann mich noch an meine erste Saison erinnern. Damals zählten große Namen wie Mattias Ekström, Timo Scheider oder Gary Paffett zum Feld. Mittlerweile selbst in der achten Saison zu sein, fühlt sich unglaublich an. Die DTM ist die härteste GT3-Serie der Welt. Hier sind die besten Piloten und Team. Sobald man nur einen Fehler macht, ist man weg vom Fenster. Diese Competition macht viel Spaß.
Welche Ratschläge hast Du für den Nachwuchs?
Lucas Auer: Natürlich braucht man im Motorsport ein gewisses Budget, aber als junger Pilot muss man vor allem mehr Arbeitsmoral als die Konkurrenten mitbringen. Ich bin überzeugt, dass sich Leistung am Ende immer durchsetzt. Dadurch werden Sponsoren oder Hersteller auf einen aufmerksam. Wer es wirklich schaffen will und auch das nötige Talent besitzt, findet einen Weg. Außerdem muss man schnell aus seinen Fehlern lernen, denn ewig Zeit hat man hier nicht. (DTM/SW)
Foto:Foto: Gruppe C Photography