Carlos Rodriguez: „Davon habe ich immer geträumt“.
Was für eine Etappe in den Alpen! Nicht nur von den Favoriten für Paris, die einmal mehr zeigten, dass sie in einer anderen Liga fahren. Und dennoch schnappte ihnen Carlos Rodriguez hauchdünn den Sieg weg. Nach dem schweren gestrigen Finale mussten die Fahrer noch mehr leiden. Und zu allem Überfluss gab schwere Stürze und sieben Aufgaben bei der Tour de France 2023. Mehr dazu unter: www.letour.fr.
Carlos, Du sahst schon geschlagen aus, jetzt bist Du aber Etappensieger. Wie fühlt sich der erste Etappensieg bei der Tour de France an?
Carlos Rodriguez: Es ist unglaublich! Ich habe keine Worte! Schon hier zu sein war ein absoluter Traum … einen Etappensieg im allergrößten Radrennen der Welt zu erringen, ist unglaublich! Davon habe ich immer geträumt! Das ist super!
Ich bin dem Team sehr dankbar für all die Mühe und den Glauben, den sie in mich gesetzt haben. Ich möchte ihnen einfach nur danken. Ich habe es nicht für möglich gehalten, als ich am Joux-Plane zurückgefallen bin. Ich habe versucht, dort dann in meinem eigenen Tempo hochzufahren, um dann die Abfahrt so schnell wie möglich zu bestreiten. Ich bin ein recht guter Abfahrer, das wollte ich ausnutzen. Ich war ein paar Mal kurz davor zu stürzen, aber ich habe weiter riskiert und riskiert.
Gestern Michal Kwiatkowsk und heute Du. Die Alpen liegen dem Team?
Carlos Rodriguez: Der gestrige Sieg von Michal und seine Arbeit heute haben mich inspiriert. Er ließ sich dreimal zurückfallen, um uns in den letzten Minuten zu helfen. Solche Details machen den Unterschied aus und haben mir zum Sieg verholfen.
Und jetzt stehst Du auf dem Podium. War dies Dein Ziel?
Carlos Rodriguez: Auf dem Podium zu stehen war ein Ziel: Ich wollte weitere Zeit gewinnen. Das habe ich geschafft. Darum bin ich glücklich. Ich möchte diesen Sieg genießen und mich von den Anstrengungen erholen. Ein schöner Tag!
Tadej, Du hast alles probiert. Ohne Erfolg. Bist Du trotzdem zufrieden?
Tadej Pogacar: Es war ein guter Tag für uns, auch wenn er nicht perfekt war. Auf jeden Fall hat uns das, was wir erreicht haben, eine äußerst positive Einstellung für die kommenden Tage verschafft. Morgen wird es wieder eine schwere Etappe. Es ist sehr eng zwischen Jonas und mir, aber es kann auch über das Zeitfahren oder sogar bis zur vorletzten Etappe gehen. Es bleibt auf jeden Fall sehr spannend.
Jonas, am Ende sogar eine Sekunde noch gewonnen …
Jonas Vingegaard: Ein Kampf der Häuptlinge und ich bin froh, dass ich dabei eine Sekunde gewonnen habe. Ich bin mein Tempo gefahren, als Tadej angegriffen hat, ich wollte nicht in den roten Bereich kommen. Am Ende habe ich nur eine Sekunde gewonnen, aber ich bin noch im „gelben Trikot“ und das ist wichtig. (TX)
Foto: Carlos Rodriguez Copyright ASO