Alessandro A. Bravi, Christian Horner, Günther Steiner, Franz Tost: „Es ist eng“.
Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende in Österreich auf dem Red Bull Ring, und die Fans vor Ort bekommen ordentlich Rennaction geboten. Neben Qualifying und Rennen steht das zweite Sprint-Qualifying und -Rennen dieser Saison auf dem Plan. In der virtuellen PK diesmal mit dabei: Alessandro Alunni Bravi (Alfa Romeo), Christian Horner (Red Bull), Günther Steiner (Haas) und Franz Tost (AlphaTauri).
Franz, bei AlphaTauri läuft es nicht rund. Auch in Kanada. Warum?
Franz Tost: Wir haben einen Fehler beim Reifendruck gemacht. Yuki war im dritten freien Training recht ordentlich unterwegs, bei nassen Bedingungen im Qualifying haben wir bei der Abstimmung des Wagens einen Fehler gemacht … aber generell muss ich sagen, dass sich der Wagen entwickelt, immer besser wird.
Und Sie haben Upgrades für Österreich dabei!
Franz Tost: Wir haben einige neue Teile dabei. Und auch in Silverstone werden wir neue Teile dabei haben. Danach werden wir dann wohl sehen, wo wir stehen.
Was sagen Sie zur Kritik von Dr. Helmut Marko an Nyck de Vries?
Franz Tost: Für Rookies ist es heute sehr schwer … sie kennen Melbourne, Saudi-Arabien, Miami überhaupt nicht, in Baku stand der erste Sprint an. Also auch nur ein Training auf solch einer schwierigen Strecke. Und dann sollen die Rookies sich auch noch gegen die erfahrenen Piloten in diesem engen Mittelfeld durchsetzen. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wir können die Rookies nur fair beurteilen, wenn sie die Strecken aus anderen Rennserien schon kennen, wie etwa Silverstone oder Spa. Im Fall von Nyck … ich hoffe, er zeigt dann dort seine Verbesserung.
Günther, auf ein starkes Qualifying in Kanada, folgte die Ernüchterung jedoch im Rennen. War das alles sehr ernüchternd?
Günther Steiner: Auf jeden Fall! Unsere Pace im Rennen stimmt noch nicht.
Was muss das Team machen, damit das so nicht mehr passiert?
Günther Steiner: Zunächst müssen wir verstehen, warum am Ende der Unterschied zwischen Qualifying und Rennen so groß ist. Nach der Analyse kann man es, hoffe ich, beheben. Das ist keine leichte Aufgabe, aber wir sind dabei.
Hilft es, zwei erfahrenere Piloten zu haben?
Günther Steiner: Auf jeden Fall! Sie geben uns ein richtig gutes Feedback.
Christian, Sergio Perez fehlte am Medientag. Was hatte er denn?
Christian Horner: Ich denke, dass ist der große Vorteil mit kleinen Kindern. Jeden Virus bringen sie mit nach Hause. „Checo“ ist Vater und hat sich irgendeinen Virus eingefangen. Nichts dramatisches, wohl eine „Sommergrippe“.
War ein Ersatz für das Rennen ein Thema?
Christian Horner: Überhaupt nicht. „Checo“ wird definitiv im Wagen sein.
Wer werden die härtesten Konkurrenten auf der Strecke sein?
Christian Horner: Ferrari scheint wieder schnell zu sein. Aston Martin ist schon die gesamte Saison in der Spitze dabei. Mercedes hat Fortschritte gemacht. Die Strecke ist kurz und hat nur wenige Kurven. Man kann sich also aussuchen, wer hier um den Sieg fährt. Wir wollen auf jeden Fall um den Sieg kämpfen.
Alessandro, sowohl in Spanien als auch in Kanada gab es Punkte. Kommt Alfa Romeo ganz langsam besser in Schwung?
Alessandro Alunni Bravi: Das hoffen wir doch. Wir werden den Wagen auch noch entwickeln und dann werden wir von Rennen zu Rennen einfach schauen.
Liegt der Schlüssel zu den Punkten vor allem im Qualifying?
Alessandro Alunni Bravi: Der Schlüssel zu den Punkten liegt darin, dass wir von Rennwochenende zu Rennwochenende schneller werden. Dazu gehören Trainings, Qualifying und Rennen. Man muss einfach schneller sein.
Wie sieht es für dieses Wochenende aus?
Alessandro Alunni Bravi: Es wird schwer werden, weil das Mittelfeld wirklich sehr eng steht. Ein kleiner Fehler bedeutet statt P9 schon P19. Von daher müssen wir in Sprint und Rennen einfach nur konzentriert sein und keine Fehler machen. (FIA/SW)
Foto: Franz Tost, Günther Steiner, Christian Horner, Alessandro Alunni Bravi Copyright FIA