„Zak“ Brown, Christian Horner und Mike Krack: „Ich merke die Oscar-Manie“.
An diesem Wochenende gastiert die Formel 1 in Australien, einem der beliebtesten Rennen in der „Königsklasse“. Wobei sich der Kontinent 2023 aber nicht wirklich von seiner besten Seite zeigt, wenn man die Temperaturen und den Regen als Maßstab dafür nimmt. Vielleicht verschiebt das Wetter die Verhältnisse? In der virtuellen PK: „Zak“ Brown (McLaren), Christian Horner (Red Bull) und Mike Krack (Aston Martin).
Christian, Lewis Hamilton hat nach Saudi-Arabien über den RB19 gesagt: „Ich noch keinen schnelleren Wagen in der Formel 1 gesehen“.
Christian Horner: Das ist sehr schmeichelhaft, besonders wenn man bedenkt, was für Wagen Lewis in der jüngeren Vergangenheit gefahren hat. Der RB19 ist für uns auf jeden Fall ein fantastischer Ausgangspunkt für diese Saison, aber wir sind uns bewusst, dass es eine sehr lange Saison ist. Es sind noch 21 Rennen zu fahren und dazu die Sprintrennen. Und wir wissen, dass in den kommenden Wochen größere Updates kommen. Es gibt also noch viel zu tun und es liegt ein langer Weg vor uns!
Aber sind Sie vom Abstand von Red Bull zum Feld überrascht?
Christian Horner: Schon, um ehrlich zu sein. Wir sehen, dass einige Teams einen Schritt nach vorne gemacht haben, andere nicht. Aber das wird sich von Strecke zu Strecke und von Ort zu Ort ändern. Ich habe immer gesagt, dass es drei oder vier Rennen braucht, um ein wirkliches Muster zu bekommen.
Sergio Perez liegt nach zwei Rennen direkt hinter Max Verstappen. Wird er in dieser Saison zu einem echten Herausforderer werden?
Christian Horner: Ich denke, in einer so langen Saison, die ein Marathon ist, kommt es auf die Konstanz über 23 Rennen an. Nur das ist das Unterscheidungsmerkmal.
„Zak“, Oscar Piastri ist gerade einmal nur 15 Minuten von dem Platz auf dem Sie sitzen aufgewachsen. Wie geht es mit diesem Druck um?
„Zak“ Brown: Er ist ein sehr reifer 21-jähriger Mann, sehr konzentriert. Man merkt gar nicht, dass es sein Heimrennen ist. Auf der Strecke merke ich die Oscar-Manie, wenn man so will, aber er selbst ist absolutkonzentriert.
Was bringt er McLaren, dem gesamten Team, bereits?
„Zak“ Brown: Wir wollten immer zwei Fahrer im Team haben, die sich gegenseitig pushen. Auch wenn er ein Rookie ist, übt schon ordentlich Druck auf Lando aus. Er wird noch schneller werden und dann haben wir zwei Fahrer die sich immer pushen.
Sie haben viel verändert. Wann wird es sich wohl auszahlen?
„Zak“ Brown: In der Fabrik fühlen sich die Dinge schon gut an. Wir haben also ein paar gute Upgrade-Pakete in petto, aber das gilt auch für jedes andere Team in der Startaufstellung. Trotzdem werden wir stärker werden.
Mike, Australien 2022 war der Tiefpunkt für Aston Martin. 2023 stand das Team bereits zweimal auf dem Podium. Was ist passiert?
Mike Krack: Ich habe in der Zwischenzeit 365 Mal geschlafen, nun sind wir zurück in Australien. Nein, wir haben uns nach Australien 2022 hingesetzt und wirklich alles besprochen und die Hausaufgaben in Angriff genommen. Schlimmer ging es wirklich nicht mehr. Aber wir wurden auch schon im Verlauf der letzten Saison immer besser und P7 hat am Ende nicht mehr wirklich die Kräfteverhältnisse wiedergespiegelt. Im Winter haben wir hart an dieser Basis gearbeitet und so Schritt für Schritt gemacht.
Wird der neue Bolide auf allen Strecken gut funktionieren?
Mike Krack: Mit solchen Vorhersagen müssen wir vorsichtig sein. Die Konkurrenz ist nah um uns herum, nur ein Team ist uns allen enteilt.
Und ist Lance Stroll denn wieder bei 100 Prozent?
Mike Krack: Diese zwei Wochen zwischen Saudi-Arabien und Australien haben ihm auf jeden Fall geholfen, aber bei 100 Prozent ist er natürlich immernoch nicht. (FIA/SW)
Foto: FIA