Dr. Helmut Marko: „Im Rennen waren wir phasenweise eine Sekunde schneller“.
Das zweite Rennen der Formel 1-Saison 2023 ist abgehakt, wieder gab es einen Doppelsieg für Red Bull. Nur mit vertauschten Positionen im Vergleicht zum Auftakt in Bahrain. In Saudi-Arabien siegte also Sergio Pérez vor Max Verstappen. Doch im Qualifiying und im Rennen lief nicht alles einwandfrei, weswegen Dr. Helmut Marko nach dem Rennen bei „Sky“ ein wenig in die Gemütslage des Teams blicken ließ.
Wie zufrieden sind Sie mit dem Rennen?
Dr. Helmut Marko: Sehr zufrieden nach dem technischen Schaden im Qualifying. Von P5 auf P2 vorfahren und dennoch den beiden Wagen eine gewisse Schonung zukommen zu lassen, war nicht ganz einfach. Wir haben den Piloten ganz gewisse Richtzeiten gegeben, da kamen immer Rückfragen, das haben sie nicht so absolut verstanden. Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden. Typisch Max: Letzte Runde, damit Perez nicht kontern kann, die schnellste Runde hingeknallt.
Gibt es also kommunikative Probleme im Team?
Dr. Helmut Marko: Die interne Kommunikation war, dass beide gefragt hatten, wer die schnellste Runde hat. Zu dem Zeitpunkt hatte sie Sergio. Wir haben es einfach durchgegeben und gar keine Order gegeben, es nicht zu machen. Max hat bis zum Schluss gewartet und Sergio nicht ausgetrickst, aber es taktisch sehr gut gemacht.
Sie haben die Probleme im Qualifying von Max Verstappen angesprochen. Im Rennen gab es wohl wieder Probleme?
Dr. Helmut Marko: Wir müssen checken, wo diese Vibrationen wirklich herkamen. Wenn wir dennoch die schnellste Runde fahren können, war es vielleicht gar nicht aktuell. Wir gehen jeder Fehlerquelle nach. Wir haben gesehen: Als die beiden frei gefahren sind, waren wir deutlich schneller als die Konkurrenten.
Wie nah ist die Konkurrenz an Red Bull dran?
Dr. Helmut Marko: Man hat gesehen, wie schnell ein technischer Defekt das Ganze durcheinanderwirbelt. Unsere Verfolger Mercedes und Aston Martin, mit Abstrichen natürlich auch Ferrari, sind uns ein wenig näher gekommen. Im Rennen waren wir phasenweise jedoch eine Sekunde schneller. Das scheint damit zusammenhängen, dass wir bei der Thematik des Reifenverschleißes noch die beste Leistung haben.
Max Verstappen hatte zu Beginn der Woche noch sehr hohes Fieber. War klar, er würde dieses Rennen bestreiten?
Dr. Helmut Marko: Liam Lawson wäre der Ersatz gewesen. Unser Formel 2- und Super Formula-Pilot in Japan, der hier war … Max hat geschwitzt, wie man es in dem Ausmaß nicht macht. Er war nicht ganz zu 100 Prozent fit. (Sky/SW)
Foto: Photo by Mark Thompson/Getty Images) // Getty Images / Red Bull Content Pool