Laia Sanz: „Wir haben immer noch Chancen auf die Meisterschaft“.
Das ACCIONA SAINZ XE Team hat sich als eine der beständigsten Paarungen im Cockpit der Extreme E erwiesen. Das spanische Duo Carlos Sainz Senior und Laia Sanz nahm in dieser Saison bisher an allen vier Finalläufen teil. Vor allem die Frau im Cockpit hatherausragende Leistungen gezeigt, was umso höher zu bewerten ist, wenn man bedenkt, dass es für Laia Sanz erst die zweite Saison auf vier Rädern ist.
Wie würdest Du Deine Leistung in Chile zusammenfassen?
Laia Sanz: Chile war wirklich schön. Es war das Rennen, in dem ich mich bisher am schnellsten gefühlt habe, und ich denke, es war ein gutes Ergebnis. Es war wirklich schön, wieder auf dem Podium zu stehen. Ichdenke, das Team hat es verdient.
Es war allerdings schade, denn ich glaube, wir hätten noch mehr erreichen können. Ein zweiter Platz ist manchmal ein tolles Ergebnis, aber wenn man weiß, dass es besser hätte sein können, ist es nicht perfekt. Trotzdem können wir wirklich stolz auf das sein, was wirin Chile geleistet haben. Ich freue mich für das Team und dafür, dass die Meisterschaft vor dem letzten Rennen noch ein wenig offen für uns ist.
Was denkst Du, ist der Hauptgrund für Deine Leistungen im ODYSSEY 21 im Vergleich zum letzten Jahr? Und wie ist es auf vier Rädern für Dich?
Laia Sanz: Letztes Jahr gab es schon eine große Verbesserung, denn ich war die Schnellste im Training in Dorset. Im Rennen war ich nicht so schnell, das war mein schwächster Punkt. Aber dieses Jahr habe ich in Saudi-Arabien und auf Sardinien gute Leistungen gezeigt.
Ich werde immer selbstbewusster, und ich glaube, das Geheimnis ist die Nähe zu Carlos, er ist eine Legende. Ich weiß, dass ich viel lernen kann, und ich versuche, ihm zu lauschen und auf seine Ratschläge zu hören. Das ist mein Geheimnis. Ich habe im Laufe meiner Karriere immer wieder die Sportart gewechselt, und ich habe immer daraus gelernt. Ich mag es, neue Dinge zu tun, und es ist einfacher, wenn man so motiviert und leidenschaftlich ist wie ich. Carlos an meiner Seite zu haben, hilft mir sehr. Zeit mit ihm zu haben ist wie ein Meisterkurs. Er ist der beste Lehrer, den ich nur haben kann.
Du warst über weite Teile des Wochenendes in Chile die schnellste Fahrerin. Was hat Dir an derchilenischen Strecke so gut gefallen?
Laia Sanz: Ich habe nicht wirklich erwartet, dass ich in Chile so schnell sein würde. In Saudi-Arabien war ichgut, aber ich kam von Dakar, es war ein ähnliches Terrain. Aber Chile war etwas ganz anderes. Es war viel mehr im Rallycross-Stil, und in der Extreme E gibt es eine Menge an absolut großartiger Rallycross-Fahrerinnen.
Aber hast Du Dich denn wenigstens auf der Strecke wohl gefühlt?
Laia Sanz: Insgesamt war das Wochenende in Chile einfach richtig gut. Ich habe mich wohl gefühlt. Ich bin auch sehr glücklich, weil ich dem Team dieses Jahr helfen kann. In der letzten Saison hatte ich zu kämpfen und fühlte mich manchmal schlecht für Carlos und die Jungs, aber dieses Jahr merke ich, dass ich dem Team helfe, und das macht mich wirklich stolz.
Mathematisch geht es in Uruguay noch um die Meisterschaft. Wie würdest Du das Jahr zusammenfassen und freust Du Dich auf Uruguay?
Laia Sanz: Wir sind natürlich sehr glücklich. Wir haben immer noch Chancen auf die Meisterschaft. Obwohl wir wissen, dass es sehr schwierig wird. Dennoch können wir sehr stolz auf das sein, was wir in der Saison erreicht haben. Ich habe das Gefühl, dass es ganz anders aussehen könnte, wenn wir den Unfall beim NEOM Island X Prix I nicht gehabt hätten, denn dann hätten wir das Rennen gewinnen können. Und dann wäre vielleicht alles anders gekommen. Aber ganz genau so ist der Rennsport … wir werden weiterhin unser Bestes geben, das ist die Hauptsache. (Extreme E/SW)
Foto: Extreme E