Ingo Kuhli-Lauenstein: „Bei dem Turnier dabei zu sein ist eine Ehre“.
Im tschechischen Ostrava findet vom 24. bis 30. September der erste IPH Cup 2022 statt. Die USA, Kanada und Tschechien sowie ein Team Europe nehmen am Turnier teil. Mit Ingo Kuhli-Lauenstein und außerdem mit Frank Rennhack, Bernhard Hering sowie Bas Disveld sind vier deutsche Spieler im Team Europe dabei. Der deutsche Nationalspieler Ingo Kuhli-Lauenstein rechnet nicht wirklich mit Erfolg in Tschechien.
Ingo, Du bist für das Team Europa beim Turnier in Ostrava dabei. Stolz?
Ingo Kuhli-Lauenstein: Es macht mich auf jeden Fall stolz und ich fühle mich auch sehr geehrt. Man kann das durchaus als Auszeichnung verstehen.
Die USA und Kanada sind auch bei dem Turnier dabei, die zwei Teams, die den Standard setzen. Kann man sich im Turnier etwas abschauen?
Ingo Kuhli-Lauenstein: Ich geh davon aus, dass es für uns als Auswahlteam eine reine Lehrveranstaltung wird. Es fällt mir schwer, daran zu glauben, dass wir sportlich als Team mit diesen beiden Nationen mithalten können. Es wird, so realistisch muss man sein, jedes Mal eine Lehrstunde werden. Und dadurch lernt man auch etwas.
Auf was kommt es mehr an: Kraft oder doch eher Technik und Spielwitz?
Ingo Kuhli-Lauenstein: Das zeichnet unseren Sport aus, dass man genau das nicht sagen kann. Gute körperliche Voraussetzungen machen schon einen starken Para-Eishockeyspieler aus, aber man kann mit einer Portion purer Cleverness körperliche Defizite wegmachen. Ab einem gewissen Niveau benötigt man jedoch auf jeden Fall eine gewisse athletische Grundfitness. Die Mischung macht es.
Gibt es individuelle Schlitten oder nur den Standardschlitten?
Ingo Kuhli-Lauenstein: Das ist ähnlich wie im Motorsport. Es gibt ein technisches Reglement, was für Schlitten bei internationalen Turnieren gespielt werden dürfen. Die Rahmenhöhe ist entscheidend. Ziel ist es, das keine Körperteile im Falle einer Kollision in Mitleidenschaft gezogen werden dürfen, sondern diese durch eben den Rahmen geschützt werden. Der Oberkörper wird dazu wie im Eishockey geschützt und genauso eingesetzt. Das Material ist auch vorgeschrieben. Ansonsten sind die Schlitten individuell angepasst, was etwa Schlittenlänge oder Sitzposition betrifft.
Eishockey ist sehr körperbetont. Wie sieht es im Para-Eishockey so aus?
Ingo Kuhli-Lauenstein: Ähnlich. Man weiß von manchen Charakteren, dass sie sehr explosiv sind … es ist Teil der Sportart, aber mehr auch nicht.
Mit welchen Erwartungen gehst Du in die nächste Saison?
Ingo Kuhli-Lauenstein: Die Freude, dass man überhaupt wieder spielen kann, ist groß. Auch auf den Ligabetrieb freut man sich. Gerade für die nicht Nationalspieler ist die Liga sehr wichtig, da sie sich nur so wieder im Wettbewerb messen können.
Natürlich hoffe ich wie alle anderen auch, auf richtig gute Wettkämpfe im Team! (LB)