Toni Söderholm: „So wie die Jungs gearbeitet haben, haben sie es voll verdient“.
Mit Leidenschaft, Löwenherz und dem entscheidenden Penalty ins Medaillenrennen: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat bei der Weltmeisterschaft 2021 in Riga nach einem faszinierenden Schlagabtausch mit der Schweiz das Halbfinale erreicht. Die Mannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm besiegte den ewigen Rivalen aus dem Nachbarland in einem dramatischen Duell mit 3:2 n.P.
Herr Söderholm, Deutschland hat nach dramatischem Kampf nach elf Jahren wieder ein Halbfinale bei einer WM erreicht. Wie würden Sie dieses Spiel kurz und knapp auf den Punkt bringen?
Toni Söderholm: Die Mannschaft war sehr ruhig und konzentriert, sie hat sich aus schwierigen Situationen wieder ins Spiel zurückgekämpft. Im dritten Drittel haben wir noch einen Gang gefunden in Sachen Aggressivität und Wille und Power. Das hat uns den Ausgleich ermöglicht, aber ein bisschen Glück hat man immer.
Aufgrund des Spielverlaufs, ein verdienter Sieg?
Toni Söderholm: So wie die Jungs gearbeitet haben, haben sie es voll verdient. Die Jungs freuen sich natürlich und haben sich dieses tiefe Glücksgefühl verdient. Ich gönne ihnen alles, was sie jetzt bekommen. Die Reise geht definitiv noch weiter, zu dieser Geschichte kommen noch Kapitel hinzu, das ist der allgemeine Wille.
Moritz, als Kapitän dieser deutschen Mannschaft, wie stolz bist Du gerade? Gab es einen Schlüsselmoment?
Moritz Müller: Es war natürlich alles sehr emotional nach dem Spiel. Was eine Mannschaft, was eine Leidenschaft, wir haben den Sieg einfach nur erzwungen. Ein Schüsselmoment war die Drei-gegen-Fünf-Unterzahlsituation im zweiten Drittel. Was ein unglaublicher Spielverlauf danach. Dieser Anschlusstreffer, dann Leon, der uns kurz vor Schluss noch den Ausgleich besorgt und dann dieses Penaltyschießen. So etwas passiert nur Mannschaften, die so ein Herz und Willen an den Tag legen.
Tom, Du bist der deutsche Spieler des Spiels. Hast sehr viel in Deiner Karriere erlebt. Wie fast Du solch ein Spiel zusammen?
Tom Kühnhackl: Es ist ein unglaubliches Gefühl. Mit zwei Toren im Rückstand haben wir versucht, auch die zweite und dritte Chance vor dem Tor zu bekommen. Dass wir am Ende noch den Ausgleich geschossen haben, hat uns wahnsinnigen Auftrieb gegeben. Wir haben eine ganz großartige Moral bewiesen und uns dafür im Penaltyschießen belohnt. Wir haben viel Vertrauen in unser System, sind geduldig geblieben. Das hat sich heute ausgezahlt.
Marcel, Du hast den entscheidenden Penalty verwandelt. Absolut lässig. Wie kann man denn so cool bleiben?
Marcel Noebels: Ich habe einfach nur den Kopf ausgeschaltet beim Penalty und bin natürlich froh, den entscheidenden Treffer geschossen zu haben. Es war wieder mal nicht einfach für uns, wir sind wieder zurückgekommen, es war einfache eine geile Leistung des gesamten Teams. Ich bin so stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein und diesen riesigen Schritt im Turnier zu gehen. Das alles ist ein großer Erfolg für das deutsche Eishockey. (DEB/TX)
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