Akio Toyoda: „Vom Start weg gab es 16 Stunden lang keine Probleme“.
Toyota Gazoo Racing feierte mit den Wagen Nummer 8 und Nummer 7 bei den 24 Stunden von Le Mans einen fast souveränen Doppelsieg. Bei der 90. Ausgabe auf dem legendären Circuit de la Sarthe fuhren die Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa im GR010 HYBRID mit Nummer 8 ein brillantes Rennen, drehten 380 Runden bis zum Sieg. Teamgründer Akio Toyoda war seinem Team dankbar!
Herr Toyoda, Sie sind nicht nur Teamgründer sondern auch Fan. Wie würden Sie diesen Auftritt in Le Mans beschreiben?
Akio Toyoda: Glückwunsch an den Wagen mit der Nummer 8! Danke an das Team mit der Nummer 7 für seinen Anteil an diesem Doppelsieg!
In dem Jahr war Le Mans von Anfang bis zum Ende ein vorgezeichnetes Rennen, wobei nicht das ganze Rennen über komfortabel gefahren wurde. Ich glaube, dass alle Piloten mit einer gewissen Anspannung gefahren sind.
Vom Start weg gab es 16 Stunden lang keine Probleme mit den beiden Wagen, sie waren konkurrenzfähig und fuhren innerhalb weniger Sekunden direkt mit einander … doch dann war der Kampf vorbei. Die Nummer 7 bekam Probleme, bleib sogar stehen. Wir konnten das Rennen zwar mit dem Wagen wieder aufnehmen und auf die Strecke zurückkehren, aber das zwang die drei Piloten dazu, mit dem Gefühl zu fahren, dass sie nicht wussten, wann der Wagen eventuell wieder stehen bleibt. Ich kann mich bei den Piloten nur entschuldigen. Vielen Dank an alle, die diesen Wagen bis zur Ziellinie so erfolgreich am Laufen gehalten haben.
Kamui Kobayashi war einer der Pilot von Wagen Nummer 7 und zugleich der Teamchef, also auch für die Startnummer 8 verantwortlich. Wie hat er sich in dieser Doppelfunktion geschlagen?
Akio Toyoda: Kamui Kobayashi hat in Le Mans zum allerersten Mal die Rolle des Teamchefs übernommen. Anstatt etwas distanziert zu sein, habe ich gehört, dass er sich den Herausforderungen gestellt hat. Obwohl er das Teambildung als noch nicht abgeschlossen ansieht, denke ich, dass sich das Team allmählich verändert. Danke, dass du als Teamchef so hart gearbeitet hast!
Aber ich verstehe auch, wie er sich gleichzeitig als Pilot gefühlt haben muss. Wagen Nummer 7 wollte das Rennen ebenfalls gewinnen, aber es sollte durch die bereits erwähnten Probleme anders kommen. Und sie waren schnell, sie haben sogar nach dem beinahe Ausfall die schnellste Runde gedreht. Aber Kamui Kobayashi hat diese Situation wie ein Profi gelöst. Ich selbst wollte, dass die Nummer 8 den Erfolg früher einfährt, gleichzeitig wollte ich, dass die Nummer 7 wieder in Führung geht … selbst ich hatte solche Gefühle. Ich bedanke mich bei Kamui Kobayashi, dass er bis zum allerletzten Moment als echter Boss agiert hat.
Beide Rollen, die des Piloten und die des Teamchefs, zu übernehmen, kann äußerst kompliziert sein. Aber ich denke, es ist Kamui Kobayashi zu verdanken, dass unsere Wagen bis zum Ende fair miteinander konkurriert haben. Ich weiß es zu schätzen, dass er die wichtige Aufgabe übernommen hat.
Wie läuft dieser angesprochene Wandel ab?
Akio Toyoda: Der Aufbau eines neuen Wagens und eines Teams ist ein endloser Kampf. Bitte, Teamchef, fördern Sie weiterhin den wachsenden Teamgedanken … und für Kamui Kobayashi gilt: Machen Sie als Pilot weiter Druck. (Toyota/SW)