André Lotterer und Pascal Wehrlein: „Wir müssen versuchen, schnell zu sein“.
Auf dem Vorfeld des historischen Flughafens Tempelhof gastiert am 14./15. Mai die ABB FIA Formel E-Weltmeisterschaft. Mit der Formel E präsentiert sich Berlin als Leitmetropole der Elektromobilität. Die deutsche Hauptstadt ist die einzige Stadt, in der die erste vollelektrische Rennserie der Welt bisher in jeder Saison gefahren ist. Porsche will das Heimrennen dazu nutzen, um zur Spitze wieder aufzuschließen.
André, Du hast es in Berlin 2020, in der ersten Formel E-Saison von Porsche, auf das Podium geschafft. Was rechnest Du Dir diesmal aus?
André Lotterer: Wir haben in Berlin immer ganz gut ausgesehen und mit den Fortschritten, die wir gemacht haben, bin ich mir sicher, dass wir ein erfolgreiches Wochenende haben werden. Worauf ich mich in Berlin am meisten freue, ist diese Begeisterung der Fans. Obwohl ich mittlerweile in Monaco lebe, ist Berlin ein echtes Heimrennen für mich. Ich liebe diese Stadt.
Pascal, was macht die Rennen in Berlin so besonders? Was muss passieren, damit es so gut läuft wie bei Deinem Sieg in Mexiko?
Pascal Wehrlein: Auf diese Rennen freuen wir uns alle. In Berlin werden sehr viele Porsche-Fans an der Strecke sein, uns unterstützen. Das wird ein echtes Heimspiel und eine besondere Motivation für das gesamte Team. Der Konkurrenzkampf in der Formel E ist extrem, da kann man nicht jedes Wochenende gewinnen. In Mexiko haben wir eine sehr starke Performance gezeigt, auch in Monaco wäre mindestens ein Podium möglich gewesen, vielleicht sogar der Sieg. Da hat alles gepasst. Der Wagen hat sich bis zum Ausfall super angefühlt, wir hatten die richtige Strategie und auch unsere Änderungen am Setup waren gut. Wenn es auch in Berlin so ist, haben wir beste Chancen auf unseren zweiten Saisonsieg.
Herr Modlinger, Sie sind der Gesamtprojektleiter bei Porsche für die Formel E. Daher meine Frage: Welche Erfahrungen und Erkenntnisse nehmt Ihr als Team aus den bisherigen Saisonrennen direkt mit nach Berlin?
Florian Modlinger: Was wir vor allem mit nach Berlin nehmen ist, dass wir seit dem zweiten Rennen der Saison um Podiumsplatzierungen und Siege kämpfen können. Und daran wollen wir in Berlin anknüpfen.
Das letzte Rennen in Monaco ist abgehakt. Wir sind professionell genug, zu wissen, dass solche Rückschläge zum Motorsport dazugehören. Darum schauen wir nach vorne. Das ganze Team wird alles dafür tun, in Berlin die Punkte zurückzuholen, die wir leider in Monaco haben liegen lassen.
André, wie siehst Du die bisherigen Saisonrennen für und mit Porsche? Wie gehst Du mit Enttäuschungen wie in Monaco um?
André Lotterer: Wir haben Höhen und Tiefen erlebt und manchmal auch ein paar Punkte liegenlassen. Doch wir machen als Team einen sehr guten Job. Vor allem im Qualifying haben wir uns enorm verbessert. Die Formel E ist eine stark besetzte Weltmeisterschaft, da schafft es keiner in jedem Rennen auf das Podium. Wir dürfen uns durch Rückschläge wie in Monaco nicht davon abbringen lassen, weiter hart an unserem Ziel zu arbeiten. Dann kommen auch die Erfolge.
Pascal, was hältst Du davon, in Berlin am Samstag in die eine und am Sonntag in die andere Richtung zu fahren? Ist so etwas wichtig?
Pascal Wehrlein: Ehrlich gesagt, bin ich kein großer Fan davon. Wir müssen uns auf zwei Varianten vorbereiten, und dies in der kurzen Zeit zwischen Monaco und Berlin. Es wird allerdings kein großes Problem sein, sich daran zu gewöhnen, da wir beide Varianten schon öfters gefahren sind. Ich bevorzuge auch keine besonders. Wir müssen versuchen, schnell zu sein. (SW)