Tobias Rühle: „Wir nehmen die Euphorie gerade gerne mit“.
Absteiger SV Sandhausen gegen Aufsteiger SSV Ulm 1848. Und es wird mit Anpfiff wild. In der 9. Minute gibt es bereits die gelb-rote Karte für Felix Göttlicher. Also 80. Minuten müssen die Sandhausener in Unterzahl spielen. Gar kein Problem, und die Mannschaft von Danny Galm geht in der 12. Minute in Führung. Bei „MagentaSport“ lobt der Trainer die Mentalität seiner Spieler. Nach 90 Minuten steht es 2:1 für Ulm.
Tobias, Du hast heute das Siegtor gemacht und Ulm steht als Aufsteiger auf einem direkten Aufstiegsplatz. Wie fühlt sich diese Phase gerade an?
Tobias Rühle: Wir nehmen die Euphorie gerade gerne mit und versuchen Punkte, Punkte, Punkte zu holen, falls mal eine schlechtere Phase kommen wird.
Herr Wörle, mit drei Punkten geht es zurück nach Ulm. Aber eigentlich müsste Ulm nach den letzten Wochen vor Selbstvertrauen strotzen, trotzdem ist man recht schwer in das Spiel gekommen. Wie haben Sie den Anfang gesehen?
Thomas Wörle: Wir haben keinen leichten Auftakt ins Spiel gehabt. Die gelb-rote Karte für den Gegner und kurz darauf der Gegentreffer … denkbar schlecht, weil der Gegner 1:0 führt und er weiß, jetzt muss er nur noch verteidigen. Das macht diese ganze Sache etwas leichter für den Gegner. Wir haben schon eine Zeit gebraucht, um uns darauf einzustellen, aber haben dann den Druck erhöht.
Herr Galm, wie bewerten Sie die gelb-rote Karte für Felix Göttlicher?
Danny Galm: Bei so einer Begegnung … Freitagabend, Flutlicht … ist es natürlich bitter, wenn man so eine frühe gelb-rote Karte kriegt. Ich glaube, die zweite Gelbe, die muss man geben. Bei der ersten braucht man ein bisschen Fingerspitzengefühl … das sind jedoch alles Momente, die uns zusammenschweißen werden, weil nicht jede Mannschaft über 80 Minuten so bestehen würde. David Otto hatte das 2:1 auf dem Fuß. Also hier ist Spektakel, ein riesen Lob an meine Mannschaft!
Dennis, Du hast schon viel in Deiner langen Karriere erlebt. Wie hast Du heute das Heimspiel gegen Ulm samt dieser Niederlage denn wahrgenommen?
Dennis Diekmeier: Fußball kann brutal sein. Das war heute ein geiler Kampf von uns, ein riesengroßes Kompliment an alle. Dass man dieses Spiel dann, nach dieser Leistung am Ende verliert, ist schon extrem bitter. Am Ende hatten wir sogar noch die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen. Wie wir heute aber kämpferisch zusammen auf dem Platz waren, das war fantastisch. Das schweißt uns noch mehr zusammen, das können wir wirklich mitnehmen in die nächsten Wochen.
Tobias, am 15. Oktober kommt Dynamo Dresden ins Donaustadion. Dann heißt es: Zweiter gegen Ersten. Was denkst Du über nächsten Sonntag?
Tobias Rühle: Eine ganz besondere Partie für die Region, für die Leute. Wir werden wahrscheinlich wieder 17.000 Leute im Stadion haben. Vor drei Jahren, als ich hier angefangen habe, in der Regionalliga waren 1.500 Zuschauerinnen und Zuschauer da. Drei Jahre später, spielt Zweiter gegen Erster. Das ist unglaublich! (MagentaSport/TX)
Foto: Tobias Rühle – Copyright MagentaSport