Thomas Tuchel: „Unser Gegenpressing wird wichtig sein“.
Am Freitag ist die Winterpause in der Bundesliga vorbei. Der FC Bayern München empfängt die TSG 1899 Hoffenheim. Vor dem Spiel wird allein Franz Beckenbauer gedacht. Der „Kaiser“ war auf der einen Seite die Persönlichkeit des Rekordmeisters und auf der anderen Seite befreundet mit Mäzen Dieter Hopp. Auch Trainer Thomas Tuchel gedachte intensiv Franz Beckenbauer auf der offiziellen PK vor dem Spiel.
Herr Tuchel, mit Franz Beckenbauer ist die größte Persönlichkeit des Vereins und des deutschen Fußballs am vergangenen Sonntag verstorben. Was macht solch ein Verlust mit dem gesamten Verein?
Thomas Tuchel: Ich habe ihn nur zweimal kurz getroffen. Auffällig war seine sehr offene, freundliche Art. Man hatte das Gefühl, man würde ihn gut kennen. Er hat die Leute im Herzen berührt und emotional erreicht. Das macht allein seine Aura, seine Persönlichkeit aus. Sein Lebenswerk ist unglaublich. Ihm gebührt größter Respekt!
Es ist eine Situation, die schwer zu greifen ist. Er hat ein unglaubliches Lebenswerk geschaffen. Ich bin zu jung, um ihn als Spieler erlebt zu haben. Das alles hat eine Tragweite, die man gar nicht greifen kann. Es wird im Stadion und in den nächsten Wochen, etwa nächste Woche bei der Gedenkfeier, emotional werden. Gleichzeitig fokussieren wir uns auf das Spiel. Wir wollen einen siegreichen Jahresstart haben.
Ist die Mannschaft denn auf das Spiel gegen Hoffenheim fokussiert?
Thomas Tuchel: Es fühlt sich an, als wären wir dafür bereit, wir hatten sehr gute Trainingstage. In Basel war noch etwas Sand im Getriebe. Danach haben alle eine Schippe draufgelegt. Ich bin aber sehr zufrieden und ich spüre, dass wir absolut bereit sind. Ich spüre den Biss, die Anspannung. Alle kämpfen um ihren Platz. Der Spirit ist da und ich bin optimistisch.
Ich erwarte eine Dreier- beziehungsweise Fünferkette. Sie sind dynamisch. Darauf werden wir uns einstellen. Sie haben sehr viel Geschwindigkeit. Zudem haben sie viele unterschiedliche Spielertypen, sind spielstark und konterstark. Von daher wird unser Gegenpressing wichtig sein.
Nach dem Spiel steht noch ein Trainingslager in Portugal an. Wie sinnvoll ist so ein Trainingslager mitten im Spielbetrieb?
Thomas Tuchel: Ich mag einfach Trainingslager mit einer wärmeren Temperatur. Da kann man einfach mehr Zeit miteinander auf dem Platz verbringen. Wir haben die extreme Kälte einfach nicht, können die Pausen anders gestalten. Bei der Kälte besteht immer auch die große Gefahr für Krankheiten oder gar für Verletzungen. Die Bedingungen dort sollten perfekt sein, um zweimal am Tag trainieren zu können. Wir können dann Abläufe offensiv und defensiv, Standards und vieles mehr noch weiter einstudieren. Ich freue mich auf die Zeit. Ich hoffe, wir reisen mit einem Sieg nach Portugal. Wir können dort noch ein paar Prozentpunkte rausholen. (Bayern München/TX)