Thomas Letsch: „Wir wollen den Reset-Knopf drücken“.
Am heutigen Freitagabend muss der VfL Bochum beim 1.FC Köln ran. Das erste Spiel nach der Niederlage gegen den FC Schalke 04 und dem Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz. Während in Bochum die Hütte brennt, herrscht in Köln völlig Ruhe. Trainer Thomas Letsch hat wie angekündigt alles auf den Prüfstand gestellt und hat auf der offiziellen PK angekündigt, eine positive Reaktion sehen zu wollen.
Herr Letsch, nach der Niederlage im „Straßenbahn-Derby“ wollten Sie alles auf den Prüfstand stellen. Wie schaut es damit aus?
Thomas Letsch: Wir haben uns gesagt, dass es auf keinen Fall so weitergehen darf. Wir wollen den Reset-Knopf drücken. Wir haben noch elf Spiele vor uns, rund ein Drittel der Saison. Fünf Mannschaften sind unten tabellarisch auf Augenhöhe. Wir haben alles auf den Prüfstand gestellt. Was können wir am System adaptieren? Was müssen wir anders machen, sowohl im Spiel gegen als auch mit dem Ball? Wie können wir wieder diese Energie auf den Platz bringen? Wer sind diese Spieler, die mit dieser besonderen Drucksituation umgehen können? Das sind Fragen, die wir uns gestellt haben. Ob es fruchtet, sehen wir in Köln.
Wie war die Trainingswoche nach der Niederlage?
Thomas Letsch: Wir haben sehr konzentriert gearbeitet, waren kritisch mit uns. Es ging in der Woche weniger um Einzelgespräche, sondern mehr um klare Ansagen. Die Trainingswoche ist aber das eine, wir müssen die Reaktion auch in Köln auf dem Platz zeigen. Wir hatten uns eine tolle Ausgangssituation erarbeitet. Die haben wir uns nun wieder kaputt gemacht. Aber wir haben noch elf Spiele Zeit, um unser großes Ziel zu erreichen.
Was erwarten Sie sich gegen den 1.FC Köln?
Thomas Letsch: Ich erwarte, dass Köln mit einer breiten Brust, viel Intensität und einer brutalen Wucht aufläuft. Wir können dort nur erfolgreich sein, wenn wir unsere Tugenden auf den Platz bringen. Mannschaftliche Geschlossenheit, Intensität, eklig sein. Das haben wir alles zuletzt vermissen lassen … ich erwarte eine gigantische Atmosphäre. Ein Publikum, das die eigene Mannschaft nach vorne peitschen wird. Eine Mannschaft, die an einem Flutlichtspiel an einem Freitagabend loslegt wie die Feuerwehr. Das erwarte ich aber auch von uns selbst, von der ersten Minute an. Wir wollen dagegenhalten, die Atmosphäre muss uns zusätzlich pushen. Wir sind mitten im Abstiegskampf, dürfen uns nicht beeindrucken lassen. Wir werden alles dafür tun, um nach 90 Minuten dort etwas mitzunehmen. (VfL Bochum 1848/TX)
Foto:VfL Bochum 1848