Tanner Foust: „Das Konzept ist einzigartig und die Herausforderung fesselnd“.
Tanner Foust, einer der wohl populärsten und erfolgreichsten Namen im weltweiten Rallycross, wird im kommenden Jahr für das McLaren Extreme E Team an den Start gehen. Der 48-jährige Kalifornier ist unter anderem vierfacher und amtierender US-Champion im Rallycross, zweifacher US-Champion in der Formel Drift und zudem mehrfacher Sieger bei den X Games, und er war Co-Moderator von „Top Gear“.
Tanner, Du wirst 2022 für McLaren in der Extreme E fahren. Was bedeutet Dir dieser Schritt, der eigentlich alles im Motorsport schon erlebt hat?
Tanner Foust: Für McLaren Rennen zu fahren, ist der Traum eines jeden Fahrers, und die Möglichkeit, für das Team in dieser innovativen und fantasievollen Serie im kommenden Jahr anzutreten, macht es noch viel spezieller.
Das Konzept ist einzigartig und die gesamte Herausforderung fesselnd. Es wird mir ermöglichen, all meine Erfahrungen und Fähigkeiten einzubringen, dazu gleichzeitig Teil einer positiven Sache zu sein, die sich mit sehr wichtigen, nachhaltigen Themen für unseren Planeten sowie unsere Gesellschaft beschäftigt.
Warum ist die Wahl auf Tanner Foust gefallen?
„Zak“ Brown: Wir sind absolut begeistert, dass Tanner zur McLaren Racing Familie gestoßen ist. Er ist ein erstklassiger Off-Roader mit sehr viel Erfahrung und einer erfolgreichen Bilanz. Neben seinem fahrerischen Können ist er eine fantastische Persönlichkeit, die uns helfen wird, neue Fans auf der ganzen Welt anzusprechen, den Zweck und die wichtigen Botschaften von Extreme E in den Fokus zu stellen!
Deine Eltern sind beide Gynäkologen und Du dieser Weg war für Dich auch vorgezeichnet. Wie bist Du dann in den Rennsport gekommen?
Tanner Foust: Ich habe an der University of Colorado einen Abschluss in Biologie gemacht, aber nebenbei für einen Erfinder von Fahrgeschäften gearbeitet. In einem Sommer hatte ich genug Geld gespart, um mir ein paar Monate frei zu nehmen, also nutzte ich die Zeit um in einem Team als Mechaniker zu arbeiten. Das führte dann zu Straßenrennen, Eisfahrunterricht, Renncoaching, Rallyefahren, Driften, Shows im Fernsehen, Stuntfahren und Rallycross … in dieser Reihenfolge, mehr oder weniger. Es war ein langer Weg, ich bin dankbar für all diese Schritte.
An welchem Punkt gab es kein Zurück mehr?
Tanner Foust: Ich war gerade mit dem College fertig und verdiente mir ein Zubrot als Trainer auf der Rennstrecke. Die Männer, die ich trainierte, waren „Gentleman-Rennfahrer“, so dass die Tatsache, dass ich nicht viel wusste, keine Rolle zu spielen schien. Ich dachte mir einfach vier oder fünf verschiedene Methoden aus, um früher beschleunigen und später bremsen zu sagen. Das schien zu klappen. Das System brachte gerade genug ein, um mein Rennen zu bezahlen, aber nicht genug für ein Hotel, also war mein treuer F-250 mein Hotel für die ersten Jahre des Rennsports. Meine Eltern fragten sich, wann ich endlich aufhören würde zu spielen und mir einen richtigen Job zulegen würde. Es hat mich nicht gestört. Ich hatte zu dem Zeitpunkt den richtigen Riecher und hatte gehört, dass Ausbilder mit dem Coaching bei Auto-Events gutes Geld verdienen konnten. Sobald ich mir damit ein Grundeinkommen aufgebaut hatte und gleichzeitig etwas über die Welt des Rennsports gelernt hatte, wusste ich, dass ich nicht mehr umkehren würde. Und es hat scheinbar geklappt?
Was gibt Dir der Motorsport selbst nach diesen vielen Jahren noch?
Tanner Foust: In den letzten Jahren habe ich hart daran gearbeitet, den Sport, dem ich viel zu verdanken habe, bekannt zu machen und die Idee stetig zu fördern, dass Fahrer aus der Drift-Welt auf dem Top-Niveau anderer Motorsportarten mithalten können. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das Driften sowie der Rallyesport zwei der besten Möglichkeiten sind, hinter dem Lenkrad zu sitzen. Egal, ob ich also Rennen fahre, als Stuntfahrer in Filmen auftrete oder Shows moderiere … all das ist eine Ausrede, um den Rausch der Kindheit wieder zu erleben, den wir alle hatten, als wir das erste Mal auf das Gaspedal im Auto traten. (Extreme E/SW)
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