„Smudo“: „CO₂-neutral zu werden, ist die einzige Chance für den Motorsport“.
„Smudo“ ist nicht nur einer der Rapper von den Fantastischen Vier, sondern auch ein begeisterter Rennfahrer. Doch Four Motors, das Team von Tom von Löwis und „Smudo“, steht seit 20 Jahre nicht nur für reinen Motorsport, sondern für die grüne Revolution im Motorsport. Denn das Team wollte und will zeigen, dass der heutige Motorsport nachhaltig sein kann und muss, und trotzdem viel Spaß bereiten kann.
Seit der Gründung 2003 setzt Four Motors auf einen ganzheitlichen Ansatz zur Reduzierung von CO₂. Aber wie begann eigentlich damals alles?
„Smudo“: Four Motors war eigentlich reiner Zufall. Ich war immer schon begeistert vom Motorsport und bin jedem damit auf den Keks gegangen. Eines Tages, das muss 1999 gewesen sein, stellte jemand aus meinem Management den Kontakt mit Tom her. Wir haben uns in einem Restaurant in Stuttgart getroffen und auf Anhieb super verstanden. Angefangen habe ich dann 2000 im ADAC New Beetle Cup, doch ziemlich schnell danach gedieh der Plan, ein eigenes Fahrzeug einzusetzen. Und so wurde Four Motors gegründet!
Damals war Nachhaltigkeit in vielen Bereichen und auch im Motorsport völlig unbekannt. Warum hat man so früh auf das Thema Nachhaltigkeit gesetzt?
Tom von Löwis: Ich bin ein Berufsoptimist und dachte schon, dass sich da etwas entwickeln kann. Vor allem war ich absolut überzeugt davon, dass Nachhaltigkeit im Automobilbereich irgendwann kommen wird. Wir haben viel probiert, auch sehr viel in Eigenregie gemacht, haben dabei auch viele Fehler gemacht. Ab dem Jahr 2015 wurde Nachhaltigkeit zumindest in vielen Konzernen ein Thema. Und heute fällt im mobilen Bereich bei jedem zweiten Satz das Wort Nachhaltigkeit. Ich glaube, da haben wir zum großen Teil alles richtig gemacht.
„Smudo“: Wir haben schnell Freunde gewonnen, Leute, die sagten: „Das ist eine gute, eine moderne Sache“. Durch unsere grünen Elemente musste das Reglement angepasst werden, und wenn ein „Popstar“ mitfährt, dann bringt das auch Glanz in den Motorsport. Wir haben etwa Medien und Menschen aus der Politik angezogen, die sonst nicht dabei waren.
Und wie zukunftsfähig ist der heutige Motorsport denn schon?
„Smudo“: Wir wollten immer zeigen, dass Motorsport auch grün geht und dass man Mobilität nachhaltiger gestalten kann. Der Motorsport bietet eine Plattform, mit der man den Leuten zeigen kann, dass Nachhaltigkeit nicht zu Lasten von Sportlichkeit gehen muss. Es muss nicht langweilig sein oder Verzicht bedeuten. Motorsport so wie er heute noch betrieben wird, kann man aber auf Sicht nicht so weitermachen. Das ist wie das Sägen am eigenen Ast. Es muss unbedingt gelingen, diesen Sport weitestgehend CO₂-neutral zu machen. Als Motorsportler und Fan finde ich, dass es die einzige Chance ist, die der Motorsport hat! (SW)
Foto: Smudo und Tom von Löwis Copyright Four Motors GmbH