Remco Evenepoel: „Es war riskant, aber unser Plan ging auf“.
Remco Evenepoel ist 2022 das erste Mal bei Lüttich-Bastogne-Lüttich gestartet, und am Ende als Sieger daraus hervorgegangen. 2023 hat der Weltmeister diesen Sieg einfach wiederholt. Die letzten 30 Kilometer legte Remco Evenepoel dabei als Solist zurück. Favorit Tadej Pogačar stürzte schwer, erlitt dabei einige Frakturen. Im Sprint der ersten Verfolger setzte sich Thomas Pidcock gegen Santiago Buitrago Sánchez.
Remco, Dein zweiter Start bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und Dein zweiter Sieg. Wie ordnest Du diesen überlegenen Sieg ein?
Remco Evenepoel: Es ist ein großer Sieg, den wir feiern werden. Danach werde ich versuchen, mich zu erholen und die Vorbereitungen für das nächste Ziel umsetzen.
War die Attacke so geplant?
Remco Evenepoel: Ich bin erst einmal sehr dankbar für die unglaubliche Arbeit, die meine Teamkollegen heute geleistet haben. Wir haben heute unseren Plan wirklich perfekt umgesetzt. Es war gar kein einfaches Rennen, aber mein Team kontrollierte es von Anfang an, hielten den Rückstand der Ausreißer konstant und holten sie vor La Redoute zurück. Ilan hat am Fuße des Anstiegs ein hohes Tempo vorgelegt, und ich wusste, wenn ich mitfahre, können mir nicht viele folgen. Am Ende konnte nur Pidcock mithalten, aber nicht so lange, so dass unser Plan aufging. Es war riskant, weil der Regen die Straßen rutschig machte, aber ich blieb ruhig und konzentriert.
Was bedeutet der Sieg für den Giro d’Italia?
Remco Evenepoel: Das ist noch einmal ein großer Schub vor dem Giro d’Italia. Die letzten Höhentrainingslager liefen wirklich gut, und dieser Sieg zeigt, dass meine Form da ist und gibt mir Selbstvertrauen. Ich bin auch froh, dass ich heute in Weiß gewonnen habe. Gemeinsam mit dem Team wollten wir uns etwas Besonderes für das Rennen einfallen lassen und haben uns nur deshalb für die weiße Startnummer entschieden. Jetzt habe ich ein schönes Bild, das ich mir an die Wand hängen kann.
„Tom“, Du hast den Sprint der drei Verfolger gewonnen. Wie zufrieden bist Du nun mit dem zweiten Platz?
Thomas Pidcock: Mein Ziel ist es, zu gewinnen, aber Remco war heute unglaublich stark. Es ist mein erstes Podium bei einem Monument, also kann ich damit zufrieden sein. In den letzten Jahren hatte ich bei dem Rennen nicht so viel Glück. Im ersten Jahr lag ich krank im Bett. Im letzten Jahr war ich dann auch wieder krank, also war dies mein erstes erfolgreiches Rennen in Lüttich, also kann ich das positiv sehen.
Santiago, Du hast den Sprint von der Spitze gefahren, und am Ende verloren. Trotzdem zufrieden mit dem dritten Platz?
Santiago Buitrago Sánchez: Vielleicht habe ich den Sprint zu früh eröffnet … ich wusste, dass Pidcock schneller ist als ich, aber ich wollte es versuchen. 300 Meter vor dem Ziel war die Anstrengung endlos, vor allem nach einem harten Rennen und der Woche bei der Tour of the Alps. Es ist das erste Podium bei einem Monument. Ich bin überrascht, dass ich es geschafft habe, und ich bin darüber überglücklich! (TX)
Foto: Remco Evenepoel Copyright ASO