Patrick Hausding und Lars Rüdiger: „Die Medaille entschädigt für alles“.
Die Wasserspringer Patrick Hausding und Lars Rüdiger haben bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio eine Medaille gewonnen. Die Europameister mussten sich im Synchron-Wettbewerb vom 3 Meter Brett nur den Chinesen Wang Zongyuan/Xie Siyi sowie Andrew Capobianco/Michael Hixon aus den USA geschlagen geben. Im Interview sprechen die Wasserspringer über den Wettkampf und schließlich Bronze.
Bronze. Der Weg dahin war turbulent. Haben Sie zwischenzeitlich selbst noch an eine Medaille überhaupt geglaubt?
Patrick Hausding: Auf gar keinen Fall.
Lars Rüdiger: Wir waren zwischendurch … wir machen noch einen guten Sprung und schauen, was dabei rauskommt. Vielleicht holen wir noch Platz 4 oder Platz 5, können uns noch um einen Platz verbessern. Aber dass am Ende dort Platz 3 steht, damit hatten wir beide nicht mehr gerechnet. Ein wahnsinniger Moment.
Patrick, die letzten Olympischen Spiele als aktiver Sportler. Fahnenträger, eine Medaille … was soll für die Tokio noch kommen?
Patrick Hausding: Wenn es noch getoppt wird, habe ich kein Problem damit. Wenn es aber nicht mehr getoppt wird, habe ich auch kein Problem damit. Erst einmal als Fahnenträger diese Ehre zu haben, dann mit diesem Druck auch in den Wettkampf zu gehen, weil als Fahnenträger weiß man auch, man ist nicht nur würdig aufgrund … weil ich ganz nett bin … aufgrund meiner Erfolge bei Olympiaden darf ich diese Fahne überhaupt tragen. Dementsprechend erwartet man auch von uns, oder mehr von mir, dass ich eine Medaille gewinne. Dieser Druck war immens groß. Für Lars genauso wie für mich, bei seinen ersten Olympischen Spielen. Das ist eine andere Welt. Olympia hat seine komplett eigenen Regeln. Dass das alles so geklappt hat … ich glaube es noch nicht so komplett.
Wie ist das Zwischenfazit für Tokio?
Lars Rüdiger: Organisatorisch ist das wirklich alles hier top. Ich glaube, man kann nicht meckern. Wir können uns im Dorf frei bewegen, natürlich alles mit Maske, mit Abstand und alle 5 Meter mit desinfizieren der Hände, es ist aber … also ich hätte es mir nicht so vorgestellt. Es ist perfekt organisiert, es fehlt gar nichts.
Das Highlight ist natürlich der Wettkampf gewesen. Auch wenn der Wettkampf nicht wirklich so gut war, die Medaille … die Medaille entschädigt für alles …
Patrick Hausding: … ich kann nichts hinzufügen. Es ist toll organisiert und es ist alles machbar … einfach nur verrückt.
Nach den Sommerspielen wird es eine Willkommensfeier für das „Team D“ in Frankfurt geben. Gut, oder eher unangebracht?
Patrick Hausding: Klar, es ist eine coole Sache … ich kenne es ja von den anderen Olympischen Spielen. Es ist einfach eine Wertschätzung. Alle sind auch erleichtert, dass die Olympischen Spiele irgendwie vorbei sind. Man konnte das, wofür man so lange hart trainiert hat … endlich zeigen. Mal besser, mal schlechter. Aber genau so ist Sport. Im Endeffekt feiern dann alle trotzdem ein großes Fest über dieses Event, welches so lange hat auf sich warten lassen. (DSM/TX)
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