Ott Tänak: „Dieser Sieg ist auch ein Zeichen an das ganze Team“.
Ott Tänak fuhr zu einem überraschenden Sieg bei der Secto Rallye Finnland und bescherte mit seiner ganz präzisen Fahrweise dem Team von Hyundai Motorsport den ersten Triumph in Jyväskylä überhaupt. Der Este übernahm bereits am Freitag die Führung und konnte diese bis zum Schluss gegen WM-Leader Kalle Rovanperä und Esapekka Lappi verteidigen. Also ein doppeltes Podium wieder für Toyota.
Von Freitag bis zum Schluss hast Du geführt. Wie fühlst Du Dich?
Ott Tänak: Ich fühle mich wirklich gut. Ich habe das wirklich genossen, es ist etwas Besonderes. Es war nie einfach, hier zu gewinnen, und wir hatten diesmal gar nicht damit gerechnet, dass wir überhaupt um den Sieg kämpfen würden. Nach Estland hatten wir nicht viel Vertrauen in unsere Konkurrenzfähigkeit. Aber irgendwie ist die Rallye hier anders, es ist nicht Estland … Finnland ist immer noch einzigartig, es ist kein einfaches Event, mit einer großen Geschichte und einer anspruchsvollen Rallye insgesamt. Es war auf jeden Fall großartig, hier wieder einmal zu gewinnen.
Du hattest noch am Morgen gesagt, dass Du seit Freitag am Limit bist. Hast Du irgendwann einmal gedacht, das kann ich nicht bis zum Ende durchhalten?
Ott Tänak: So etwas hätte ich niemals gedacht. Solange man führt, muss man in dem Fall alles für die Führung geben. Wir hatten unterschiedliche Herausforderer, aber auf der Strecke war es immer fair und wir konnten unseren Vorsprung ab dem Freitag verteidigen. Es war ziemlich hart.
Finnland ist eigentlich ideal für Toyota, zumindest in der Vergangenheit. Nun der erste Sieg für Hyundai. Wie wichtig war der Sieg fürs Team?
Ott Tänak: Seit 2017 hat hier niemand mehr gewonnen außer Toyota, und mit P2 und P3 waren sie es auch in diesem Jahr. Alles in allem ist dieser Sieg sicherlich wichtig für das ganze Team. Trotz unserer offensichtlichen Probleme, haben Thierry und ich versucht, uns eine positive Energie und den Glauben daran zu bewahren, dass wir konkurrenzfähig sein können, wenn wir gewisse Dinge richtig angehen. Wir drängen weiter in diese Richtung, und wie wir heute gesehen haben, ist es möglich. Natürlich sind wir im Moment noch nicht so weit, dass wir bei jeder Rallye um Siege kämpfen, aber wie wir sehen, ist es möglich, wenn wir gewisse Dinge tun.
Kalle, nur P2 in der finnischen Heimat. Wie geht es Dir mit diesem Ergebnis?
Kalle Rovanperä: Das Gefühl ist ziemlich gut. Natürlich will man bei allen Rallyes immer gewinnen, besonders hier will ich gewinnen. Aber, der Plan war es, hier eine gute Rallye zu fahren, ohne zu viel zu machen. Keinen Fehler zu machen und keine Probleme zu haben, und zum Schluss haben wir mit der Power Stage wirklich gute Punkte geholt. Ich damit zufrieden sein.
Esapekka, bei der Power Stage fehlte die Frontscheibe und auch das Dach war gut durchlüftet. Wie war es denn, so den Toyota zu pilotieren?
Esapekka Lappi: Ein bisschen verrückt. Es ist eigentlich ein zu großes Risiko, ohne Windschutzscheibe zu fahren, aber diese Etappe ist normalerweise in richtig gutem Zustand, also war ich bereit, dieses Risiko einzugehen. Das Dach hatten wir schon vor der Prüfung, aber bei der ersten Beschleunigung hat es sich gelöst. Als ich den fünften Gang einlegte, gab es ein furchtbares Geräusch, dann ging das ganze Dach mit allen Antennen und Funkgeräten ab. Dann gab es einen Luftstrom im Inneren. Janne musste eigentlich nur schreien, weil die Windgeräusche so laut waren. (SW)