Nico Krämmer: „Playoffs schreiben ihre eigenen Geschichten“.
Was für ein packender Krimi auf dem Eis! In gerade einmal 13 Sekunden drehen die Adler Mannheim das Spiel und gewinnen 4:3 gegen die Kölner Haie. Was auf dem Eis gerade wirklich passiert ist, konnte danach auch keine der beteiligten Personen bei „MagentaSport“ so ganz schlüssig erklären. Am Ende hat Köln den Sieg kurz vor der Schlusssirene aus der Hand gegeben und Mannheim führt erstmals in der Serie.
Nico, Du hast quasi mit der Sirene das entscheidende Tor zum 4:3 erzielt. War das alles so geplant, oder war auch ein wenig Glück dabei?
Nico Krämmer: Wir haben das Bully gewonnen und ich wollte die Scheibe einfach nur zum Tor bringen. Die ist mit Glück reingegangen, aber egal … jetzt steht es 3:2 für uns. Man glaubt das ganze Spiel, dass noch etwas geht. Das Spiel ist immer erst vorbei, wenn die Sirene kommt. Keiner hat die Hoffnung verloren und so kann man dann das Spiel noch drehen.
Zum ersten Mal führt Ihr in dieser Serie gegen Köln. Habt Ihr nach dem Auftakt und immer wieder ausgleichen zu müssen überhaupt noch daran geglaubt?
Nico Krämmer: Playoffs schreiben ihre eigenen Geschichten. Und zwar jedes Jahr aufs Neue … man träumt eigentlich immer von solchen besonderen Momenten. Es war ein unglaublich wichtiger Sieg für uns, der aber an der Ausgangslage nicht viel geändert hat. Das nächste Spiel beginnt bei 0:0. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, ein paar Kleinigkeiten verbessern. Wir sind alle positiv geblieben, jeder hat an den Sieg geglaubt.
Maximilian, 32 Sekunden vor dem Schluss habt Ihr noch mit 3:2 geführt. Am Ende habt Ihr noch verloren. Was ist auf dem Eis passiert?
Maximilian Glötzl: Nach dem 3:3 haben wir den Kopf verloren und dann das Ding gekriegt. Wir hatten vorne die Chancen und haben sie nicht genutzt, davon haben die Adler profitiert. Es ist aber kein Problem, wir haben am Sonntag ein Heimspiel vor unseren Fans, da sind wir den Fans wieder was schuldig. Jeder kann erwarten, dass wir ein Comeback anstreben. Es hilft nichts, uns in Gedanken zu verlieren. Wir müssen uns den Mund abwischen und weitermachen. Wir müssen unser Powerplay nutzen und dann wird das!
David, Du hast heute zwei Tore gemacht und dazu eine Vorlage gegeben. Du warst heute der Siegfaktor. Was war der Schlüsselmoment zum Heimsieg?
David Wolf: Wie schon die ganze Serie bisher hat heute keine Mannschaft vorzeitig aufgegeben. Für die Hartnäckigkeit wurden wir belohnt. Das war in jedem Fall eine Charakterfrage. Dennoch brauchen wir noch immer einen Sieg, um in das Halbfinale einziehen zu können. Das dürfen wir nicht vergessen. Köln stand defensiv gut, hat wenig Rebounds zugelassen. Mit dem ersten Treffer konnten wir das Momentum auf unsere Seite ziehen.
Wie ordnen die Coaches die hart umkämpfte Partie eine?
Uwe Krupp: Es war heute wieder ein richtiges Playoff-Spiel, sehr eng. Über weite Teile des Spiels haben wir eigentlich alles gemacht, was es für ein starkes Spiel in Mannheim braucht. Mannheim hat am Ende gedrückt und dann auch Glück, dass sie das Ding noch gezogen haben. Wir haben jetzt zwei Tage Zeit, um uns für das Heimspiel vorzubereiten.
„Bill“ Stewart: Köln war gut 40 Minuten lang das eindeutig bessere Team. Keine Ahnung, was dann wirklich passiert ist, aber es ist passiert. Wir hatten lange kein Schussglück, kein Scheibenglück, am Ende wurden wir jedoch für unseren Einsatz im ganzen Spiel belohnt. Es ist eine sehr interessante Serie, mit vielen Drehungen und Wendungen. Man muss vor jedem einzelnen Spieler, auf beiden Seiten, eine Menge Respekt an haben. (MagentaSport/TX)
Foto:Nico Krämmer Copyright MagentaSport