Nick Cassidy, Jake Dennis, Jean-Éric Vergne: „Es war unglaublich“.
Die Bedingungen in Berlin hatten sich von Samstag auf Sonntag komplett geändert, doch auch das zweite Rennen bot reichlich Spannung. Aufgrund einer Protestaktion ging es etwas mit Verzug los, doch dann folgten wieder zahlreiche Positionskämpfe und enge Überholmanöver. Nick Cassidy fuhr in seinem Jaguar von Envision Racing von P8 zum Sieg, knapp dahinter kamen Jake Dennis und Jean-Éric Vergne ins Ziel.
Nick, wie geht es Dir nun?
Nick Cassidy: Ich fühle mich großartig, vor allem nach Samstag. Da hatten wir eine Chance und ich habe einen Fehler gemacht. Umso schöner ist dieser Tag heute.
Wie war der Kampf um die Plätze?
Nick Cassidy: Wir wussten, dass es auch heute wieder ein Kampf werden würde. Schon die letzten fünf Rennen war umkämpft und ich war immer mitten drin. Gestern hatten wir auch eine große Chance, und ich habe einen Fehler gemacht, für den ich mich bei meinem Team direkt entschuldigt habe. Aber heute haben wir es geschafft. Also, vielen Dank an meine Jungs. Ich hatte die Möglichkeit, fast jedes Wochenende zu gewinnen, und als Fahrer ist das ein Traum!
Du hast es erwähnt, es geht eigentlich in jedem Rennen sehr eng zu. Gehört also auch Glück dazu?
Nick Cassidy: Ich hatte wirklich viel, viel Glück, und ich bin mir aber auch ziemlich sicher, dass noch einige Pechsträhnen und richtig schlechte Wochenenden auf uns zukommen werden, aber bis dahin genieße ich die Fahrt … es war unglaublich!
Jake, zufrieden mit dem Podium?
Jake Dennis: Ich habe seit Saudi-Arabien keine Zielflagge mehr gesehen, darum ist dieses Podium überwältigend. Wir sind immer noch Vierter in der Weltmeisterschaft … offensichtlich hatte ich mehr Energie als Nick, aber das Risiko war zu groß. Und ehrlich gesagt war ich einfach nur glücklich über die 18 Punkte und darüber, es nach Hause zu bringen. Danke an mein tolles Team.
Jean-Éric, Du bist schon sehr lange in der Formel E dabei. Du kennst alle drei Generationen der Boliden. Die Rennen haben sich in dieser Saison verändert. Wie war denn Berlin so?
Jean-Éric Vergne: Es war chaotisch. Ich bin sehr froh, dass das Rennen vorbei ist. Ich habe diese Art von Rennen noch nie erlebt, bei dem niemand wirklich in Führung liegen will und dadurch hinten ein großes Chaos entsteht. Ich habe nur versucht, in den Tops zu bleiben, und jedes Mal, wenn ich Sechster war, habe ich nur versucht, wieder nach vorne zu kommen, weil man sonst dort nicht mehr zurückkommt. Es ist also ein Strategiespiel, aber es ist mental. Es war ein sehr schwieriges Rennen, und ich bin sehr glücklich, als Dritter auf dem Podium zu stehen. Es hätte heute leicht anders laufen können, also nehme ich die Punkte mit und mache weiter. (Formel E/SW)
Foto: Nick Cassidy 1 Copyright Formel E