Moritz Schug: „Man muss jeden Tag, bei jedem Training seine Leistung bringen“.
Erst im Dezember 2020 nach Bayreuth gekommen, entwickelte sich der Allrounder schnell zu einer festen Größe im Abwehrverbund der Oberfranken. Der zuvor meist in der Oberliga aktive 24-jährige Starnberger, der zu Saisonbeginn aus Halle nach Crimmitschau gewechselt war und dort wegn der Altersbeschränkung den Vertrag auflösen musste, bereut seinen Schritt nicht Hinsicht. Moritz Schug hat viel vor!
Moritz, schön Dich weiter im Trikot der Tigers zu sehen. Es war für dich schnell klar, in Bayreuth weiter machen zu wollen?
Moritz Schug: Ja, eigentlich schon. Ich denke, dass Petri und Matthias zufrieden mit mir waren. Sie sind früh auf mich zugekommen und haben mir angeboten, den Vertrag für ein Jahr zu verlängern. Daher habe ich mir auch nichts mehr angehört.
Du bist, bevor Du nach Bayreuth gekommen bist, schon einige Male in der DEL2 aufgelaufen. Nun hast Du aber praktisch, auch wenn Du durch nicht alle Spiele verletzungsbedingt machen konntest, Deine erste komplette Saison in dieser Liga bestritten …
Moritz Schug: Am Anfang war es schon nicht leicht. Alles ist schneller, präziser und intensiver. Jeder Fehler wird im Prinzip sofort bestraft. Die Trainingsintensität hier ist eine andere als in der Oberliga. Man merkt sehr schnell, dass es nicht um ein Hobby geht, sondern dass es ein Beruf ist. Man muss an jedem Tag, bei jedem Training seine Leistung bringen. Das verdeutlicht schon, dass es ernst ist.
Als gelernter Stürmer läufst Du inzwischen als Verteidiger auf. Kommst Du gut mit dieser gesamten Positionsumstellung zurecht?
Moritz Schug: Ja, ich spiele gerne als Verteidiger. Ich hatte natürlich auch Glück, dass ich oft mit Kurt gespielt habe. Der hat mich machen lassen und hat geholfen, wo es ging. Wenn mal ein Fehler passiert ist, war das für ihn auch kein Ding, was nicht so gewöhnlich ist, da ältere und etablierte Spieler den Jungen oft nicht den Freiraum gewähren. Er war nie verärgert und da fällt es einem natürlich leichter, sich auch einmal etwas zu trauen.
Der Trainer gibt Vertrauen!
Moritz Schug: Ja, auf jedem Fall. Petri macht insgesamt einen guten Job. Ist für alles offen und sehr ehrlich zu den Jungs. Er sagt dir direkt, wenn Fehler passieren oder man schlecht gespielt hat, gibt aber andererseits auch, wenn was gut läuft, sofort Feedback. Er findet da einen guten Mittelweg.
Es war für Dich, wie für alle anderen Jungs, eine ganz spezielle Saison. Vermutlich war auch der Kontakt zu den Kollegen außerhalb des Stadions nicht so, wie das in „normalen Zeiten“ der Fall ist?
Moritz Schug: Es war schon nicht so leicht. Neuer Verein, dann die Pandemie. Normalerweise schaut man sich natürlich alles an, erkundet die Stadt, Geschäfte und Lokalitäten. Das war in dieser Form nicht möglich. Ich bin wenigstens mal mit dem Auto durch die Gegend gefahren und habe mir ein bisschen was angesehen.
Mit den Jungs ist man natürlich beim Training, bei Spielen oder bei Auswärtsfahrten viel zusammen, aber privat hat man sich eher weniger getroffen, da man im Falle der Fälle auch niemanden anstecken wollte. Man war viel zu Hause, hat gespielt oder Netflix geschaut. Es war sozusagen eine Zocker-Saison.
Sportlich ist es nicht besonders gut gelaufen. Nach außen hin verwunderlich, da lange bekannt war, dass es keinen Absteiger geben wird. War die Luft raus oder wie kann man es erklären?
Moritz Schug: Wenn man das so genau wüsste … wir waren sicherlich nicht im Urlaubs-Modus oder ähnliches. Wir gehen ja nicht aufs Eis, um zu verlieren oder uns zur Lachnummer zu machen, sondern gehen immer ins Spiel und wollen dieses positiv gestalten.
Trotzdem … wir haben schon alles versucht und uns reingehängt. Hatten oft auch das Momentum auf unserer Seite, was wir jedoch nicht nutzen konnten, so wie das dem Gegner dann oft gelungen ist. Es liegt sicher an Kleinigkeiten, wie zum Beispiel gegen Teams, die schon voll im Playoff-Modus laufen.
Moritz, wie schaut jetzt der Fahrplan bis zum Saisonstart aus?
Moritz Schug: Ich bin derzeit zu Hause in Geretsried. Die Saisonvorbereitung hat natürlich schon begonnen. Ich trainiere regelmäßig und freue mich, im September dann wieder nach Bayreuth zu kommen. (Tigers/TX)
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