Molly Taylor und Johan Kristoffersson: „Dies ist ein Traum, der nun wahr wird“.
Johan Kristoffersson und Molly Taylor, die Fahrerpaarung von Rosberg X Racing, war von Anfang an ein Taktgeber beim ersten Rennwochenende der Extreme E in Al Ula (Saudi-Arabien), aber das Duo von Rosberg x Racing musste sich langsam an die Wüste herantasten, um schließlich Motorsportgeschichte zu schreiben. Auf der Pressekonferenz der Extreme E war das Team noch völlig überwältigt …
Das erste Event der Extreme E ist gefahren: Ihr habt Geschichte geschrieben! Hattet Ihr auf den Sieg hier in Al Ula spekuliert?
Molly Taylor: Was für ein großartiger Saisonstart! Es fühlt sich ein bisschen surreal an. Wir sind mit so viel Vorfreude und Vorbereitung ins Wochenende gestartet ohne wirklich zu wissen, was uns erwartet. Es war definitiv extrem. Ich weiß gar nicht mit welcher Erwartung wir hier hergekommen sind? Natürlich hat man die Hoffnung … Es war das erste Mal, dass wir so ein Terrain erlebten. In jeder Runde änderte sich der Kurs … es gab so viele verschiedene Variablen, mit denen wir uns befassen mussten. Wir wollten nur die wenige Zeit, die wir im Auto hatten, optimal nutzen … jeden einzelnen Kilometer.
Wir hatten während des Qualifyings ein kleines Problem in der Wechselzone, aber ansonsten waren wir in jedem Durchgang die Schnellsten. Man muss schnell sein, wenn es darauf ankommt, klug sein, wenn es darauf ankommt, und große Schritte unternehmen, wenn es darauf ankommt. Dass das alles geklappt hat, war wirklich etwas Besonderes. Ein großes Dankeschön an Johan … seine allerersten Runden waren einfach nur verrückt zu sehen … und auch das gesamte Team hat hinter den Kulissen unglaublich viel Arbeit geleistet.
Johan Krisottersson: Molly hat fantastisch gearbeitet. Sie hat im ersten Qualifying für den Unterschied gesorgt. Wenn man an der Spitze steht, muss man das richtige Gleichgewicht zwischen Abwarten und Risiko finden. Dies ist generell ein Learning, auch in dieser Situation.
Ihr hattet an dem Wochenende auch Probleme, nun habt Ihr gewonnen. Wie groß ist der Faktor Team?
Johan Krisottersson: Wir hatten kleinere technische Probleme, aber wir kamen sehr gut vorbereitet hierher, was unser Leben auf der Strecke so viel einfacher gemacht hat. Bei diesem Sport geht es nicht nur um die Fahrerinnen und Fahrer. Es geht darum, dass das Team uns die Tools zur Verfügung stellt, um die Arbeit zu erledigen. Bei einer so begrenzten Streckenzeit muss man darauf vertrauen können, dass das Auto das tut, was man von ihm verlangt … die Mannschaft von Rosberg X Racing hat großartige Arbeit geleistet, um Molly und mir ein so tolles Auto zu bieten!
Nico Rosberg: Wir hatten gar nicht so viele Probleme, sondern wir bekamen eine Zeitstrafe von 60 Sekunden. Und wir sind trotzdem hier. Das ist verrückt … Ich bin dem gesamten Team so dankbar für die Anstrengungen, die an dem Wochenende von allen unternommen wurden … alles hat sich so gut gefügt und alle haben dabei als Mannschaft so gut zusammengearbeitet
Nico, als Eigner, Du musst doch stolz sein?
Nico Rosberg: Ich bin einfach nur sehr dankbar. Dankbar für Molly, die so ein tolles Wochenende gefahren ist. Sie hat nicht einen einzigen Fehler gemacht. Und sie war immer die schnellste, die absolut schnellste da draußen. Ich bin dankbar sie im Auto zu haben. Johans Performance war inspirierend. Inspirierend von Draußen zu sehen und zu beobachten. Ich bin überwältigt und sehr, sehr stolz.
Wir haben ein fantastisches Team von Ingenieuren und Mechanikern, die sich mit so vielen Unbekannten perfekt auf dieses erste Wochenende vorbereitet haben. Molly und Johan haben phänomenales Fahren gezeigt. Keiner von beiden hat unter den wirklich schwierigen Bedingungen einen falschen Schritt gemacht und beide haben eine unglaubliche Geschwindigkeit gezeigt … ihre Leistung war wirklich inspirierend und ich bin sehr stolz, sie hier auf dem Podium zu sehen. Nach einer Strafe von 60 Sekunden, die durch ein technisches Problem verursacht wurde, so stark zurück zu kommen, um dann den Sieg zu erringen, ist einfach fantastisch und sie verdienen definitiv den Erfolg. Für die gesamte Meisterschaft war es ein guter Start!
Kann man ein Fazit ziehen?
Johan Krisottersson: Im Halbfinale und ganz besonders erst im Finale wollte ich wirklich nicht mitten im Staub sein, nachdem ich schon einige der Onboard-Videos gesehen hatte! Die ersten 30 Sekunden des Rennens sind das, wofür man wirklich antritt, wenn das Adrenalin am schnellsten pumpt … wir sind hier alle Adrenalin-Junkies. Das ist das große Gefühl, das man wirklich will. Es war insgesamt eine unglaubliche Teamleistung und ich bin einfach super glücklich und freue mich schon auf das nächste Event im Senegal … nach ein paar Wochen Pause.
Molly Taylor: Es ist ziemlich cool, von Anfang an Teil dieser Reise zu sein, von der ich denke, dass sie noch eine bemerkenswerte Zukunft hat. Diese Serie wirft das traditionelle Regelbuch wirklich aus dem Fenster und beginnt von vorne, und ich denke, jeder wird zustimmen, dass es spektakulär war, es zu sehen. Die männlichen Fahrer, die wir hier haben, sind die besten in jeder Motorsportkategorie der Welt. Dies ist eine großartige Gelegenheit für uns Fahrerinnen und eine echte Investition in die Entwicklung weiblicher Renntalente. Dies ist ein Traum, der nun wahr wird.
Die abschließenden Worte gehören dem Gründer?
Alejandro Agag: Wir haben sehr viele Jahre hart daran gearbeitet und an diesem Wochenende ist endlich alles zusammengekommen. Es hat wirklich meine wildesten Erwartungen übertroffen. Wenn ich mir ein Drehbuch für das perfekte Wochenende geschrieben hätte, hätte ich mir nichts Besseres einfallen lassen können als das, was wir in den vergangenen zwei Tagen hier gesehen haben … ich habe noch nie in meinem gesamten Leben so extreme Rennen gesehen. Danke dafür!
Dieses erste Rennwochenende wird einen großen Einfluss auf die Entwicklung von Extreme E haben. Einer der Gründe, warum ich so stolz bin ist, dass wir damals die Plattform gegründet haben, auf der Fahrerinnen so glänzen können, wie sie es verdienen. Was wir hier von ihnen alles gesehen haben, ist außergewöhnlich … ein unglaubliches Talent und Mut … und insgesamt kann ich mit Recht sagen, dass wir uns wirklich einen Namen gemacht haben. Ich bin überglücklich. (Extreme E/SW)
Foto: Molly Taylor und Johan Kristoffersson
Copyright Extreme E -Photo by Sam Bloxham / LAT Images
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