Michael Dennis: „Wir sind hier um Goalball zu spielen, um Spiele zu gewinnen“.
Nach einem Sieg und einer unerwarteten Niederlage aus den ersten beiden Spielen, sind die deutschen Goalballer mit dem Auftakt in die Paralympischen Sommerpiele unzufrieden. Michael Dennis spricht im Interview über Tokio, den großen Traum von einer Gold-Medaille bei den Paralympics sowie das Erlebnis diese Paralympischen Sommerspiele in Tokio sogar gemeinsam mit seiner Freundin erleben zu dürfen.
Was schön ist es, endlich hier zu sein?
Michael Dennis: Natürlich ist es sehr schön, endlich bei den Spielen zu sein. Mit so einem Virus und der gesamten Lage samt Verschiebung und viel Ungewissheit war nicht zu rechnen. Durch die extremen Hygienemaßnahmen können die Spiele doch noch stattfinden, und darum geht es schließlich. Natürlich ist es ganz anders als in Rio, dort war die Halle voll mit Menschen, aber so ist es nun einmal. Und wir sind ja hier um Goalball zu spielen, um unsere Spiele zu gewinnen.
Wie zufrieden bist Du mit den bisherigen Partien?
Michael Dennis: Durchwachsen. Ich glaube, gegen die Türkei haben wir moralisch eine starke Leistung gezeigt. Wir hätten es auch früher entscheiden können. Und im zweiten Spiel wurden wir auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, man gewinnt bei den Paralympics kein Spiel im Vorbeigehen. Dann verliert man auch schon mal deutlich mit 11:5 gegen die Ukraine. Spielerisch haben wir unser Level nicht gezeigt und die die vielen Strafen am Ende haben uns das Genick gebrochen. Positiv: Das Spiel war enger als es das Ergebnis vermuten lässt. Hätten wir unseren Matchplan umgesetzt, hätten wir gewinnen können. Aber wir haben kopflos agiert.
Ihr wollt Gold. Ist der Druck zu hoch?
Michael Dennis: Ich glaube, das ist eine ganz individuelle Sache. Es gibt Sportler, die können mit Druck besser umgehen als andere. Ich glaube aber weiterhin, dass wir dieses Ziel immer noch erreichen können. Der Schlüssel liegt zu 100 Prozent bei uns. Wir hatten unseren Dämpfer, jetzt müssen wir unsere Hausaufgaben machen. Bei diesem Turnier gibt es keine leichten Spiele, man muss in jedem Spiel immer vollen Einsatz zeigen. Darum liegt es ganz allein nur an uns.
Wie besonders ist es, dass Deine Frau hier ist?
Michael Dennis: Ich glaube, es ist ein emotionaler Vorteil für mich. Ich habe Familie hier, was ein extremer Rückhalt ist. Der erste Dank geht bei allen Sportlerinnen oder Sportlern immer an die Familie und ich habe Familie dabei. Ein emotionaler Vorteil! Viele Athletinnen und Athleten können ihren Partner nicht real treffen …
Könnt Ihr auch etwas unternehmen?
Michael Dennis: Viel Zeit haben wir nicht zusammen. Es liegt am Spielplan und wir starten für unterschiedliche Nationen. Wenn wir diese Zeit haben, gehen wir im Dorf zusammen zum Essen oder einfach mal nur zum Spazieren. (DBS/TX)
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