Max Verstappen, Charles Leclerc und Carlos Sainz: „Ein sehr gutes Comeback“.
Max Verstappen hat Geschichte geschrieben und den ersten Grand Prix von Miami gewonnen. Der 24-jährige Niederländer konnte bereits direkt am Start Carlos Sainz überholen und nach wenigen Runden auch Polesitter Charles Leclerc. Im Anschluss diktierte der Weltmeister scheinbar mühelos das Rennen. Das Safety-Car am Ende sorgte zwar für Spannung, mehr aber auch nicht. Max Verstappen vor den Ferraris.
Max, von P3 zum Sieg. Wie fühlt sich das an?
Max Verstappen: Es ist natürlich ein sehr gutes Comeback. Ich habe nicht einmal einen Start probiert. Ich wusste also nicht, was mich beim Start so erwarten würde. Aber wir hatten einen guten Start, ich sah die Möglichkeit, in Turn 1 außen herum zu fahren, also habe ich es versucht. Zum Glück klappte es, und so versuchte ich dann, die Pace von Charles vor mir zu halten. Anfangs konnte ich das DRS einfach nicht nutzen, aber dann, glaube ich, begann Charles mit den Vorderreifen etwas mehr zu kämpfen, und es schien, dass unser Wagen auf der Medium-Mischung sehr gut war. Als ich dann in Führung lag, hat das mein Rennen entschieden. Nach dem Stopp waren mit den harten Reifen von der Pace her sehr eng beieinander. Das war sehr wichtig. Über das Safety-Car war ich also nicht sehr glücklich, aber natürlich ist es verständlich, bei dem was passiert ist. Ich wusste natürlich, dass es bis zum Ende ein hartes Rennen werden würde. Denn es war ziemlich physisch da draußen. Ich wusste also, dass wir in den nächsten zehn Runden Vollgas geben müssen, das ist auf einer Strecke wie dieser nicht einfach. Am Anfang hatte ich ein bisschen mit den Reifentemperaturen zu kämpfen, ich rutschte ein bisschen zu viel herum, aber als die Reifen wieder auf Temperatur waren, hatte ich mehr Pace. Es hat gereicht und ich bin jetzt einfach nur glücklich!
Wie viel Druck hat Charles in den letzten Runden auf Sie ausgeübt?
Max Verstappen: Er hat alles versucht, um einen Versuch zu wagen. Und es war natürlich nicht einfach, vorne zu bleiben, weil man hier an bestimmten Stellen leicht einen Fehler machen kann. Ich konnte aber meine Position immer wieder halten.
Und hat Red Bull jetzt einen kleinen Lauf?
Max Verstappen: Wir haben immer noch ein paar Probleme, die wir lösen müssen. Ich meine, wir sind schnell, aber wie man sehen kann, war mein Freitag schrecklich, was nicht gut ist, wenn man ein gutes Wochenende haben will. Das ist nicht gut, wenn man ein gutes Wochenende haben will. Auch „Checo“ hatte im Rennen einige Probleme, wir müssen es in den Griff bekommen. Das Potenzial gibt es eindeutig, wir müssen zuverlässiger werden.
Charles, ein gutes Rennen. Wie waren die letzten Runden für Sie?
Charles Leclerc: Es war gut, besonders auf der Harten-Mischung waren wir stark. Auf der Medium-Mischung hatten wir, wie Max sagte, nach fünf, sechs Runden ein wenig mit den Vorderreifen zu kämpfen und dann … wir hatten zu kämpfen, haben das Rennen im Grunde genommen auf diesem Satz verloren, weil wir die Führung und dann ziemlich viel Zeit verloren haben. Abgesehen davon denke ich, dass wir sehr konkurrenzfähig waren. Und nach dem Safety-Car dachte ich wirklich, dass wir eine Chance haben würden, aber es hat leider nicht gereicht. Ich denke, wir müssen das Ende auf der Medium-Mischung analysieren, es war heute der Schwachpunk!
Sie liegen immer noch 19 Punkte vor Max. Aber muss in den nächsten Rennen eine starke Reaktion von Ferrari kommen?
Charles Leclerc: Im Rennen müssen wir, vor allem auf den weicheren Mischungen unsere Hausaufgaben machen. Es scheint, als ob sie in Bezug auf die Rennpace schon seit zwei Rennen etwas stärker sind und besser mit diesen Reifen umgehen können. Im Qualifying haben wir es immer wieder geschafft, die Reifen im richtigen Fenster zu platzieren, was uns hilft, aber auf den Long Runs haben wir im Vergleich zu ihnen etwas mehr zu kämpfen.
Carlos, Sie haben vorhin im Interview Willy T. Ribbs gegenüber etwas über Ihr Genick und die Schmerzen dort erzählt. Wie geht es Ihnen konkret?
Carlos Sainz: Offensichtlich hatte ich am Freitag einen ziemlich schweren Crash. Ich habe mich heute nicht 100 Prozent wohl gefühlt, aber vielleicht auch, weil ich die letzten beiden Rennen nicht sehr viel gefahren bin. Das macht sich auch im Nacken bemerkbar. Und es ist eine Kombination dieser zwei Punkte, für die ich vielleicht ein bisschen den Preis zahle. Ich konnte in einigen Phasen nicht 100 Prozent geben.
Wie groß ist Ihre Erleichterung über P3?
Carlos Sainz: Es ist nicht so sehr eine Erleichterung. Ich denke nur, ich musste eine Renndistanz absolvieren, um meinen Körper wieder in Form zu bringen und um ein Gefühl für den Wagen mit Benzin an Bord und gebrauchten Reifen bekommen. Ich habe während des Rennens immer noch ein paar Fehler gemacht, einfach weil ich den Wagen und mich ausprobiert habe. Das Wichtigste ist, dass wir ein komplettes Rennen gefahren sind, und auch die Kämpfe mit „Checo“ waren wichtig für mich. Es hilft mir bestimmt für die Zukunft. (FIA/SW)
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