Max Lemke, Tom Liebscher, Ronald Rauhe und Max Rendschmidt: „Gold“.
Der deutsche Kajak-Vierer der Männer hat bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio die Gold-Medaille über 500 Meter gewonnen. Schlagmann Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke verwiesen den wohl ewigen Rivalen Spanien knapp auf den 2. Platz. Routinier Ronald Rauhe wird bei der Schlussfeier die große Ehre haben die deutsche Fahne ins Olympiastadion von Tokio zu tragen.
Wie fühlt es sich an, Olympiasieger zu sein?
Max Rendschmidt: Wir sind natürlich unglaublich glücklich. Wir haben die letzten Jahre konzentriert darauf hingearbeitet und das letzte Jahr war kein einfaches Jahr, für die meisten Menschen nicht. Wir sind sehr, sehr glücklich, dass wir unter diesen Umständen unsere Leistung abrufen konnten und jetzt Gold um den Hals haben.
Ein harter Kampf mit Spanien. Wie war das Rennen?
Ronald Rauhe: Dies war uns im Vorfeld schon bewusst. Wir haben dieses Duell mit Spanien schon in den letzten Jahren geführt … uns war bewusst, dass sie die Flucht antreten werden, weil wir im Endspurt in der Regel schneller waren. Ehrlich gesagt waren wir alle erschrocken, als wir gesehen haben, deren Vorsprung war gewaltiger als wir es im Rennen wahrgenommen hatten. Am Ende zählt es auf der Ziellinie und wir sind glücklich, dass es ein gutes und erfolgreiches Rennen war. Ich glaube, auch für die Zuschauer war es ein spektakuläres Rennen, eines Finales würdig. Wir sind glücklich, dass wir als erstes über die Linie gekommen sind. Ein gutes Rennen.
Nach dem Rennen kamen dann auch ein paar Tränen. Wie hoch emotional war dieses Rennen, Ihr letztes Rennen, für Sie?
Ronald Rauhe: Ein paar … es waren ein paar mehr! Natürlich war es für mich ein sehr emotionales Rennen. Ich wusste es wird mein letztes Rennen in der Karriere sein, aber ich habe die Tage zuvor schon gemerkt, dass wir als Team gut bis sehr gut funktionieren. Ich habe das Potenzial im Boot gesehen. Daher war ich gar nicht so aufgeregt, wie ich es vermutet hatte. Ich war auf den Punkt fokussiert. Als dann der Zieldurchlauf kam und ich habe uns in Front gesehen, sind alle Dämme einfach gebrochen. Die Emotionen haben sich überschlagen und tun es immer noch …
Wie habt Ihr hinten im Boot das Rennen gesehen?
Max Lemke: Hinten hat man immer das Gefühl, noch weiter hinten dran zu sein. Als Ronny schon gejubelt hat haben wir wahrscheinlich noch geschoben. Wir haben bis zur Ziellinie keine Ahnung gehabt, ob wir in Front sind oder nicht. Wir hatten ja auch eigentlich ausgemacht, dass wir bei gut 200 Metern einen Spurt fahren, wenn wir zu weit hinten sind, der kam aber nicht. Von daher dachte ich, wir liegen ganz gut. Als ich das Video gesehen habe, bin ich eigentlich der Meinung, wir hätten diesen Spurt fahren müssen. Am Ende hat es aber trotzdem zu Gold gereicht und geklappt.
Tom Liebscher: Na klar war es auch super emotional. Ich glaube, es geht einem so vieles aus den letzten Jahren durch den Kopf … die ganzen Leute, die uns immer unterstützt haben. Es hat auf den Punkt alles gestimmt … es hat sich angebahnt. Jeder war mit dem Kopf und mit der Einstellung dort, wo er auch sein sollte. Daher war es auch alles sehr entspannt … das Rennen selbst war natürlich stressig. Wenn man das Rennen jetzt so sieht, dann wäre es wohl vorher stressiger geworden.
„Ronny“, sie werden die Fahne tragen …
Ronald Rauhe: Ich habe wirklich erst bei den Interviews davon erfahren. Es hat sich wohl jemand verquatscht … auf jeden Fall hat es mich sehr stolz gemacht. Das ist jetzt noch einmal das Sahnehäubchen zum Gold … dies krönt definitiv alles. (DSM/TX)
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