Mattias Ekström: „Ich werde noch so lange weiterfahren, wie ich kann“.
Mattias Ekström kann auf jedem Untergrund sein Fahrzeug kontrolliert am absoluten Limit bewegen. Zu Beginn des Jahres war der Schwede noch für Audi in der Wüste von Saudi-Arabien unterwegs, dann auf der „Streif“ zu Demonstrationszwecken auf Schnee und Eis. Um nur wenige Tage später in seiner schwedischen Heimat zum vierten Mal das „Race of Champions“ zu gewinnen. Auf einem völlig vereisten See.
Sie waren vor ein paar Wochen für Audi auf der „Streif“. War es etwas Neues für Sie, oder waren Sie schon öfter in Kitzbühel?
Mattias Ekström: Neu war diese Erfahrung nicht. Ich war bestimmt schon 13, 14 oder 15 Mal in Kitzbühel. Die Atmosphäre ist zum Hahnenkamm-Rennen etwas sehr spezielles, ziemlich viele interessante Leute sind dann in Kitzbühel, aber der Fokus liegt auf dem Skirennen, auf dieser legendären Abfahrt.
Viele Leute denken ja, dass wir Motorsportler ein bisschen verrückt sind, aber wenn ich mir die Jungs auf der „Streif“ anschaue, dann weiß ich, wer noch ein bisschen verrückter ist. Wenn man diese Jungs sieht … ich kann Skifahren, aber ich habe gar keine Lust diesen Hang selbst auf meinen Skiern zu bewältigen. Ich respektiere die Jungs, ich bewundere die Jungs … toll zum mitfiebern.
Sie waren für Ihren automobilen Partner in Kitzbühel, der auch ein Sponsor des Wintersports ist. Wie wichtig sind solche Partner?
Mattias Ekström: Ich glaube, die Liebe generell zum Sport ist bei Audi in der DNA begründet. Die Marke hat ihre Wurzeln im Motorsport, tritt bis heute im weltweiten Motorsport an und baut sportliche Modelle. Neben dem Motorsport liegt Audi auch der Wintersport am Herzen, der Konzern ist schon seit längerer Zeit ein Förderer … ich selbst bin das beste Beispiel dafür. Ohne solch einen starken und ambitionierten Partner an meiner Seite, wären viele Dinge vielleicht so nicht möglich gewesen.
Wie viel Spaß hat es gemacht, nur zur Demonstration, den Audi von der Rallye Dakar in Kitzbühel wieder am Limit zu bewegen?
Mattias Ekström: Es war natürlich nicht mit der Rallye Dakar zu vergleichen. Aber da ich den Wagen extrem gerne fahre, hatte ich natürlich auch in Kitzbühel meinen Spaß. Ich habe jeden Kilometer einfach wieder geliebt!
Dann haben Sie das „Race of Champions“ gewonnen.
Mattias Ekström: Ein sagenhaftes Erlebnis, dazu in meiner schwedischen Heimat. Der Wettkampf mit Mick war um so spezieller, weil ich schon zweimal gegen Michael Schumacher gewonnen hatte. Ich bin wirklich stolz. Mick ist ein großes Talent und er hat es bis ins Finale des Race of Champions geschafft. Er ist die nächste Generation von Motorsportlern, aber ich werde noch so lange weiterfahren, wie ich kann!
Im Polaris waren Sie im ersten Wettbewerb 0,348 Sekunden schneller als Mick Schumacher. Im zweiten Rennen, diesmal im 320 PS starken Supercar Lites, waren Sie unfreiwillig „on fire“: Nach einer halben Runde trat Qualm aus dem Sicherungskasten, Sie ließen sich nicht beirren.
Mattias Ekström: Mein Beifahrer wollte dass wir anhalten, aber ich war daran nicht so interessiert … ich habe die Sicherung in einer ruhigeren Passage einfach entfernt und weiter ging es. Am Ende zählt der Sieg samt Spaß. (SW)
Foto: Race Of Champions Snow & Ice 2023 / Audi