Mattia Binotto und Masashi Yamamoto: „Er ist der letzte Weltmeister mit Ferrari“.
Am Wochenende steht für die Formel 1 das Saisonfinale an. Der Große Preis von Abu Dhabi wird 2021 zum bereits 13. Mal ausgetragen. Für diese Saison wurde der Yas Marina Circuit an einigen Stellen modifiziert und umgebaut. Die Strecke ist nun mit 5,281 Kilometer etwas kürzer, soll aber mehr Überholmöglichkeiten bieten. In der virtuellen PK diesmal: Mattia Binotto (Ferrari) und Masashi Yamamoto (Honda).
Mattia, zunächst zum neuen Streckenlayout hier in Yas Marina. Was sagen die Piloten zu den kleinen, aber bedeutenden Änderungen?
Mattia Binotto: Ehrlich gesagt, nicht viel, denn ich hatte keine Gelegenheit, mich nach der Session mit ihnen zu unterhalten. Natürlich sind sie im Simulator gefahren, haben im Simulator geübt und versucht, das neue Layout zu lernen.
Ich denke, sie wissen diese Änderungen im letzten Sektor zu schätzen, weil sie nun der Meinung sind, dass sich so mehr Überholmöglichkeiten ergeben. Sicherlich wird das neue Layout anspruchsvoller für die Reifen: Hochgeschwindigkeitskurven samt hoher Energie, aber dies wird erst in den Post-Debriefings diskutiert. Es wird anders sein als in der Vergangenheit. Ich denke, die Änderungen sind ziemlich radikal, und man hat auch gesehen, dass sich die Rundenzeiten im Vergleich zu früher verkürzt haben, daher bin ich sehr gespannt auf den Rest des Wochenendes. Aber auf die Kommentare unserer Piloten habe ich im Moment gar keine Antwort.
Das letzte Rennen taugt auch für eine kleine Bilanz. Die beiden Piloten sind in den Rennen und in der Gesamtwertung offensichtlich auf Augenhöhe. War es nach der letzten Saison Ihre Hoffnung?
Mattia Binotto: Ich denke, das ist ein großartiges Ergebnis, das zeigt, dass beide einen Beitrag für das Team leisten. Für uns war es wichtig, mit Carlos einen guten, konstanten Piloten zu haben, der Punkte für die Meisterschaft holt, und genau das hat er in seinem ersten Jahr und seiner ersten Saison bei Ferrari getan. Wenn ich mir also anschaue, wie er integriert wurde, wie er die ganze Saison über abgeliefert hat, dann war das großartig. Und zwei Piloten zu haben, die dicht beieinander liegen und sich gegenseitig pushen, ist ein guter Maßstab. Man kann sehen, dass der eine ein gutes Vorbild und Mentor für den anderen ist und sie sich gegenseitig pushen. Selbst im letzten Rennen hatten sie zwei Überholmöglichkeiten und tauschten die Positionen, aber das ist toll zu sehen und ermutigend für die Zukunft. Es ist schön zu sehen, dass diese beiden Jungs zusammen kämpfen, nah beieinander sind.
Als letzte Frage eine Frage zu einem ehemaligen Piloten. Kimi Räikkönen hört nach Abu Dhabi auf. Er ist der letzte Weltmeister im Ferrari. Was hat er Ihrem Team gegeben, wie sehen Sie seine lange Karriere?
Mattia Binotto: Er ist der letzte Weltmeister mit Ferrari. Ich kenne Kimi schon sehr lange, ich glaube, es sind mehr als 14 Jahre. Er war immer ein fantastischer Pilot, sehr schnell. Ich glaube, er ist auch heute noch schnell. Aber viel besser, er ist auch ein großartiger Mensch. Er ist einer der wenigen im Fahrerlager, den ich für einen Freund halte, weil er ein Mann ist, dem man vertrauen kann. Er ist sehr respektvoll, er spricht sicherlich nicht viel, aber in seiner Art und Weise ist er ein großartiger und toller Mensch, natürlich wird ihn das ganze Fahrerlager in Zukunft vermissen. Nicht, weil er ein guter Pilot ist, weil er ein fantastischer Mensch ist!
Herr Yamamoto, nicht nur Kimi Räikkönen gibt in Abu Dhabi seinen Abschied, auch Honda. Wie würden Sie die Zeit seit 2015 zusammenfassen?
Masashi Yamamoto: Beginnend mit den Tagen bei McLaren haben wir viel von gelernt, aber, wir hatten zu viel gegenseitigen Respekt. Deshalb haben wir vielleicht ein bisschen zu wenig miteinander kommuniziert, und daher war es schade, dass das Projekt nicht gut gelaufen ist. Und mit Toro Rosso beziehungsweise AlphaTauri hatten wir den Neustart, wir haben wieder viel gelernt. Dann haben wir viele Dinge für die weitere Entwicklung der Power Unit vorbereitet. Mit Red Bull Racing kämpfen wir natürlich, wie alle sehen können, um die Weltmeisterschaft. Die Daten von vier Autos haben es uns ermöglicht, viel zu entwickeln. Es ist ein Spitzenteam und es ist großartig, dass wir jetzt mit ihnen an der Spitze kämpfen.
Nach solch einer Saison, schmerzt der Ausstieg?
Masashi Yamamoto: Der Ausstieg aus der Formel 1 war eine sehr, sehr wichtige Entscheidung für Honda, sowohl für die CO2-Neutralität als auch für die Kunden auf der ganzen Welt. Obwohl wir in diesem Jahr gute Ergebnisse erzielt haben, gab es nie eine Diskussion darüber, hier zu bleiben.
Wie weit wird Honda in 2022 dann Red Bull Powertrains fördern?
Masashi Yamamoto: Es wird vollständig von Red Bull kontrolliert werden, aber mit der Bitte von Red Bull, um die Aktivitäten von AlphaTauri und Red Bull so gut wie möglich zu unterstützen, bleibt Honda ein Ansprechpartner. (FIA/SW)
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