Matteo Berrettini: „Wimbledon hat diese besondere Energie“.
Am sechsten Tag von Wimbledon das Aus für Alexander Zverev. Damit sind sowohl bei den Damen als auch bei den Herren alle Deutschen im Einzel raus. Doch der gebürtige Hamburger kann sich nichts vorwerfen. Beim 3:6, 6:7, 6:7 gegen Matteo Berrettini hat Alexander Zverev eine starke Leistung gezeigt, es fehlte nur Spielglück bei dem einen oder anderen Ballwechsel. Mehr dazu unter: www.wimbledon.com.
Matteo, es wirkte souverän und abgeklärt. Denken Sie, dass Sie mit so einer Leistung sogar Wimbledon 2023 gewinnen können?
Matteo Berrettini: Ich habe mich heute sehr gut gefühlt, aber über so etwas denke ich nicht wirklich nach. Vor allem darf man auch nicht die Leistungen in der jüngeren Vergangenheit außer Acht lassen. Ich weiß, woher ich komme. Mein Spiel heute war gut und ich werde jedes weitere Match mit dieser Einstellung angehen. Aber ob ich das Turnier gewinnen kann, darum geht es einfach nicht. Ich bin noch dabei und ich genieße jede einzelne Sekunde auf dem Court.
Aber mit welchen Erwartungen sind Sie in das Turnier gegangen?
Matteo Berrettini: Ich wusste sehr lange Zeit nicht einmal, selbst als ich schon hier in England war, ob ich überhaupt in Wimbledon spielen würde. Um bei einem Grand Slam zu spielen muss man körperlich und mental fit sein. Ich hatte aber die große Hoffnung, dass die Atmosphäre mir helfen würde, denn das Turnier hat eine ganz besondere Energie. Also wollte ich es versuchen und immer alles geben.
Können Sie ein wenig über Ihre Probleme sagen?
Matteo Berrettini: Ich hatte im vergangenen Jahr mit COVID-19 zu kämpfen. Ich habe nach der Infektion sehr lange gebraucht, um wieder in eine Form zu kommen, die mir mein Spiel erlaubt. Aber körperlich ist es ausgestanden und jetzt geht es mir wieder gut. Ich fühle mich aktuell wieder gut!
Auch wenn das heutige Match nur über drei Sätze ging, gab es Momente, wo Sie dachten, der Satz oder sogar das ganze Match könnte kippen?
Matteo Berrettini: Das Match hätte in jedem der Sätze immer wieder in die andere Richtung gehen können. Allein der zweite und der dritte Satz waren von Anfang bis Ende super eng. Ich hätte genauso meine Sachen heute packen können.
Am Montag geht es nun gegen Carlos Alcaraz. Die Eins der Weltrangliste und der Sieger von Queens. Wie stehen Ihre Chancen?
Matteo Berrettini: Ich gehe mit der gleichen Motivation in das Match wie heute, es ist aber eine super, super schwierige Aufgabe. Er ist nicht umsonst einer der besten Spieler der Welt und scheinbar kann er auch auf Rasen sein Spiel abrufen. Es wird super schwer werden! Ich gebe wieder alles! (Wimbledon/TX)
Foto:Matteo Berrettini Copyright Wimbledon