Martin Fleig: „Die Medaille war ein toller Abschluss für meine sportliche Karriere“.
Anlässlich der feierlichen Verleihung des „Silbernen Lorbeerblatts“ in Berlin haben sich Athletinnen und Athleten des Team Deutschland sowie des Team Deutschland Paralympics getroffen und gemeinsam auf Peking 2022 zurückgeblickt. Im Interview spricht der Paralympicssieger von 2018 im Biathlon über 15 Kilometer, Martin Fleig, unter anderem über das Event und sein Karriereende, das nach Peking erfolgt ist.
Wie hast Du mit etwas Abstand Peking 2022 erlebt?
Martin Fleig: Peking war, wie alle Paralympics, ein absolut besonderes Ereignis für mich. Man arbeitet auf solch ein Ziel mindestens vier Jahr hin und von daher ist man sehr froh, wenn man dabei sein durfte. Deswegen war es ein besonderes Erlebnis. Dann kommen die ganzen anderen Sache natürlich noch dazu, die Pandemie oder der Krieg in der Ukraine, also keine schönen Begleitumstände … ich weiß gar nicht, wie man dann vor Ort so fokussiert bleiben konnte!
Hast Du Deine Medaille schon verarbeitet?
Martin Fleig: Natürlich … die Medaille war für mich noch einmal ein Highlight, ein toller Abschluss für meine Karriere. Es war sehr schön, dass es noch ein letztes Mal funktioniert hat … ich denke, es war auch meine größte Leistung in meiner ganzen sportlichen Karriere. Der ganze Aufwand im Vorfeld, bloß kein positives Ergebnis zu bekommen, bloß nicht positiv auf COVID-19 getestet zu werden … dieser Aufwand allein hat es so schwer gemacht und dann noch einmal eine Medaille zu gewinnen, ist ein riesen Ding. Ich freue mich unglaublich!
Wie kam es zu der Entscheidung des Rücktritts?
Martin Fleig: Man steht nicht auf und sagt: „Heute ist Schluss“ … die Entscheidung hatte sich schon ein wenig angebahnt, ist schon etwas länger im Kopf gereift. Mir war es immer wichtig, dass ich es selbst bestimme. Nicht, weil ich verletzt bin. Nicht, weil meine Leistung nicht mehr stimmt. Nicht, weil ich keine Lust mehr habe. Daher habe ich dann gemerkt, jetzt ist der richtige Zeitpunkt.
Worauf legst Du denn nun Deinen Fokus?
Martin Fleig: Ich versuche meine Energie voll in meine Arbeit zu stecken. Immerhin hat mich mein Arbeitgeber zuvor bei meiner langen sportlichen Karriere unterstützt und begleitet, ohne diesen wäre es auch nicht möglich gewesen. Ich habe es zwar schon öfter erwähnt, aber ich denke, man kann sich nicht oft genug bedanken. Bei meinem Arbeitgeber bin ich nun Vollzeit angestellt und darauf will ich mich jetzt voll konzentrieren. Auch dort lernt man neue Sachen. Natürlich gibt es auch die Familie, meine Frau und unseren Hund, auch hierfür kann man diese Energie ideal nutzen. Das ist alles sehr schön und gefällt mir richtig.
Wie gefällt Dir denn diese ganze Veranstaltung?
Martin Fleig: Ich war schon bei der „Team D“-Party nach PyeongChang dabei, es gefällt mir diesmal noch besser. Es soll nicht heißen, beim letzten Mal hat es mir gar nicht gefallen, aber es gefällt mir diesmal etwas besser.
Man spürt diesmal, dass wir wirklich ein großes Team sind. Also das Team Olympia und das Team Paralympics sind näher zusammengerückt. Das merkt man deutlich, da sind wir schon auf einem sehr guten Weg und das sollte man weiter verfolgen. Damit der Behindertensport einfach noch mehr in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Das würde mich für die Mannschaft richtig freuen. (DSM/TX)