Markus Schwabl: „Die Vorzeichen sind bei uns schwieriger als bei anderen Klubs“.
Das Spiel in der 3. Liga zwischen der SpVgg Unterhaching und dem Halleschen FC musste wegen des immensen Neuschnees abgesagt werden. Markus Schwabl, der spielende Sportdirektor der Bayern, war dafür im aktuellen „MagentaSport“-Podcast „4:3“ dabei. Mit über 300 Spielen ist der Mittelfeldspieler ein Teil von Unterhaching. www.open.spotify.com/episode/266Pp9yQ5Sj55JQWKGjiMd?si=db73adec9b574f56
Am vergangenen Samstag haben Sie Ihren ersten Sieg gegen 1860 München gefeiert. Wie fühlt sich so ein Sieg an?
Markus Schwabl: Es ist eine unfassbare Genugtuung nach so vielen Jahren. Ich habe noch nie etwas gewonnen gegen 1860. Von daher ist es herrlich!
Und wie viele Biere gab es nach dem Sieg?
Markus Schwabl: Jeder eines. Alle zehn Minuten!
Die SpVgg Unterhaching ist unter Sandro Wagner in die 3. Liga aufgestiegen. Wie viel schwingt vom ehemaligen Trainer noch im ganzen Verein mit? Kann der heutige Co-Trainer von Julian Nagelsmann dieses Teamgefühl auch auf die schwächelnde DFB-Elf übertragen?
Markus Schwabl: Er hat ein Fundament gelegt im Sinne: Wie hält die Mannschaft zusammen. Wir sind so ein verschworener Haufen und das war ein Riesenanteil den Sandro hat, durch ganz viele kleine Aktionen und viele Teamevents, die wir hatten. Die er initiiert hat. Davon zehren wir immer noch. Das neue Trainerteam hat es aber clever gemacht und die gesamten guten Fundamentstücke gelassen.
Definitiv wird er diese Elemente bei der Nationalmannschaft einbringen können und deswegen bin ich auch überzeugt, dass er der perfekte Co-Trainer dafür ist. Weil es genau sein Ding ist: Wie forme ich eine Mannschaft, um exakt auf einen Punkt fit zu kriegen. Ich bin überzeugt, auch wenn die Ergebnisse gerade nicht stimmen, dass er das wieder richtig gut hinkriegen wird. Wenn man ihn kennt, dann sieht man, dass da bereits einige Sachen mit drin stecken, die er mit eingebracht hat.
Die SpVgg Unterhaching ist im Kampf um den Relegationsplatz mit dabei. Wie realistisch wäre dieser 3. Platz am Ende?
Markus Schwabl: Die Vorzeichen sind bei uns schwieriger als bei anderen Klubs. Wir wussten lange nicht, ob wir die Lizenz überhaupt bekommen … wir sind schon sehr gut darin beraten, erst einmal die 45 oder 48 Punkte überhaupt zu holen. Wenn wir danach noch oben dran sind, werde ich nicht beim DFB anrufen und sagen, dass wir jetzt alles zusammenhauen und den Spielbetrieb einstellen. Aber wer jetzt daran denkt, das wäre dann doch schon arg vermessen.
Die finanzielle Situation ist bei der SpVgg Unterhaching immer noch ein wenig angespannt. Es soll auch schon zu verspäteten Gehaltszahlungen an Spieler gekommen sein. Stimmt das denn?
Markus Schwabl: Es geht nicht nur um die Spieler, sondern das gesamte Personal. Wir sind nicht nur abhängig von Sponsoren, sondern auch von den Fernsehgeldern; dass das alles kommt. Und wenn dann ein Teil mal ein Ticken später kommt, dann ist es auch schwieriger für Unterhaching, die Gehälter pünktlich zu bezahlen. In der Vergangenheit gab es das, das eine Mal und davor überraschender Weise noch nie für unsere Verhältnisse. Mich überrascht immer dieser riesige Aufschrei, der durch die Presselandschaft geht, wenn ein Verein wie Unterhaching kleine Verspätungen hat. Wir haben gezeigt, dass wir trotzdem Spiele ziehen können, selbst wenn das Geld ein wenig später kommt. Das spricht brutal für diese Mannschaft. (MagentaSport/TX)
Foto:Markus Schwabl Copyright MagentaSport