Mark Cavendish: „Es ist eine unglaubliche Rückkehr“.
Mark Cavendish sprintete zu seinem ersten Sieg bei der Tour de France seit 2016. Eine großer Moment und wohl eine der besten Geschichten in der Geschichte des größten Radrennens der Welt. Während der 36-jährige Brite von Deceuninck-Quick-Step überglücklich war, war Brent Van Moer der tragische Held. Der Profi von Lotto Soudal wurde erst auf der Zielgeraden gestellt. Weitere Details unter www.letour.fr.
Mark, Dein 31. Sieg bei einer Etappe der Tour de France, aber auch Dein erster Sieg seit dem Jahr 2016 …
Mark Cavendish: Es ist schon unglaublich, dass ich überhaupt hier bin. Ich dachte eigentlich, ich würde nie mehr zu diesem großartigen Rennen zurückkehren.
Auf dem letzten Kilometer haben wir dann auch noch Ballerini verloren, der meinen Sprint vorbereiten sollte. Dann hat sich der Weltmeister und Fahrer im „Grün Trikot“ um mich gekümmert und den Sprint für mich bereitet. Da sieht man, was wir für eine Mannschaft sind.
Es war ein hektisches Finale, wir mussten den eigentlichen Plan über den Haufen werfen, uns anpassen, aber diese Jungs haben einen tadellosen Job gemacht, mich perfekt abgeliefert. Sie waren total brillant, daher ein riesiges Dankeschön!
Kannst Du uns ein wenig über die Wiedergeburt erzählen?
Mark Cavendish: Es ist eine unglaubliche Rückkehr. Das letzte Jahr war sehr, sehr schwierig für mich, ich war sprichwörtlich am Boden. Noch vor drei Wochen hätte ich niemals auch nur im Traum daran gedacht, überhaupt bei der Tour de France noch einmal dabei zu sein. Und jetzt sprinte ich dank des Teams sogar um Siege.
Ich hoffe, dass ich damit Menschen wieder etwas Hoffnung machen kann, die selbst schwierige Situationen erleben. Niemals aufgeben! Wirklich niemals aufgeben! Das ist die Botschaft!
Mark, wieder in Fougères?
Mark Cavendish: Mein letzter Sieg bei einer Tour de France in Fougères, also hier noch einmal meine Hände für einen weiteren Sieg in die Luft zu reißen, ist einfach … ich weiß nicht, es ist die Art von Dingen, die alles noch perfekter machen. So etwas hätte man nicht schreiben können. Ich habe so viele Rennen in meiner sehr langen Karriere gewonnen und dies ist definitiv eines der besten Rennen. Unglaublich! Ich bin Patrick so dankbar, meinem Trainer Vasilis und allen in meinem Team.
Wo es einen Sieger gibt, gibt es auch Verlierer. Doch Brent Van Moer ist kein Verlierer. Der 23-jährige Belgier von Lotto Soudal hat mit seiner Flucht bis gut 100 Meter vor dem Ziel dieser Etappe seinen Stempel aufgedrückt. Brent, war diese Attacke heute geplant? Wie war die Etappe für Dich?
Brent Van Moer: Nachdem Caleb aufgeben musste, haben wir zugleich den wohl schnellsten Mann verloren. Am Esstisch war es ziemlich ruhig … denn bei so vielen Sprintchancen war der größte Teil unseres Teams um Caleb aufgebaut. Deshalb mussten wir die Taktik ändern und offensiv fahren.
Trotz einer geringen Erfolgsquote, habe ich mich für die Fluchtgruppe entschieden. Natürlich wusste ich, dass es eine schwierige Aufgabe sein würde, vor dem Peloton zu bleiben, aber ich habe weiter gekämpft und alles gegeben. Und solche Etappen mit hügeligem Terrain liegen. Das habe ich bei der Dauphiné, Tirreno-Adriatico und der Ronde van Limburg bewiesen. Auf den letzten 15 Kilometern der Etappe teilten mir meine Teamkollegen per Funk mit, dass ich die Etappe gewinnen kann, was mir Auftrieb gab. Es ist wirklich hart, 100 Meter vor der Linie eingeholt zu werden.
Solche Dinge zu zeigen, ist genau der Grund, warum mich das Team für die Tour de France ausgewählt hat. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen wieder vorne dabei sein kann. Obwohl es schade ist, dass ich den Etappensieg knapp verpasst habe, muss ich die Dinge ins rechte Licht rücken. Ich bin erst 23 Jahre. hoffentlich gibt es noch viele Gelegenheiten, die kommen werden. (TX)
Foto: Mark Cavendish Copyright A.S.O.
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