Marcus Kleveland: „Ich habe nicht das Gefühl, dass ich viele Opfer gebracht habe“.
Marcus Kleveland hat sich in den letzten fünf Jahren zu einem der weltweit besten Snowboarder entwickelt. Der 22-jährige Norweger hat mit seinem aufregenden Mix aus Big Air- und Slopestyle-Tricks weltweit Erfolge eingefahren. Mit 13 Jahren war Marcus Kleveland der jüngste Snowboarder der einen „triple cork“ souverän stehen konnte. Dabei wäre die Karriere des Norwegers im Jahr 2018 fast vorbei gewesen.
Die Ärzte befürchteten, dass Du nie mehr Snowboard fahren kannst, nachdem Du Dir beim Training in Breckenridge im Dezember 2018 die Kniescheibe an einem Rail zertrümmert hattest. Wie war diese Zeit für Dich?
Marcus Kleveland: Es war der schlimmste Schmerzen, die ich je gespürt hatte. Ich wusste einfach, dass etwas furchtbar falsch war, als ich aufschlug.
Meine größte Errungenschaft war definitiv, dass ich elf Monate nach diesem Unfall wieder auf mein Board steigen konnte. Mir wurde zuvor gesagt, dass ich vielleicht nie wieder Snowboard fahren würde. Ich hatte jedoch nur ein Ziel, das war, wieder Snowboard zu fahren. Allein die Rückkehr von der Verletzung fühlt sich unglaublich an … doch das letzte Jahr war die wohl beste Saison überhaupt!
Du hast immer Stöpsel im Ohr. Hörst Du im Wettkampf wirklich Musik?
Marcus Kleveland: Ich kann heute ohne Musik auf den Ohren nicht mehr an einem Wettbewerb teilnehmen, ich brauche Musik. Sie bringt mich in die richtige Stimmung zum Fahren. Es ist irgendwie komisch, denn immer wenn ich einsteige, höre ich die Musik und dann am ersten Rail oder beim ersten Feature ist sie einfach weg … ich höre gar nichts, weil ich so konzentriert bin. Erst wenn ich lande, höre ich sie wieder.
Musik ist die eine Sache, wie machst Du Dich sonst so fit?
Marcus Kleveland: Ich bin nicht wirklich fit. Ich gehe eigentlich nie ins Fitnessstudio und habe auch gar nicht das Bedürfnis, irgendwelche Gewichte zu stemmen. Außer Snowboarden fahre ich nur Skateboard oder springe Trampolin. Im Grunde habe ich alle meine Tricks auf einem Trampolin gelernt. Ich glaube, das ist das Einzige, was mir hilft, beim Snowboarden besser zu werden. Außerdem brauche ich immer knapp zehn Stunden Schlaf pro Nacht, um meinen Körper zu schonen.
Spielen macht mir genauso viel Spaß wie Snowboarden. Ich habe einen Red Bull F1-Simulator und verbringe viel Zeit dort. Zudem spiele ich Call of Duty Warzone. Früher habe ich auch viel Fortnite gespielt. Ich spiele gerne mit meinen Freunden. Wenn ich nicht Snowboard fahren würde, würde ich auf jeden Fall auch versuchen, Rennen zu fahren, entweder Formel 3 oder 1. Ich liebe Autos …
Das klingt nun nicht nach einem wirklich extrem stressigen Leben …
Marcus Kleveland: Ich habe nicht wirklich das Gefühl, dass ich sehr viele Opfer gebracht habe, aber der einzige Nachteil ist das Reisen. Im letzten Jahr, in dem ich zur Schule ging, habe ich viel verpasst. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, wäre ich gerne mehr in der Schule gewesen … einfach mit meinen Freunden zusammen sein.
Ich war ein wirklich gutes Kind. Ich bin nie in Schwierigkeiten geraten, aber in Mathe war ich furchtbar. Also wenn ich über die Schule jetzt spreche, Mathe bleibt Mathe!
Wenn man reist, muss man Freunde und Familie ein wenig zurückstellen. Manchmal denkt man darüber nach, wenn man unterwegs ist, wenn man sieht, wie sie Spaß haben, wie sie etwas in der Schule machen, das toll aussieht oder viel Spaß macht, oder wie sie feiern oder so, und dann denkt man: „Ja, da möchte ich jetzt auch sein“.
Wie würde ein perfekter Tag für Dich aus? Mit oder ohne Schule?
Marcus Kleveland: Ich würde ein paar Stunden mit Spielen verbringen, dann richtig gutes Essen genießen, zum Beispiel die hausgemachten kjøttkaker meiner Mutter. Ich kann es nicht übersetzen, aber es ist wie Fleischbällchen mit brauner Soße und dazu Kartoffeln sowie Makkaroni. Es ist so gut! Ich würde mit Freunden in schönen Autos herumfahren und noch einen schönen Tag auf der Schanze verbringen, neue Tricks lernen und so weiter. Nach Hause kommen und weiter spielen. (Red Bull/TX)
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