Marcel Noebels: „Wir kommen nur gemeinsam raus …Spiel für Spiel“.
Über zwei DEL-Saisons waren die Eisbären Berlin der Inbegriff der Beständigkeit: Spitze nach der Hauptrunde, Meister nach den Playoffs. Für den noch amtierenden Meister bietet die aktuelle Tabelle der PENNY DEL ein grausames Bild: Vorletzter, nur fünf Siege, akut abstiegsgefährdet. Marcel Noebels war in der „Eishockey-Show“ von „MagentaSport“ als Gast geschaltet und suchte nach Antworten auf die Krise.
Die Eisbären Berlin stecken in der Krise. Ist dies allen bewusst?
Marcel Noebels: Man muss der Realität ins Auge sehen und sich bewusst machen, um was es geht. Wenn wir ganz ehrlich sind, schauen wir mehr nach unten als nach oben. Aktuell, so wie wir spielen, muss man sich auch eingestehen, dass es verdient ist, wo wir stehen. Da redet man nicht mehr über Pech oder Glück. Ich glaube, dass wir nicht gut genug waren und einiges an Potenzial und Arbeitsmoral haben liegen gelassen bis jetzt. Deswegen entspricht der Tabellenplatz für mich der Wahrheit … ich habe nicht gedacht, seit dem ich bei den Eisbären bin, dass ich mir Gedanken über einen Abstiegsplatz machen muss … spätestens jetzt müsste jedem bewusst sein, in welcher Situation wir sind.
Was sind die Gründe für die Krise?
Marcel Noebels: Vielleicht haben wir einfach viel zu oft gedacht, dass wir noch in der alten Saison sind. Wir haben nicht mehr die Leichtigkeit der letzten Saison, wo wir immer gewusst haben, selbst wenn wir keinen guten Tag hatten, finden wir einen Weg, wie wir Spiele gewinnen können.
Wir sind eher unerfahren, da unten rum zu turnen oder dort zu stehen. Das ist auch für mich eine komplett neue Erfahrung!
Gibt es denn schon Ansätze, wie man die Krise meistern kann?
Marcel Noebels: Wir müssen die Schlittschuhe enger schnüren und mit einer guten Arbeitsmoral zu den Spielen kommen. Anders wird es nicht mehr gehen. Für uns ist jedes Spiel aktuell ein Kampf ums Überleben. Ein Kampf den Anschluss zu finden, gutes Hockey zu spielen und dem Anspruch der Eisbären gerecht zu werden. Aber da, wo wir stehen sind wir nicht bei Zentimetern, sondern bei Welten … natürlich beschäftigt man sich sehr damit. Man sieht auch bei anderen die Verunsicherung … ich bin einer von denen, die keine Schwäche zeigen dürfen und auch vorangehen muss. Aber wir kommen da nur gemeinsam raus. Schritt für Schritt, Spiel für Spiel … Panik schieben können wir nicht. Wenn von den Führungsspielern Panik geschoben wird, dann bricht alles zusammen!(MagentaSport/TX)
Foto: MagentaSport